Jetzt wird es ernst für den großen Hollywood-Regisseur Steven Spielberg. Denn was viele schon vorher wussten, wird nun in einem Gerichtsverfahren gegen seine Produktionsfirma Dreamworks untersucht: Für Disturbia mit Shia LaBeouf hat Steven Spielberg Rechte aus dem Thriller Das Fenster zum Hof von Alfred Hitchcock verletzt.
Das Fenster zum Hof ist ein Klassiker von Alfred Hitchcock. James Stewart spielt darin einen Frauenheld, der nach einem Unfall an den Rollstuhl gefesselt ist. So beobachtet er seine Nachbarn durch ein Fenrrohr, zunächst aus voyeuristischen Motiven und schließlich, weil er meint, einen Mord beobachtet zu haben. Unterstützt wird er dabei von seiner Verlobten, die Grace Kelly mimt. Das Kammerspiel baut sich alleine aus der Spannung der Beobachtung auf und dem Zusammenfall der Zuschauerperspektive mit der von James Stewart. Bis heute ist der Thriller aus dem Jahr 1954 einer der Höhepunkte im Werk von Alfred Hitchcock geblieben.
Was 1998 das Remake auf legale Art und Weise tat, soll nun Disturbia hinterrücks gestohlen haben, lautet nun die Anklage im Prozess gegen Dreamworks. Geklagt haben die rechtlichen Vertreter des Produzenten Sheldon Abend, der 2003 verstarb. Er hatte die Rechte von Cornell Woolrich geerbt, der wiederum die Kurzgeschichte Murder from a Fixed Viewpoint schrieb, auf der Das Fenster zum Hof beruht. Dreamworks hatte sich bislang geweigert, einen Teil der Einnahmen in Höhe von 80 Mio. Dollar mit dem Rechteinhaber zu teilen, weil die Firma und Steven Spielberg leugneten, dass Disturbia ein Remake von Das Fenster zum Hof sei.
“Was der die Verteidiger sich weigerten offenzulegen, auf legitime und legale Weise, haben sie betrügerisch durch die Hintertür getan, ohne Das Fenster zum Hof Entschädigung zu zahlen”, wird die Anklage bei BBC News zitiert. Die Vertreter von Steven Spielberg und Dreamworks schweigen bislang noch zu den Vorwürfen…