Im Action-Thriller Lucy besetzte Regisseur Luc Besson die Rolle des Neurologen Professor Norman mit Morgan Freeman. Dass er mit 77 Jahren immer noch für wichtige Rollen großer Kinoproduktionen besetzt wird, belegt, was für ein großartiger Darsteller er war, ist und immer sein wird.
Auch ein gewonnener Oscar strahlt von seinem Regal herab und zeugt von großer Schauspielkunst, die er seit seinem ersten Filmauftritt 1964 vor der Kamera zeigt. Insgesamt wurde er für fünf Oscars nominiert.
Wir schätzen ihn als friedfertigen, klugen Mann, der uns mal ernst eine wichtige Weisheit und mal freudig ein strahlendes Lächeln zu schenken weiß. Aber auch weiß er, mit den strahlenden Schießeisen umzugehen, wenn es nötig sein sollte. Beispielsweise wenn ihn Clint Eastwood darum bittet. Oder wenn er um seine Freiheit kämpft. Hier sind unsere Top 7 der besten Filme mit Morgan Freeman in einer tragenden Rolle.
Platz 7: Robin Hood - König der Diebe (1991)
Einen toleranten und humorvollen Charakter liefert uns Morgan Freeman in Robin Hood von Kevin Reynolds. Für seine Verkörperung des Azeem, engster Vertrauter von Robin (Kevin Costner), wurde er von Kritiken gleichsam hochgelobt wie Alan Rickman, der als sein Gegenspieler Sherriff von Nottingham auftritt. Der Film an sich erhielt mäßige Kritiken. Erfolgreich war er dennoch: Bei einem Budget von 50 Mio. US-Dollar öffneten sich die Kinokassen weltweit für fast 400 Millionen.
Platz 6: Miss Daisy und ihr Chauffeur (1989)
In dem Komödien-Drama spielt Morgan Freeman den Chauffeur der jüdischen Witwe Daisy Werthan (Jessica Tandy). Im Atlanta der 50er-Jahre stellt diese den schwarzen Berufs-Fahrer nur auf Rat ihres Sohnes ein. Als überaus anstrengend könnte die Witwe auf dem Rücksitz dabei beschrieben werden. Im Verlaufe des 25-jährigen Arbeitsverhältnisses werden jedoch Gegensätze und Vorurteile überwunden und eine enge Freundschaft entsteht.
Miss Daisy und ihr Chauffeur gewann bei den Oscar-Verleihungen 1990 ganze vier Oscars. Auch Freeman war für die Kategorie Bester Hauptdarsteller nominiert, konnte ihn jedoch nicht für sich beanspruchen. Die Verfilmung ist die einzige Adaption eines Off-Broadway-Stückes (das 1988 den Pulitzer Preis gewann), das jemals mit einem Oscar in der Kategorie Bester Film ausgezeichnet wurde. Bei einem Budget von 7,5 Mio. US-Dollar spielte er alleine in den USA 106 Mio. ein.
Platz 5: Sieben (1995)
An der Seite von Brad Pitt ermittelt Morgan Freeman im Krimi-Thriller Sieben. Sie jagen einen bestialischen Serienmörder (Kevin Spacey), der seine Opfer brutal für ihre Vergehen gegen die sieben Todsünden bestraft. Eigentlich steht Freemans Charakter kurz vor der Rente, doch ist die Zusammenarbeit beider Ermittler gefordert, um dem klugen Killer auf die Schliche zu kommen. Freeman erschafft einen desillusionierten, erfahrenen, weisen Filmcharakter. Gwyneth Paltrow bringt die beiden anfänglichen Streithähne mit einem Abendessen zusammen. Trotz aller guten Bewertungen und grandioser Leistungen aller Hauptdarsteller ging der Film bei der Oscar-Verleihung leer aus.
