So niedrig wie beim Midseason-Finale der 8. Staffel von The Walking Dead waren die Halbzeit-Einschaltquoten seit der 2. Staffel nicht mehr. Die Zombieserie von AMC bannt immer noch Millionen vor die US-Fernseher, doch die jüngste Staffel wurde von Nachrichten über sinkende Einschaltquoten geplagt, ein Trend, der sich bereits in der Season davor angekündigt hatte. Gleichzeitig sieht sich die Serie wachsender Kritik ausgesetzt, selbst von Fans, die ihr jahrelang die Treue gehalten haben. Produzent David Alpert macht sich wegen der Quoten trotzdem keine Sorgen. Seiner Meinung nach ist der Niedergang nicht auf die Qualität der Serie zurückzuführen. Vielmehr fehle es dank der Streaming-Dienste heutzutage an der "Dringlichkeit", neue Folgen zu sehen.
Gegenüber Variety erklärte der CEO von Skybound Entertainment:
Ganz allgemein erleben wir eine wachsende Konkurrenz, nicht nur im Fernsehen, nicht nur durch Streaming-Dienste, sondern weil man die Inhalte überall herbekommt. [...] Die Vorstellung, dass die Menschen etwas super live sehen wollen, dass sie es am selben Abend sehen wollen [...], ich denke, es ist ein bisschen anachronistisch zu sagen: 'Oha, hier habt nicht dieselben Quoten wie früher.'
David Alpert, der die Produktionsfirma gemeinsam mit The Walking Dead-Schöpfer Robert Kirkman gegründet hat, erklärt das am Beispiel der Verzögerung, mit der manche Zuschauer die Serie sehen:
Ich treffe immer noch Leute bei Conventions, die davon reden, dass sie gerade bei Staffel 6 sind. [...]
Zu guter Letzt glaubt er nicht, dass die Serie an Bedeutung verloren habe:
Ich denke, die Marke hat auf keinen Fall an allgemeiner Relevanz eingebüßt. Ich denke, wir beobachten hier einen Niedergang der Dringlichkeit in allen Medienbereichen, etwas zu einer bestimmten Zeit zu konsumieren.
Die Verbreitung von Streaming-Angeboten führt natürlich seit Jahren zu sinkenden Einschaltquoten, nicht nur im US-Fernsehen. Das wird teilweise mit den Live+-Ratings aufgefangen, die Streams in den Tagen nach der Ausstrahlung zählen. Hier gewinnt die Serie stets Millionen Zuschauer hinzu, nichtsdestotrotz sah die 8. Staffel allgemein einen Quotenschwund gegenüber den Vorjahren. Alperts Begründung lässt sich außerdem entgegenhalten, dass der andere aktuelle Drama-Serien-Hit, Game of Thrones, der immerhin schon sieben Staffeln auf dem schuppigen Buckel hat, bisher keinen derartigen Quoten-Niedergang erlebt hat. Das jüngste Staffelfinale setzte im August sogar einen Rekord.
Was haltet ihr von Alperts Aussagen?