The Last of Us Staffel 2 korrigiert endlich ein großes Problem – und lässt damit selbst The Walking Dead alt aussehen

14.04.2025 - 14:15 UhrVor 8 Tagen aktualisiert
The Last of UsHBO
0
0
Die 2. Staffel der Videospieladaption The Last of Us führt zurück in die pilzige Zombie-Apokalypse und liefert endlich, was der Horror-Serie zuvor fehlte: Horror.

Nach zwei Jahren des Wartens ist es endlich so weit. Die gefeierte Videospieladaption The Last of Us ist mit Staffel 2 zurück und schwingt seit dem 14. April bei Sky/WOW die Story um Ellie (Bella Ramsey) und Joel (Pedro Pascal) zu neuen dramatischen Höhen auf. Natürlich gibt es dabei auch ein Wiedersehen mit den gefährlichen Cordyceps-Infizierten, die sich in der 1. Season überraschend rar gemacht hatten.

Für eine postapokalyptische Welt, die sich mit ihren zombie-ähnlichen Pilz-Mutanten durchaus Vergleiche mit Horror-Serien wie The Walking Dead gefallen lassen muss, hatte The Last of Us erstaunlich wenig Action und Horror zu bieten. Wenn ihr wie ich zu jenen Fans gehört, die etwas Grusel und Spannung vermisst haben, gibt es jetzt erfreuliche Nachrichten: Staffel 2 kann das Zombie-Problem endlich lösen.

The Last of Us zeigt zu wenig Clicker: Das ändert sich mit Staffel 2

Natürlich stehen bei The Last of Us menschliche Konflikte und Emotionen im Vordergrund. Der Kerngedanke ist klar: In dieser dystopischen Welt, die durch eine ausgeartete Pilzinfektion an den Rand der Vernichtung gedrängt wurde, sind nicht monströse Kreaturen, sondern die Menschen die interessantere Gefahr. In der Zombie-Apokalypse von The Walking Dead beispielsweise ist es nicht anders, nur setzte diese ihre schlurfende Bedrohung weitaus omnipräsenter und furchteinflößender in Szene.

Wenn wir schon eine spannende Mythologie von Pilz-Zombies und deren unterschiedlichen Verwandlungsstufen präsentiert bekommen, sollte diese eigentlich nicht versteckt werden. Gerade im Vergleich mit der Videospielvorlage aus dem Hause Naughty Dog ließen sich die Cordyceps-Furien in The Last of Us Staffel 1 viel zu selten blicken.

Versteht mich nicht falsch, The Last of Us ist eine fantastische Serie. Dass aber ein wichtiges Element der Vorlage, Angst und Horror, verloren ging, ist vor allem für mich als Zombie-Fan, der seit 15 Jahren mit dem The Walking Dead-Universum mitfiebert, etwas enttäuschend gewesen. Die raren Auftritte der krächzenden und morbide-schönen Pilz-Kreaturen waren zwar meist visuell interessant, aber selten wirklich bedrohlich und gruselig – bis jetzt.

Die Serienschöpfer Craig Mazin und Neil Druckmann haben zugehört und entfesseln in Staffel 2 endlich richtigen Zombie-Wahnsinn. Horror-Fans sollten allerdings nicht sofort riesige Freudensprünge machen. Auch in der The Last of Us-Fortsetzung bleiben die Infizierten Randerscheinungen, die den menschlichen Dramen nicht das Scheinwerferlicht rauben können. Wenn sie aber auftreten, dann mit voller Härte und ungemein spannender als bisher.

The Last of Us Staffel 2 fesselt endlich mit spannender Horror-Action

In der überraschend ruhigen und emotionalen Auftaktfolge von The Last of Us Staffel 2 ist bis auf eine neue unheimliche Variante des Cordyceps-Infektionszyklus noch nicht allzu viel davon zu sehen. Das ändert sich direkt in der folgenden Episode schlagartig, wenn eine gewaltige Horde von Infizierten aus den eisigen Schneemassen von Wyoming emporsteigt.

Die Belagerung einer Gemeinschaft durch rasende Pilz-Zombies erinnert in ihrer intensiven Action an einen Mix aus der Game of Thrones-Folge Hartheim, World War Z und der Schlacht von Helms Klamm. Gerade im Vergleich zur 1. Staffel scheint das Kreativ-Team hinter The Last of Us gelernt zu haben, wie Clicker und Co. mit maximalem Effekt richtig eingesetzt werden können.

Das stellt vor allem eine frühere Szene aus dieser Folge eindrücklich unter Beweis, in der die neue Figur Abby (Kaitlyn Dever) bei ihrer Flucht vor Infizierten von der schieren Masse an Gegnern beinahe unter einem Gitterzaun erdrückt wird. In diesem Moment erreicht The Last of Us ein Spannungslevel, das das Publikum mehr als zuvor mitfiebern lässt.

Noch mehr TLOU:

The Last of Us erinnert im besten Zombie-Moment an The Walking Dead

Das größte Horror-Highlight entfesselt The Last of Us Staffel 2 allerdings im späteren Verlauf, sobald die Geschichte ins postapokalyptische Seattle führt. Viele Infizierte gibt es hier auf den ersten Blick nicht zu sehen, da diese durch eine militärische Organisation von den Straßen der überwucherten Metropole hinab in den Untergrund verbannt wurden. Und dort wartet der wahre Albtraum.

Ohne euch zu spoilern: Sobald zwei Hauptfiguren hinab in die U-Bahn-Schächte unter Seattle hinabtauchen, entspinnt sich eine klaustrophobische und schweißtreibende Sequenz, welche die Intensität der Videospielvorlage erstmals auch in der Serienadaption wirklich spüren lässt. Es ist die Art des Horrors und Nervenkitzels, die The Last of Us lange schmerzlich vermissen ließ – und die im besten Sinne an den Spannungs-Horror aus The Walking Dead oder auch Resident Evil erinnert.

The Walking Dead erschuf im Laufe von 11 Staffeln zahlreiche brenzlige, nervenaufreibende Situationen, in denen Figuren mit Zombie-Horden auf Tuchfühlung gingen und nur um Haaresbreite (oder gar nicht) dem Tod von der Schippe springen konnten. Man denke zurück an die Staffel 5-Szene, in der mehrere Charaktere inmitten von grabbelnden und zuschnappenden Untoten in einer Drehtür eingeklemmt waren. Der Atem stockt, Panik, man fiebert mit: Dieses Gefühl des Schreckens kann The Last of Us Staffel 2 wiederbeleben – nicht mit einer Drehtür, aber mit einem Drehkreuz.

Obwohl derartige "Zombie"-Momente weiterhin nur vereinzelte Spannungs-Spitzen darstellen, korrigiert die Endzeitserie mit intensiveren Begegnungen der Cordyceps-Infizierten den Horror-Anteil der Videospieladaption in die richtige Richtung. Und das ist nur eine Verbesserung, mit der The Last of Us in Staffel 2 ihr Vorgängerkapitel übertrifft.

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News