Sat.1 kämpft mit Meine Tochter nicht! um Quoten

13.04.2010 - 11:10 Uhr
Meine Tochter nicht!
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Meine Tochter nicht!
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Sat.1 schickt seinen neuen Film Meine Tochter nicht! auf Quotenfang. Dabei stößt der Sender auf altbewerte und starke Konkurrenz – Die Simpsons (Pro7) und CSI:Miami (RTL).

Das Familiendrama Meine Tochter nicht! erzählt die Geschichte von dem Ehepaar Paul (Bernhard Schir) und Maria Hofer (Lisa Martinek) und deren gemeinsamer Tochter, die 16-jährige Nadja (Nikola Rudle). Sie führen ein normales Familienleben, bis Nadja ihren neuen Freund Robi (Christopher Scharf) nach Hause bringt. Die Eltern des Teenagers merken sofort, dass mit Robi etwas nicht stimmt. Sie müssen schockiert hinnehmen, wie aus ihrer Tochter ein ganz anderer Mensch wird. Was Paul und Maria aber nicht wissen, ist, dass Robi ein Ex-Junkie ist und Nadja mit seine schlechten Kreise zieht.

Der neue Sat.1 Film Meine Tochter nicht! will kritisch aufzeigen, dass auch in normalen Verhältnissen nicht alles selbstverständlich ist. Sozialer Absturz kann offensichtlich überall und jedem passieren. Das Drama um Nadjas Familie wirkt ernst und realistisch. Der Kampf der Tochter gegen das Abrutschen in einen gesellschaftlichen und gesundheitlichen Abgrund ist überzeugend dargestellt, nicht zuletzt durch die gute Leistung von Nikola Rudle als Nadja. Der Fokus für den Zuschauer liegt aber auf den Eltern und wie sie versuchen, ihre Tochter vor Robi, den Drogen und der Selbstzerstörung zu retten. Als Robi aus dem Hausarrest flieht, werden die Eltern auf der Suche nach ihr von der Kamera begleitet. Eine tolle Performance bieten Lisa Martinek und Bernhard Schir.

Auch wenn es zunächst nach keinem Ausweg aussieht, findet die Handlung ihn doch noch. Der Film sucht dabei krampfhaft sein Happy End und will den Zuschauer – von der Thematik betroffen oder nicht – wahrscheinlich nicht ganz so hoffnungslos verabschieden, als es noch in der Mitte des Films den Anschein hatte. Im Endeffekt wirkt der Schluss – ACHTUNG: Spoiler! – an den Haaren herbeigezogen, denn der Drogenentzug wird dann doch einen Tick zu einfach dargestellt. Ein ehrliches Ende hätte den Film sicher besser aussehen lassen. So müssen wir uns damit abfinden, dass Meine Tochter nicht! nicht mehr als eine Warnung mit kurz- bzw. mittelfristigen Folgen ist.

Ungeachtet der schwachen Fortführung einer glaubhaften Geschichten, hat der Film ein weiteres Problem und das heißt Konkurrenz. Die zeigt heute Abend zur gleichen Zeit ihre besten Serien. RTL setzt auf CSI:Miami und Pro7 hat dienstags immerhin Die Simpsons im Programm. Es scheint eine (fast) unlösbare Aufgabe für Sat.1 zu sein, an gute Quoten zu kommen.

Meine Tochter nicht! kommt am Dienstag abend (13. April) um 20:15 Uhr auf Sat.1. Wen das Thema “Drogen” nervt – immerhin wird es zum x-ten Mal wiederaufgerollt – kann sich in unserem Fernsehprogramm nach besserer Unterhaltung umschauen.

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