Netflix entfernt gegen Ende des Monats wieder mehrere Titel aus der Datenbank. Einer der ersten ist der Marvel-Film Venom. Darin streift sich Ex-DC-Bösewicht Tom Hardy eher unfreiwillig das Symbionten-Kostüm über.
Was folgt, ist ein eigentlich konventioneller Superheldenfilm, der durch Hardys exzentrische Darbietung zu einem einmaligen Erlebnis wird. Doch was macht Hardys Darbietung so besonders?
Venom verschwindet bei Netflix: Holt den Film wegen Tom Hardy nach
Tom Hardy lässt Venom fast im Alleingang wie einen originellen Superheldenfilm erscheinen. Die Produktion von Sony, die nicht zum Marvel Cinematic Universe gehört, folgt einem vorhersehbaren Plot.
Die Bestandteile: Der Journalist Eddie Brock (Tom Hardy), ein gewissenloser Wissenschaftler namens Carlton Drake (Riz Ahmed) und außerirdische Lebensformen. Einer der Symbionten springt auf Eddie über, der seinen Körper daraufhin mit dem eigenwilligen (und ausdrucksstarken) Alien Venom teilen muss.
Schaut euch den deutschen Trailer für Venom an:
Der beliebte Bösewicht und/oder Antiheld aus den Spider-Man-Comics sieht mit seinen weißen Augen und den gefletschten Zähnen aus wie ein Horror-Monster. Trotzdem wurde der Film vergleichsweise familienfreundlich umgesetzt und erhielt in Deutschland eine FSK 12. Vor allem dank Tom Hardy wirkt der Film wilder, als er eigentlich ist.
Tom Hardy spielt, als säßen ihm vier Symbionten im Nacken, nicht nur einer
Der Darsteller des Bane in The Dark Knight Rises speist seinen Eddie Brock/Venom mit einer manischen Spielenergie, sodass sich das Innere dem gefährlich grinsenden Äußeren des Teer-artigen Symbionten annähert.
Was dem Drehbuch von Venom an Charakterentwicklung fehlt, kompensiert Tom Hardy mit Ticks, Dialekten und reichlich Gemurmel. Das kann auf die Dauer die Nerven strapazieren, hebt Hardys Darbietung aber auch sichtbar ab von den würdevoll agierenden Kolleg:innen in Spandex.
Auch ohne Symbiont erscheint Eddie wegen Hardys verschwitzter Performance wie ein halbseidener Charakter. Mit Venom als Alter Ego wandelt er sich zum exzentrischen Antihelden. Bei dem Gründungsmitglied von Sonys eigenem Marvel-Universum fragt man sich oft, ob er das Gegenüber retten oder fressen will.
Venom 3 kommt noch dieses Jahr
Venom verschwindet am 23. August aus dem Katalog von Netflix. Alternativ streamt der Marvel-Blockbuster im Abonnement von Sky/WOW.
Noch mehr Symbionten-Zwiegespräche gibt es dann ab dem 24. Oktober, wenn Venom: The Last Dance in den deutschen Kinos startet. Das wird nach Venom: Let There Be Carnage der dritte und vorerst letzte Teil der Symbionten-Reihe sein.