Jedes Genre hat seine Klassiker. Im Bereich Horror gehören Filme wie Tanz der Teufel, Das letzte Haus links oder The Texas Chainsaw Massacre dazu. Aber da Deutschland auf Genres und deren Meilensteine scheißt, sind diese Werke beschlagnahmt. Das war zu jedem Zeitpunkt völliger Blödsinn und wird auch künftig völliger Blödsinn sein, aber zumindest geschehen doch ab und zu kleine Wunder, denn Blutgericht in Texas, wie The Texas Chainsaw Massacre in Deutschland genannt werden musste (an dieser Stelle dürft ihr euch mit der Hand gegen den Kopf schlagen), ist in der Bundesrepublik nicht länger beschlagnahmt!
Wer den Film kennt, hat sich sowieso gefragt, wieso denn ein solcher Terz darum gemacht wurde, denn ein Schlachtfest ist Blutgericht in Texas ganz und gar nicht. Aber wie kam es denn nun eigentlich dazu, dass das anerkannte Genre-Meisterwerk nun auch in Deutschland nicht mehr verteufelt wird? Vor einigen Jahren erwarb die Firma Turbine Medien die Rechte an dem Film und wollte ihn natürlich auf den Markt bringen. Unsere ach so weise Justiz machte dem aber einen Strich durch die Rechnung, obwohl mit Michael Bay’s Texas Chainsaw Massacre schon längst ein wesentlich härteres Remake im Handel erhältlich war. Schaumwein war also immer noch verboten, während es Schnaps in rauen Mengen gab.
Jeder, auch das Gericht, musste sich eingestehen, dass es weniger als überhaupt keine Gründe gab, die Beschlagnahmung – die nicht mit einer Indizierung verwechselt werden darf – aufrecht zu erhalten. Das Ende vom Lied ist, dass die Filmnation Deutschland nun nach all den Jahren endlich zu Ländern wie Österreich, Niederlande oder irgendwelchen Südseeinseln aufschließt. Das einzige Problem, was sich für Blutgericht in Texas ergeben wird: Der Mythos kann wohl nicht mehr aufrechterhalten werden. Aber das lässt sich verkraften.
Wie steht ihr dazu, dass dieser Genre-Klassiker in Deutschland nun endlich nicht mehr beschlagnahmt ist?