Russische Politiker wollen Hollywood-Filme boykottieren

26.09.2014 - 11:00 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Kenneth Branagh als russischer Schurke in Jack Ryan: Shadow Recruit
Paramount Pictures
Kenneth Branagh als russischer Schurke in Jack Ryan: Shadow Recruit
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In Russland sollen US-Filme nur noch eingeschränkt gezeigt werden. Das fordern zumindest einige russische Politiker und Filmemacher.

Der Hollywood Reporter  fragt in seiner neuesten Ausgabe, ob ein neuer Kalter Krieg zwischen Hollywood und Russland entbrannt ist. Grund dafür ist, dass einige russische Politiker und Filmemacher einen Boykott oder zumindest eine Li­mi­tie­rung von Hollywood-Filmen in russischen Kinos fordern. 

Mitte September hatte ein Mitglied des russischen Parlaments vorgeschlagen, Filme zu verbieten, die Russland und die russische Bevölkerung verteufeln. So wurden gerade in letzter Zeit viele Filme veröffentlicht, in denen die Schurken russischer Herkunft sind, so zum Beispiel in Jack Ryan: Shadow Recruit, Marvel's The Avengers und auch Stirb langsam - Ein guter Tag zum Sterben. Vor ein paar Tagen erklärte Staatssekretär Vladislav Grib, dass in einigen in Russland gezeigten US-Filmen anti-soziale und manchmal auch anti-russische Rhetorik zu finden ist, welche die jüngere Generation verwirrt. Gleichzeitig hätten es russische Filme in den heimischen Kinos schwer. Nun wird überlegt, die Anzahl an US-Filmen zu limitieren bzw. ein Gesetz zu schaffen, dass mindestens 40 % der gezeigten Kinofilme aus Russland stammen sollen. Diese Quote zu erfüllen, dürfte allerdings schwer sein, da laut dem Artikel jährlich nur 60 Filme in Russland entstehen. Die Quote soll dann durch Filme aus europäischen Ländern oder auch Japan und Korea erfüllt werden.

Der russische Regisseur Yuri Kara denkt auch an einen Boykott US-amerikanischer Filme, doch aus einem anderen Grund. Er fordert, dass so lange kein US-Film mehr gezeigt werden darf, bis die USA die Sanktionen gegen Russland aufgrund der Krim-Annexion aufgehoben hat. Hollywood würde Druck auf Präsident Barack Obama ausüben und ihn so dazu bringen, die Sanktionen aufzuheben, glaubt Yuri Kara.

Ein Boykott würde die USA schwer treffen, denn 2013 stiegen die Einnahmen an den russischen Kinokassen auf 1,3 Milliarden US-Dollar, was Russland zum sechstgrößten Filmmarkt macht.

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