Platz 4: Million Dollar Baby (2004)
Wie schon Miss Daisy staubte das Sport-Drama Million Dollar Baby 2005 vier Oscars ab. Im Film von und mit Clint Eastwood, der in der Kategorie Bester Film ausgezeichnet wurde, spielt Hillary Swank eine unerfahrene Boxerin mit Ambitionen. Durch das Training von einem knallharten Boxtrainer (Eastwood) einer Boxerschule befördert sie eine Gegnerin nach der anderen aus dem Ring. Wo Eastwood zu hart vorgeht, kommt Freeman ins Spiel: Als Hausmeister und bester Freund des Boxlehrers hat er immer einen gut gemeinten Rat übrig. Sowohl für die Boxerin, als auch für den Trainer. Besser spät als nie: In der Rolle als „Scrap Iron“ spielt er so authentisch, dass er fortan endlich einen Oscar (als bester Nebendarsteller) sein Eigen nennen durfe.
Platz 3: Glory(1989)
Im dreifach oscarprämierten Kriegsdrama Glory spielt Freeman einen Major eines Regiments bestehend aus schwarzen Männern. Der Film von Edward Zwick spielt zur Zeit des Bürgerkrieges und basiert auf der wahren Geschichte um das 54. Infanterieregiment des Staates Massachusetts. Anfänglich gibt es Streit innerhalb des Regiments, bei denen ein entlaufener Sklave (Denzel Washington) der Vorreiter ist. Doch als das Regiments den Auftrag erhält, das Fort Wagner im Hafen von Charleston zu befreien, kämpft es als Einheit zusammen. Alleine, dass Freeman und Washington zusammen in einem Film auftreten, macht den Film sehenswert.
Platz 2: Die Verurteilten (1994)
Mit Die Verurteilten gelang Regisseur Frank Darabont vieler Meinung nach einer der besten Filme in der Geschichte der Kameraaufnahmen. Bei IMDB wird Die Verurteilten sogar auf dem 1. Platz der besten Filme aller Zeiten geführt. Interessanterweise ging der Film bei der Oscarverleihung 1995 leer aus – Freeman musste sich in der Kategorie Bester Hauptdarsteller gegen Tom Hanks in Forrest Gump geschlagen geben. Aber schon seine Nominierung zeigte, dass er wieder einmal eine überragende Rolle abgeliefert hatte. In dem Drama, dass auf der Novelle Rita Hayworth and Shawshank Redemption von Stephen King basiert, ist „Red“ (Freeman) bereits seit langer Zeit in einem Gefängnis inhaftiert, als der Banker Andrew (Tim Robbins) in dieses einfährt. Aus einer anfänglichen Zweckbeziehung wird eine enge Freundschaft, die für beide Akteure den Alltag hinter Gittern und die sadistischen Vorgehensweisen der Gefängniswärter erträglicher macht. Ursprünglich war für die Rolle des Reds ein Ire mit ergrauenden, roten Haaren vorgesehen. Darabont besetzte sie jedoch mit Freeman aufgrund seiner autoritären Präsenz und seiner dunklen Stimme. Übrigens ist Die Verurteilten Freemans persönlicher Lieblingsfilm.
Platz 1: Erbarmungslos (1992)
In einem Western von Clint Eastwood wird eine Prostituierte übel zugerichtet. Auf die Täter wird ein Kopfgeld von 1000 Dollar ausgesetzt. Vater, Witwer und Schweinezüchter William Munny (Eastwood) hat das Geld bitter nötig und überredet seinen alten Freund und Partner Ned Logan (Morgan Freeman), der mittlerweile zurückgezogen mit einer Indianerin zusammenwohnt, die Schurken gemeinsam zur Strecke zu bringen. Mit vier Oscars wurde der Film bei den Verleihungen 1993 ausgezeichnet. Freeman wurde zwar nicht nominiert. Dies könnte daran gelegen haben, dass schon Gene Hackman für seine Glanzleistung in Erbarmungslos für die Kategorie Bester Nebendarsteller nominiert wurde (und gewann). Eastwood und Freeman arbeiteten an mehreren Projekten zusammen, die allesamt sehenswert sind. Freeman schätzt Eastwood als grandiosen Regisseur, der dem Darsteller jeglichen Freiraum lässt. Das ist für Morgan unbezahlbar, der von sich selbst sagt, dass ihm das Schauspiel an sich nicht schwer falle.
Welcher Film von Morgan Freeman in einer tragenden Rolle ist eurer Meinung nach sein bester?