Schauspielerin Barbara Rudnik ist verstorben

23.05.2009 - 17:45 Uhr
Barbara Rudnik in Solo für Schwarz
ZDF
Barbara Rudnik in Solo für Schwarz
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Mehrere Jahre kämpfte sie gegen den Krebs an, machte ihre Diagnose – Brustkrebs – öffentlich, um Betroffenden Mut und Hoffnung zu geben: Heute ist die Schauspielerin im Alter von 50 Jahren an ihrer Krankheit in einem Münchner Krankenhaus im Beisein ihrer Familie gestorben.

Mitte der 1970er Jahre begann Barbara Rudnik ihre Schauspiel-Karriere. Sie kam aus einem hessischen Arbeiterhaushalt und war die jüngste von drei Töchtern; ihr Vater war Dreher, ihre Mutter Näherin. Zunächst wurde sie Buchhändlerin und kam durch ihre Arbeit nach München. Hier wurde sie von einem Studenten der Hochschule für Film und Fernsehen als Darstellerin entdeckt; sie trat in mehrere Studentenfilmen auf. Größere Aufmerksamkeit erlangte sie mit Kopfschuss von Beate Klöckner, der auch zum Filmfestival in Cannes eingeladen wurde. Hier spielte sie eine Angestellte in einem Kino, die nach Vorstellung und Arbeit ihr eigenes Kinoabenteuer erlebt.

Danach war sie eine gern engagierte Darbieterin, arbeite mit Hans-Christoph Blumenberg, Ulf Miehe und Jochen Richter, später auch mehrmals für französische Regisseure. Im Kino wie im Fernsehen war sie häufig zu sehen, spielte die skrupellose TV-Moderatorin in Der Sandmann von Nico Hofmann (für die sie den Adolf Grimme-Preis erhielt) oder die rücksichtslose Frauenbeauftragte in Der Campus von Sönke Wortmann.

Häufig wurde die blonde Schauspielerin mit der Amerikanerin Lauren Bacall verglichen: Sie fühlte ebenfalls die große wie kleine Leinwand mit einer geheimnisvollen Aura aus; kühl und unnahbar. Ihr Präsenz war groß und häufig spielte sie jene Frauen, die eher distanziert-kühl auf problematische Lebenssituationen reagieren. Mitte der 1990er Jahre schrieb eine Kritikerin S- Mahrenholz im epd-film in einem Porträt über die Darstellerin: “Barbara Rudnik trägt ihre Schönheit mit einer gewissen Unduldsamkeit mit sich, wie ein Halstuch, das sie auch jederzeit ablegen könnte. Die kühle Blondine ist jener Typ Frau, der erst in ihren Dreißigern zu (erotischem) Sprengstoff wird. […] Ihr Triumph: die Ausstrahlung von nachlässiger Intelligenz, Überlegenheit. Wenn eine deutsche Schauspielerin das Lauren Bacall-Flair hat, dann sie.”

Selbst schätzte sie sich nie so ein, blieb eher bodenständig. Lukrative und imageträchtige Werbeangebote lehnte sie ab, ihr Ehrgeiz für die ganz große, internationale Karriere hielt sich in Grenzen. Lieber blieb sie bei ihrer Familie, arbeitete in ihrem Garten. Nun sie sie nach ihrem Krebsleiden im Kreis ihrer Angehörigen und ihrer Freunde gestorben.

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