Wir waren ja eher skeptisch, was den neuen Film es Schwaben-Spielbergs anbetrifft, aber die Presse findet viel Lob für den neuen Weltuntergang a la Roland Emmerich. So gründlich wie in 2012 hat Roland Emmerich die Welt noch nie zerlegt, findet Sophie Albers im Stern. “Als der Abspann läuft, ist man platt. Roland Emmerich hat sich selbst übertroffen, hat für 200 Millionen Dollar mit 1000 Spezialeffekte-Künstlern und dem Ideengeber Harald Kloser den ultimativen Katastrophenfilm gedreht. Hat Independence Day, Godzilla, The Day After Tomorrow tatsächlich noch eins drauf gesetzt. Mit perfekten Bildern, perfektem Timing, perfektem Spiel auf dem Gefühlsklavier. Er hat ein Publikum überwältigt, das doch eigentlich schon alles gesehen hat.”
Laut Christina Tilmann vom Tagesspiegel beginnt 2012 “mit einem Riss und endet mit einem Weltbeben – und verfolgt dabei das Motto: Mit Höchstgeschwindigkeit starten und dann rasant beschleunigen. Das zeigt sich schon in der Wahl der Fortbewegungsmittel. … Kompliment an die Tricktechnik: Es wird nicht gekleckert, sondern geklotzt, mit Katastrophenszenarien zu Wasser, zu Luft und im Feuer, in denen die Spezialeffekte endlich mal nicht billig aussehen, sondern so teuer, wie sie bei einem Produktionsbudget von 260 Millionen Dollar wohl auch waren.”
Arnold Hohmann im Westen nimmt Filme von Roland Emmerich sowieso nicht so ernst und empfiehlt jedem, es ihm gleichzutun. Denn der Regisseur “schert sich dabei weder um wissenschaftliche Glaubwürdigkeit, noch hält er das Mysterium des Maya-Kalenders für diskutabel, der am 21. Dezember 2012 plötzlich abbricht und nur noch das große Nichts bereithält. Er setzt dafür auf die pure Spekulation, das reine Katastrophen-Entertainment. … Je größer das Chaos, umso besser der Film, weil die Spezialeffekte eben weitaus attraktiver sind als das Drehbuch.”
Ironisch bemerkt Maike Schiller in der Hamburger Abendblatt, dass Roland Emmerich mit 2012 Service-Gespür im Überlebenskampf beweist. [ACHTUNG: Spoiler!] “Die besten Überlebenschancen, so lernt der Zuschauer, hat man a) als Milliardär (weil man sich nach den Regeln des Marktes natürlich in eine Arche einkaufen kann, egal wie dick, dumm, juwelenbehängt oder sonst wie unsympathisch man ist), b) als Staatsoberhaupt oder c) als chaotischer, erfolgloser Schriftsteller mit Ex-Frau, pubertierendem Sohn Noah und niedlicher Tochter Lilly, die wegen der verworrenen Familienverhältnisse leider noch ins Bett macht.”
Dagegen nicht begeistert ist Anke Groenewold auf nw-news. Sie spürt zwar in jedem Bild die Lust am Untergang, aber die Geschichte hat sie nicht überzeugt: Zu sehr herrscht hier das Klischee vor. “Es schmalzt arg im Drehbuch, das Roland Emmerich mit Harald Kloser schrieb. Der Kampf ums Überleben kittet die zerrüttete Kleinfamilie, und das wird mit Zukunft belohnt. Weltuntergang tut gut: Fiese russische Millionärskinder werden nett, gescheiterte Väter geläutert, die Unverbesserlichen müssen sterben. Stets ist klar, welche Nebenfigur geopfert wird. Überraschend ist höchstens die Art des Abgangs.”
Am Donnerstag kommt 2012 von Roland Emmerich in unsere Kinos. Wenn Ihr wissen wollt, ob der Film in Eurer Nähe läuft, dann schaut doch in unser Kinoprogramm.