Pures Entsetzen. Als im April das erste Bild von Margot Robbie in Barbie veröffentlicht wurde, wollten einige Filmfans ihren Augen nicht trauen. Mit übertriebenem Lächeln sitzt die Schauspielerin, die zuletzt als Antiheldin Harley Quinn das DC-Universum ins Chaos stürzte, hinter dem Lenkrad eines pinkfarbenen Autos, das direkt aus einer Spielzeugverpackung stammen könnte. Das kann doch nicht deren Ernst sein?!
Seit 2009 versucht Hollywood, die beliebte, erfolgreiche und mit sehr vielen Vorurteilen behaftete Spielzeugmarke aus dem Hause Mattel ins Kino zu bringen. Aber weder Anne Hathaway noch Amy Schumer konnten die Figur auf der großen Leinwand zum Leben erwecken. Nachdem der Barbie-Film über eine Dekade in der Produktionshölle verbracht hat (Variety ), wirkte es, als wären alle skeptischen Blicke bestätigt worden.
13 Jahre später passiert die Verfilmung trotzdem.
Barbie ist ein überaus ambitioniertes Projekt – ja, wirklich!
Hathaway und Schumer haben dem Projekt längst den Rücken gekehrt, genauso wie sämtliche Filmschaffende, die zwischenzeitlich involviert waren. Die neue Version kommt von Mumblecore-Königin Greta Gerwig, die mit Lady Bird und Little Women den Sprung hinter die Kamera gewagt hat und aufgrund ihrer ehrlichen wie einfühlsam Regie-Stimme eine aufregende Wahl für einen Barbie-Film darstellt.
Ehrlich und einfühlsam sieht jedoch keines der Bilder aus, die wir bisher aus dem Barbie-Film erhalten haben. Im Gegenteil: Mehr Plastik geht nicht. Margot Robbie und Co-Star Ryan Gosling, der als Barbies Traummann Ken gecastet wurde, sehen nicht nur wie schrill gekleidete Spielzeugfiguren aus, sondern bewegen sich auch so. Das bewiesen diese Woche zahlreiche Videos von den Dreharbeiten in Venice Beach.
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Die bisherigen Einblicke in Barbie sorgen für Irritation. Schlussendlich sollten wir uns von den vermeintlichen Geschmacksverwirrungen aber nicht abschrecken lassen, denn hier entsteht einer der aufregendsten Filme des nächsten Jahres. Nicht ohne Grund hat Warner Bros. den Kinostart an den gleichen Tag gelegt, an dem auch Star-Regisseur Christopher Nolan sein nächstes Werk, Oppenheimer, weltweit in den Kinos vorstellt.
Barbie ist das heißeste Filmprojekt in Hollywood
In den vergangenen Jahren haben wir oft erlebt, dass talentierte Filmemacher:innen sehr früh ins Blockbuster-Geschäft gezogen und ihrer künstlerischen Vision beraubt werden. Gerwigs Barbie-Engagement passt auf den ersten Blick genau in dieses Profil. Dennoch verdient sie einen Vertrauensvorschuss. Nicht zuletzt gilt Warner als Regie-freundliches Studio, das Ausnahmefilme Mad Max: Fury Road ermöglicht hat.
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Gerwig stemmt den Film nicht allein: Ihr wichtigster Verbündeter ist Noah Baumbach. Privat sind die beiden verheiratet, beruflich eine unaufhaltsame Schaffenskraft. Gemeinsam haben sie herausragende Filme wie Frances Ha und Mistress America umgesetzt. Ihr Barbie-Drehbuch hat in Hollywood hohe Wellen geschlagen und zahlreiche Talente angelockt. Dazu gehört u.a. Marvel-Star Simu Liu.
Der aus Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings bekannte Schauspieler sprach im Interview mit British GQ über das Projekt. "Wenn ich meine Karriere auf ein Drehbuch setzen könnte, dann auf das von Barbie", zitiert er die Worte seines Agenten, der ihm den Film mit Nachdruck nahegelegt hat. Liu ist nicht der einzige spannende Name in einer Nebenrolle, wie ein Blick in den bisher bekannten Cast des Barbie-Films zeigt.
Doch was genau macht Barbie zum aktuell heißesten Filmprojekt der Traumfabrik?
Um diese Frage zu beantworten müssen wir zwischen den Zeilen lesen. Warner Bros. hüllt sich in Schweigen, wenn es um konkrete Details geht. Trotzdem haben schon einige vielversprechende Informationsschnipsel das Internet erreicht, angefangen bei der Ausrichtung des Films. Achtung, potentielle Spoiler: Offenbar haben wir es bei Gerwigs Film mit der Multiversums-Version eines Barbie-Abenteuers zu tun.
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Konkret bedeutet das, dass wir mehrere Versionen der ikonischen Spielzeugfiguren sehen werden. Der gut vernetzte Journalist Kyle Buchanan nennt neben Robbie etwa Issa Rae (Insecure) und Hari Nef (And Just Like That...) als weitere Barbie-Darstellerinnen. Goslings Ken erhält Gesellschaft von Ncuti Gatwa (Doctor Who) und dem bereits erwähnten Liu. Und dann wäre da noch das auffällige Casting von Emma Mackey (Sex Education), die Robbie extrem ähnlich sieht.
Barbie zwischen Die Truman Show und The Lego Movie
Die nächste Station bei der Ergründung von Gerwigs Barbie-Film ist Robbies angeblicher Letterboxd-Account, der im Mai entdeckt wurde. Auf der Filmbewertungsplattform soll die Schauspielerin eine Liste mit Filmen angelegt haben, die sie in Vorbereitung auf Barbie geschaut hat. Der Titel der am meisten für Aufsehen sorgte: Die Truman Show, in dem Jim Carrey nichtsahnend in einer inszenierten Fernsehserie aufwächst.
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Ob die Liste echt ist oder nicht, ist unklar. Im Hinblick auf alles, was wir bisher über Barbie wissen, ergibt sie aber durchaus Sinn. Auch in Gerwigs Film sollen künstliche und echte Welten kollidieren, wenn Robbies Figur aus dem Barbieland in die Realität stolpert und feststellen muss, dass sie nicht einmalig ist. Einen ähnlichen Twist hat Warner schon einmal in einer Spielzeugverfilmung gehabt, nämlich in The Lego Movie von 2014.
Für Gerwig würde sich hier die perfekte Möglichkeit bieten, Barbie als Figur, als Produkt und als popkulturelle Ikone zu hinterfragen.
- Jetzt im Heimkino: Der erfolgreichste Film des letzten Jahres *
Barbie startet am 20. Juli 2022 in den deutschen Kinos.
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Freut ihr euch auf den Barbie-Film mit Margot Robbie?