Schlecht, aber Gut

19.06.2009 - 07:30 Uhr
Lasko in Action
RTL
Lasko in Action
RTLs neue Action-Serie um kämpfende Mönche ist so schlecht, dass sie schon wieder Spaß macht

lasko-die-faust-gottes ist natürlich unglaublicher Trash. Die Storys sind hanebüchen, die schauspielerischen Leistungen bewegen sich im Bereich “Sätze aufsagen ohne dabei hinzufallen” und die Dramaturgie darf getrost als schlicht bezeichnet werden.

Schon der an 70er Jahre Bahnhofskino-Klopper erinnernde Titelzusatz Die Faust Gottes signalisiert, dass hier nichts wirklich ernstgenommen werden darf. Und darin liegt letztlich auch der Schlüssel zum Unterhaltungswert der Serie: Lasko ist bewusst und mit Stolz trashig.

Foto-Show: “Lasko – Die Faust Gottes”

Die Macher von action concept haben bereits im Low-Budget-Streifen Kampfansage – Der letzte Schüler und dem TV-Film Im Auftrag des Vatikan (wo die Figur Lasko das erste Mal auftrat) Erfahrungen mit dem Konzept gesammelt. Auch dort gab es ordentlich Wumms und Dialoge, für die Erstklässler im Ferienaufsatz eine 5 bekämen.

Konsequent befreit sich Lasko von erzählerischem Ballast, von Verwicklungen, Meta-Ebenen oder Charakterzeichnung. Hier zählt nur die reine Action, die ähnlich spektakulär umgesetzt wird wie in anderen Pyroknall-Serien bei RTL. Die Stunts wie auch die Martial-Arts-Kämpfe sind spassig anzusehen und teilweise wirklich spektakulär. Der Look orientiert sich an den warmen Farben und der gesättigten, glatten Optik, die RTL-Serien perfektioniert haben: Teuer, aber auch ein bisschen zu grell.

Damit die Handlung der Action nicht im Weg steht, sagen alle Figuren praktischerweise immer genau, was sie gerade machen. Die Verschwörer der Ares-Loge im Vatikan erklären einander gleich zu Beginn ihren kompletten Plan in einfachen Worten: “Wir wollen die Weltherrschaft”. Von Anfang bis Ende gibt es keine Zwischentöne, keine Unklarheiten.

Die Geschichte wimmelt zwar dennoch nur so von logischen Löchern, aber irgendwie ist das auch furchtbar egal, denn die Serie nimmt sich selbst nicht wirklich ernst. Mathis Landwehr kann nach all den Jahren immer noch nicht schauspielen und sagt seine Sätze auf wie ein frisch geföhnter Chuck Norris, aber wen kümmert das wirklich, wenn er gleich darauf im Gestänge einer Fabrikhalle herumspringt, im Alleingang die bösen Flugzeugentführer ausschaltet und den smarten Abt vor der bösen Frau mit den schlitzigen Augen rettet. Und trotz seiner hölzernen Art ist er als Held genau wie sein trotteliger Kumpel ungemein sympathisch.

lasko-die-faust-gottes ist ein klassisches Guilty Pleasure – eine Serie, die ziemlich schlecht ist, aber dennoch irgendwie Spaß macht.

Solange man nicht anfängt, über sie nachzudenken.

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