Das DVD- und BluRay-Geschäft ist lukrativ für die Studios, meistens sichert Verleih und Verkauf der kleinen Scheiben den Gewinn des Films. Das Kinogeschäft wird in der Regel bei den großen Filmen am ersten Wochenende entschieden, aber der Verleih und Verkauf von DVDs ist langfristiger, in verschiedensten Versionen auf den Markt gebracht, kann der Film über Jahre ein gutes Geschäft sein. Es heißt, knapp 50 % ihres Geschäfts haben die großen Studios mit der DVD gemacht. Das hat sich in den letzten zwei Jahren etwas verändert: Der große Erfolg auf dem Markt für Blockbuster wie Hancock 2, Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels oder die kleineren Produktionen wie Milk und Slumdog Millionär ist ausgeblieben.
Nach den Wachstumsraten der letzten Jahre wird für die Jahre 2007 und 2008 und auch in diesem Jahr von besorgniserregenden Rückläufen berichtet und das schon im neunstelligen Bereich. 2 Milliarden Dollar weniger Umsatz im DVD-Geschäft werden es in diesem Jahr in Amerika sein – heißt es bei Franz Everschor im film-dienst. Bereits im letzten Jahr gab es einen ähnlichen Rückgang in Milliarden-Höhe. Wie blickpunktfilm.de berichtet, hat die größte US-Videothekenkette Blockbuster im zweiten Quartal 2009 einen massiven Umsatzeinbruch erlitten, gleich 22 % weniger als im letzten Jahr konnte sie mit dem Verleih von DVD erzielen. Diese beiden, eher am Rande erschienenen, kleinen Nachrichten nur auf die Wirtschaftskrise zu schieben, wäre etwas einseitig.
Vielmehr ist es die Menge an verschiedenen Angeboten, die den normalen Zuschauer, den Fan und sogar den Sammler dazu verleiten, andere Formate zu wählen. Video-on-Demand und Download-Portale oder Filme gespeichert auf Multimediafestplatten verändern Zuschauer- und Sammelleidenschaften. Das Ansehen von ganzen Filmen und TV-Episoden im Internet ist bei uns zwar noch nicht so populär wie in den USA, wird aber eine immer größere Rolle spielen. In den USA sind Streamingseiten wie Hulu.com aktuell der Renner und ehe sich Studenten mit knapp bemessenem Taschengeld eine teure DVD oder BluRay zulegen, streamen sie sich schnell mal einen Film auf ihren Rechner oder schauen sich eine TV-Folge im Internet an. Wieso sollte ich mir noch eine DVD kaufen, wenn ich mir den Film auch als Streaming auf meinem Rechner ansehen kann und zwar von verschiedenen Websites, bei freier Zeitwahl, 24 Stunden am Tag? Wieso das Portemaine in einer Videothek öffnen, wenn ich am Automaten um die Ecke mir die DVD – wie in den USA mittlerweile üblich – mal schnell für einen Dollar ausleihen kann? Irgendwann werden auch die Automaten verschwinden und der Film gleich im Internet angeboten werden.
Die kurzen Jahre der DVD könnten bereits gezählt sein, wenn sich die Majors nicht etwas einfallen lassen. Oder was meint Ihr?