Tom Gerhardt - Vom Hausmeister zum Musiklehrer

04.08.2010 - 08:50 Uhr
Tom Gerhardt (li.) als Musiklehrer Nickel
Constantin Film
Tom Gerhardt (li.) als Musiklehrer Nickel
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Ab morgen ist Tom Gerhardt in der Teeniekomödie Freche Mädchen 2 als skurriler Musiklehrer Nickel in den Kinos zu sehen. Schon heute plaudert der Vollblut-Comedian bei uns im Interview aus dem Nähkästchen.

Der dem TV-Publikum aus hausmeister-krause-–-ordnung-muss-sein bekannte Tom Gerhardt gilt seit seinen Auftritten in den Blödelkomödien Tom Gerhardt – Voll Normaaal! und Ballermann 6 als Idealbesetzung für seichte Klamaukfilme. Dass der studierte Germanist auch anders kann, zeigt er ab morgen in der Teeniekomödie Freche Mädchen 2. Im Interview äußert sich Tom Gerhardt zu seiner Rolle als Musiklehrer Nickel und seiner Paradefigur des mützetragenden Asi Tommi.

Wie ist die Rolle des Musiklehrers Nickel entstanden?
Tom Gerhardt: Wir haben uns am Anfang hingesetzt und überlegt: Wenn ich die Rolle übernehme, was können wir daraus machen? Und dann haben wir uns gesagt, wenn ich derjenige bin, der mit dem Mathelehrer die meiste Zeit im Konflikt liegt, dann lasst uns doch einen Typus aussuchen, der ihm so konträr wir möglich gegenüber gestellt ist. Mir hat es Spaß gemacht, mal eine Rolle zu spielen, die weiß Gott niemand von mir erwartet. Nickel ist ein ganz leiser, sanfter und fast schon skurriler spätalternativer Esoteriker. Er versteht nicht, wenn andere Leute Streit oder ein Problem miteinander haben, weil man doch alles so schön lösen könnte, wenn man sich einfach mal unterhält.

Wie hat einer wie Nickel denn überhaupt so lange im Schuldienst überleben können?
Tom Gerhardt: Na ja, letztlich will ihm ja keiner wirklich was Böses… er wird nur belächelt, gelegentlich verarscht, aber er ist kein tragisches Opfer. Man mag ihn irgendwie und kann ihm seine weltfremden Ideen nicht übel nehmen. Nur wenn er zu sehr abhebt oder auf seinem „ziemlich“ herumreitet, dann fragen sich die Schüler: Wer nervt eigentlich schlimmer – Rumpelstilzchen auf seine autoritäre Art oder Nickel mit seiner totalen Antiautorität? So gesehen, ergänzen sich die beiden Lehrer durchaus…

Gibt es eine musikalische Ader in Ihrer Familie?
Tom Gerhardt: Ja, mein Vater war Berufsmusiker, daher kommt das. Meine Schwester ist Berufsmusikerin, mein Bruder ist Musiklehrer an einem Konservatorium in Portugal – das liegt in der Familie. Ich bin aus der Musik ausgestiegen, weil ich wusste, ich würde nie so ein guter Musiker sein wie mein Vater. Er war ein Musensohn, dem war das einfach in die Wiege gelegt. Ich weiß nicht, ein wie guter Musiker ich wirklich hätte werden können, aber wenn man mit 13 so unbeholfen seine Übungen macht und danach setzt sich der Vater hin und spielt die schwierigsten Dinger runter, und man merkt, da liegen nicht ein oder zwei, sondern da liegen vermutlich mindestens zwanzig Jahre Üben dazwischen, dann ist das nicht unbedingt motivierend.

War Ihr Bruder denn das Rollenvorbild für Nickel?
Tom Gerhardt: Mein Bruder ist nicht der Typ, den ich spiele, der hält nicht allzu viel von „Versteherei“. Er legt schon sehr viel Wert darauf, dass die Sachen gemacht werden, dass die Leute weiterkommen und dass sie nicht mit tausend Ausreden kommen und so weiter und so fort. Aber er ist auch weit davon entfernt, ein Rumpelstilzchen zu sein.

Dies war Ihre erste Zusammenarbeit mit Armin Rohde?
Tom Gerhardt: Das stimmt. Und wir haben uns sofort gut verstanden. Zumindest von meiner Seite, ich weiß ja nicht, wie er das sieht… (lacht) Der Armin ist ein richtiger Staatsschauspieler, er kommt mit seiner gewaltigen Präsenz daher und mit seiner ganzen Übung. Es macht einfach Spaß, mit so jemandem zu spielen!

Nun spielen Sie nach Nickel doch noch einmal Ihre bekannteste Rolle: die des Tommi, den sie schon in Tom Gerhardt – Voll Normaaal! und Ballermann 6 verkörpert haben. Wie kam es dazu?
Tom Gerhardt: Wir hatten ja eine lange Pause. Es ist 13 Jahre her, dass ich mit Hilmi Sözer alias Mario das letzte Mal zusammen gespielt habe. Doch zahlreiche Fans haben immer wieder geschrieben und verlangt: Bitte, bitte, gebt uns wieder die beiden Wahnsinnigen Tommie und Mario… Also haben wir mit Die Superbullen nun den neuen Film gemacht und damit findet die Trilogie des Kalker Asi-Tums ihre Vollendung. Wir haben eine ganz neue Geschichte gestrickt, die die Fans überraschen wird. Was die Figuren angeht, hat sich natürlich nicht so viel verändert: Die beiden Hauptfiguren sind nach einem guten Jahrzehnt noch genau so bescheuert wie vorher. Immer frei nach dem Motto: Die Dummheit stirbt zuletzt… Wie auch in Tom Gerhardt – Voll Normaaal! und Ballermann 6 reiten sie wieder eine Attacke nach der anderen gegen den guten Geschmack. Ja, man kann wirklich sagen, dass die Rolle von Tommie das Gegenteil von Musiklehrer Nickel ist…

Mit Material von Constantin Film

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