Scientology infiltriert South Park-Macher Trey Parker & Matt Stone

26.10.2011 - 15:00 Uhr
South Park - Ziel von Scientology-Spionage
Comedy Central
South Park - Ziel von Scientology-Spionage
Mäßigung und Respekt werden bei South Park aus professionellen Gründen klein geschrieben. Scientology war das zu viel. Jetzt wurde bekannt, dass die Sekte Matt Stone und Trey Parker gezielt ausspionierte.

Marty Rathbun war ein hohes Tier bei Scientology. Er ist aber ausgestiegen und schreibt jetzt eine Art Scientology-Aussteiger Blog. Vor ein paar Tagen hat Marty Rathbun ein Scientology-Memorandum veröffentlicht, das die gezielte Ausspähung von den South Park Machern Trey Parker und Matt Stone deutlich macht. 2006 wurden die beiden Künstler wegen der Folge Schrankgeflüster zum Ziel des Scientology Office of Special Affairs. Scientology forschte Privatleben und kontakte aus, um eine gewisse Handlungsbasis gegen die Satiriker zu entwickeln.

In Schrankgeflüster wird Stan in einem Scientology-Test Unglücklichkeit und Depression bescheinigt. Er rutscht in die Organisation herein und gilt bald als Prophet, als Reinkarnation des Genius von Scientology-Gründer L. Ron Hubbard. Tom Cruise wird als Sekten-Zicke dargestellt, die sich in Stans Schrank versteckt, weil Stan, der Prophet, ihn nicht besser als Leonardo DiCaprio findet. Die Diskussionen um die krasse Darstellung sensibler Themen in South Park war mit den Folgen 200 und 201 der 14. Staffel eskaliert. Anschließend distanzierte sich Comedy Central von den Folgen, die sich u.a. satirisch mit dem Prophet Mohammed auseinandersetzten.

Es ist keine Neuigkeit, dass South Park polarisierend unterhält. Das ist nicht zuletzt Sinn des Formats. Doch mit dem veröffentlichten Memorandum wird da eine massive Gegenwehr bekannt. Eine große Organisation nimmt in einer Art Selbstjustiz Maßnahmen gegen die Privat-Personen Matt Stone und Trey Parker vor. Nahe Freunde wie Drehbuchautor Matthew Prager, sowie die Schauspieler John Stamos und Rebecca Romijn werden genannt. Auf privater Basis sollte Druck auf die Menschen hinter Southpark ausgeübt werden. Marty Rathbun möchte mit der Veröffentlichung des Memos auf die Praktiken von Scientology aufmerksam machen. Seiner Meinung nach folgt Scientology taktischen Mustern der Ära des Kalten Krieges. Das Vorgehen des Office of Speical Affairs ähnele der Arbeitsweise von CIA, FBI, KGB und STASI der 60er Jahre.

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