Der Aokigahara ist ein weitläufiger Wald in Japan, um den sich einige Mythen, aber auch beunruhigende Fakten ranken. Wenig überraschend inspirierte er daher bereits den einen oder anderen Film - hierzu zählt The Forest von Jason Zada und mit Game of Thrones-Star Natalie Dormer, der heute um 22:00 Uhr auf RTL II seine deutsche Free-TV-Premiere feiert. Wir präsentieren euch an dieser Stelle das Wissenswerteste rund um den Aokigahara.
Der "Selbstmord-Wald von Japan"
Der Aokigahara befindet sich in der Präfektur Yamanashi und ist auch als "Selbstmord-Wald" bekannt, denn tatsächlich begehen hier jedes Jahr zahlreiche Menschen Suizid, die dazu meist tief in den Wald vordringen und sich dann ein Versteck suchen. Zwar veröffentlichen die japanischen Behörden keine Zahlen mehr zu den in der Umgebung aufgefundenen Toten, doch 2003 waren es noch über 100 in zwölf Monaten. Mit dem Tod assoziiert wird der Aokigahara schon seit Jahrhunderten, denn wie es heißt, wurden dort früher Kinder und hilfsbedürftige Senioren während Hungersnöten zurückgelassen - zweifelsfrei nachgewiesen ist dies allerdings nicht. Legenden besagen dennoch, dass die Geister jener Opfer noch immer den Wald bevölkern. Suizide wurden an dem Ort erstmals in den 1950er und 1960er Jahren dokumentiert, wobei die Leichenfunde deutlich anstiegen, nachdem der japanische Schriftsteller Seicho Matsumoto 1960 seinen Roman Der Wellenturm herausbrachte, in dessen Verlauf sich eine verzweifelte Frau am Fuße des Fuji das Leben nimmt.
Generell hat Japan eine äußert hohe Selbstmordquote, allein 2014 wählten im Pazifik-Staat durchschnittlich 70 Menschen pro Tag den Freitod. Jedoch ist Suizid auch tief in der japanischen Kultur verankert. Hier hat beispielsweise Seppuku seinen Ursprung - ein ritualisierter Suizid, durch den Männer bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts die verlorene Ehre ihrer Familie wiederherstellen konnten.
Der Aokigahara auch ein beliebtes Ziel für Touristen und Wanderer. Da der Wald sehr dicht bewachsen ist, bietet er einerseits im Sommer Schutz vor Hitze, andererseits besteht aufgrund seiner Beschaffenheit eine hohe Gefahr, sich in ihm zu verlaufen. Daher ist es ratsam, die offiziellen Wanderwege nicht zu verlassen. Auf diesen befinden sich übrigens Schilder mit Hinweisen auf die Telefonseelsorge , wodurch potentielle Selbstmörder zur Umkehr bewegt werden sollen. (Quelle: Welt )
Der Aokigahara in The Forest
Der übernatürliche Thriller The Forest handelt von einer jungen Frau (Natalie Dormer), die sich im Aokigahara auf die Suche nach ihrer vermissten Zwillingsschwester begibt. Die Geschichte selbst ist rein fiktiv - Produzent David S. Goyer hatte zuvor einen Wikipedia-Artikel über den berüchtigten Wald gelesen und sich nach eigenen Angaben gefragt, warum es noch keinen Horrorfilm über das Thema gebe. Daraufhin arbeitete er ein grobes Story-Gerüst aus.
Werdet ihr euch The Forest heute Abend im TV anschauen?