Der vielseitige US-amerikanische Künstler Sam Shepard erlag vergangenen Sonntag den Folgen seiner ALS-Erkrankung, wie die New York Times heute berichtet. Der Autor von unzähligen Theaterstücken, Drehbuchautor, Schauspieler und Regisseur wurde 73 Jahre alt.
Sam Shepard begann seine Karriere mit dem Schreiben von Theaterstücken in New York und gewann 1979 als Höhepunkt seines Schaffens als Schriftsteller den Pulitzer-Preis für sein Stück Vergrabenes Kind. Seine Stoffe nehmen oft Bezug auf seine amerikanische Herkunft. In Vergrabenes Kind geht es zum Beispiel um eine typisch amerikanische Familie, die den amerikanischen Traum verkörpert und auf der Suche nach der eigenen Identität ist.
Neben seiner großen Leidenschaft für Theaterstücke widmete sich Sam Shepard ab 1978 auch dem Film. Als Schauspieler wurde er 1984 für einen Oscar für die Beste Nebenrolle nominiert. In dem Historienfilm Der Stoff, aus dem die Helden sind spielte er den Testpiloten Chuck Yeager, der als erster Mensch die Schallmauer durchbrach, aber nicht ins Weltraumprogramm der NASA aufgenommen wurde. Zuletzt spielte er in der Netflix-Serie Bloodline einen Patriarchen, im Kino wird er noch einmal im kommenden Thriller Never Here in der Hauptrolle zu sehen sein.
Sam Shepard Stil war über die typische Themenwahl hinaus geprägt von einer unverwechselbaren Poetik, rastlosen Helden und schwarzem Humor, wie Broadway World anmerkt. Sein erstes Drehbuch Zabriskie Point schrieb er mit Regisseur Michelangelo Antonioni zusammen. Außerdem gehören zu seinen Drehbüchern Paris, Texas und Don’t Come Knocking (in dem er auch eine Rolle spielte), die er beide für Wim Wenders verfasste.