So spart Netflix mit seinem eigenen Studio und wird unabhängiger

23.05.2018 - 13:00 Uhr
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Netflix steckt immer mehr Geld in seine Eigenproduktionen. Wir erklären euch, auf welche Weise sich dies für den VoD-Anbieter langfristig bezahlt machen soll.

Netflix gibt sich nicht damit zufrieden, Inhalte zu kaufen und für seine Kunden zur Verfügung zu stellen, die es früher oder später auch auf anderen Plattformen zu sehen gibt. Vielmehr produziert bzw. lizensiert das Unternehmen auch eigene Filme und Serien, die exklusiv auf Netflix abgerufen werden können. Dabei ist es für Netflix profitabler, Inhalte selbst zu produzieren, als sie bei anderen Studios in Auftrag zu geben. Konkret soll Netflix mit einer Fokussierung auf eigenproduzierte Originals zwischen 30 und 50 Prozent sparen, wie Content-Chef Ted Sarandos erklärt. Wie genau das möglich sein könnte, erklären wir euch im Folgenden. (via The Motley Fool ).

So will Netflix in Zukunft mit der Produktion von Originals sparen

Wenn Netflix die Produktion eines Films oder einer Serie in Angriff nimmt, bestehen für den VoD-Dienst grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Entweder er beauftragt ein fremdes Studio mit der "Herstellung" des entsprechenden Contents und erwirbt anschließend die Lizenz, oder Netflix wird selbst tätig. Tatsächlich hat Netflix inzwischen sein eigenes Studio etabliert , durch dessen Einsatz der Anbieter von Beginn an alles in den eigenen Händen hält. Die Rechte müssen nach Fertigstellung des Werks somit nicht erst gekauft und über einen gewissen Zeitraum hinweg unterhalten werden, denn sie liegen von vorneherein bei Netflix. Stranger Things beispielsweise wird seit Staffel 2 von den Netflix-Studios produziert, wogegen Netflix etwa Tote Mädchen lügen nicht bei Paramount in Auftrag gegeben hat. Orange is the New Black entsteht wiederum bei Lionsgate.

Jene Originals wie eben Stranger Things, die Netflix über sein eigenes Studio produziert, sind intellektuelles Eigentum des Konzerns. Über die Lizenzierung der Inhalte oder auch die Herstellung und den Vertrieb von Merchandise entscheidet der VoD-Dienst hier nach eigenem Gutdünken, wobei sich speziell mit der Vermarktung von Filmen und Serien ganz neue Türen des Erwerbs öffnen können. Schließlich finanziert sich Netflix abseits dessen allein durch die Beiträge seiner zahlenden Abonnenten. Geht es etwa darum, Verträge mit Filmschaffenden oder Showrunnern (neu) auszuhandeln, ist Netflix bei Produktionen der Netflix-Studios überdies in einer hervorragenden Position - sitzt hingegen noch eine dritte Partei (wie zum Beispiel Verantwortliche eines externen Studios) mit am Tisch, gestalten sich entscheidende Gespräche ungleich komplizierter.

Unter den Begriff des Netflix Originals fallen also sowohl diejenigen Inhalte, die Netflix selbst über sein Studio produziert, als auch solche, die der Streaming-Anbieter woanders in Auftrag gibt. Ebenfalls dazu zählen Produktionen, die in bestimmten Länden exklusiv auf Netflix verfügbar sind, aber nicht von Netflix stammen. Als rentabel erweisen sich laut aktuellen Kalkulationen auf lange Sicht aber insbesondere die Filme und Serien, die direkt aus den Netflix-Studios kommen. Wie Netflix-Chef Ted Sarandos ausführt, sollen die Netflix-Studios demzufolge bis Ende 2019 der größte Content-Lieferant für den Streaming-Anbieter sein. Allein in diesem Jahr will das Unternehmen bis zu 1,5 Milliarden Dollar in Originals investieren, ausgehend von einem Gewinn von bis zu 8 Milliarden Dollar.

Netflix konzentriert sich mehr und mehr auf seine Originals - wie steht ihr dazu?

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