Im Mystery-Thriller Im Auftrag des Teufels wird ein Anwalt von einer zwielichtigen Kanzlei angeworben und sieht sich mit dem absolut Bösen konfrontiert. Dabei stellt sich die Frage, ob es sich schlichtweg um menschliche Niedertracht oder aber um das tatsächliche Böse in seiner übernatürlichen Form handelt.
Darum geht’s in Im Auftrag des Teufels, der bei Netflix streamt
Der junge Anwalt Kevin Lomax (Keanu Reeves) verteidigt trotz großer Gewissensbisse erfolgreich einen Sexualstraftäter – und erhält daraufhin ein Angebot einer erfolgreichen New Yorker Anwaltskanzlei. Trotz Warnungen seiner Mutter Alice nimmt Lomax die luxuriöse Stelle an und tritt fortan als Verteidiger unter seinem charismatischen Chef John Milton (Al Pacino) auf.
Doch Lomax muss schnell feststellen, dass der neue Job Schattenseiten birgt: Miltons Kanzlei scheint weltweit in illegale Geschäfte involviert zu sein und sein neuer Klient, ein Bauunternehmer, der seine Familie inklusive Kindermädchen ermordet hat, ist, vorsichtig ausgedrückt, nur wenig sympathisch.
Auch seine Frau Mary Ann (Charlize Theron) scheint sich zunehmend von ihm zu entfremden und wird von eigenartigen Visionen hinsichtlich Milton geplagt. Doch Lomax, besessen von Erfolg und der Anerkennung Miltons, will sein neues Leben nicht aufgeben – bis auch er erkennt, was hinter der glanzvollen Fassade steckt.
Zur Hölle mit Empathie: In diesem Mystery-Thriller begegnen wir fragwürdigen Charakteren
Der Film lässt von der ersten Szene an keinen Zweifel aufkommen, dass es sich bei diesen Figuren nicht unbedingt um Sympathieträger:innen handelt. Angefangen mit Kevin Lomax, einem Opportunisten, der trotz moralischer Zweifel stets die Seite des Erfolgs wählt.
Obwohl der Protagonist von Beginn an ahnt, das etwas mit seinem neuen Arbeitsumfeld nicht stimmt, tut er alles, um ein Teil von Miltons zwielichtigen Scheinwelt zu werden. Dabei gelingt es Keanu Reeves übrigens spielend, den ewigen Zweifler Lomax glaubwürdig darzustellen.
Al Pacino wiederum blüht in der Rolle des teuflischen Verführers John Milton regelrecht auf und tut sein Bestes, seinen jungen Kollegen auf seine Seite zu ziehen und von seinen bisherigen Mitmenschen zu entfremden.
Teuflisches Spiel mit unserer Wahrnehmung: Wer oder was ist John Milton?
Womit wir bei Mary Ann angekommen wären, dem es als einziger gelingt, hinter Miltons glänzende Fassade zu blicken, wenn auch zu einem hohen Preis. Dabei wird die Kernfrage des Mystery-Thrillers offengelegt: Ist John Milton der Leibhaftige persönlich oder einfach nur ein teuflisch geschickter Anwalt mit fragwürdigen Absichten?
Die Inszenierung Taylor Hackford spielt mit diesem Motiv ähnlich erbarmungslos wie Milton mit dem Gewissen des hilflosen Lomax und lässt nicht nur den jungen Anwalt, sondern auch das Publikum verstört zurück, wenn wir endlich eine Antwort darauf erhalten.
Im Auftrag des Teufels hatte seine Premiere am 17. Oktober 1997 und ist im Abo von Netflix enthalten.