Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers hat eine ereignisreiche Produktionsgeschichte hinter sich. Zu dieser gehört auch ein Regiewechsel vor dem Start der Dreharbeiten: Bevor J.J. Abrams engagiert wurde, um den Abschluss der Skywalker-Saga ins Kinos zu bringen, saß Colin Trevorrow auf dem Regiestuhl von Episode 9. Nun ist die komplette Handlung des ursprünglichen Drehbuchs im Netz gelandet.
Star Wars 9: Drehbuch von alternativer Version enthüllt
Die Leaks (gesammelt im Subreddit StarWarsLeaks ) gehen auf Robert Meyer Burnett zurück, der in einem Live-Stream auf YouTube über das Drehbuch von Star Wars 9: Duel of the Fates sprach. Ja, ihr habt richtig gelesen: Duel of the Fates war der ursprüngliche Titel, den sich Colin Trevorrow und sein Co-Autor Derek Connolly für ihre Version von Episode 9 ausgedacht haben. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs.
Bevor wir aber tiefer die neusten Star Wars-Leaks eintauchen, sei an dieser Stelle betont, dass es sich eben genau um solche handelt: Leaks. Nichts davon ist von offizieller Seite bestätigt. Auch wissen wir nicht, wie viele Details davon in Trevorrows fertigem Film vorgekommen wären. Dennoch konnte The A.V. Club von einer zweiten Quelle bestätigen, dass diese Version des Drehbuchs offenbar wirklich existierte.
Der größte Unterscheid zuerst: Der Imperator (Ian McDiarmid) hätte in Star Wars 9: Duel of the Fates keine große Rolle gespielt. Tatsächlich wäre er nur kurz in Form eines Holograms in Erscheinung getreten. Stattdessen orientierte sich das Drehbuch mehr an einem der zentralen Motive aus Rian Johnsons Star Wars 8: Die letzten Jedi: die Überwindung der Vergangenheit und das Ende der Sith und Jedi.
Star Wars 9: Die größten Unterschiede im Bezug auf Rey und Kylo
Wie bei J.J. Abrams wären damit auch Rey (Daisy Ridley) und Kylo Ren (Adam Driver) der Mittelpunkt der Geschichte gewesen, allerdings mit einigen Unterschieden in den Details. Nachfolgend haben wir euch die größten Veränderungen zu den beiden zusammengefasst:
- Das Geheimnis um Reys Eltern wäre insofern gelüftet worden, dass Kylo diese auf Snokes Befehl umgebracht hat. Dennoch hätte Colin Trevorrow an Rian Johnsons Gedanken festgehalten, dass Rey nicht von namhaften Eltern abstammt - also kein Mitglied der Skywalker- oder Palpatine-Familie ist.
- Rey wäre von Lukes (Mark Hamill) Machtgeist trainiert worden. Dabei hätte sie aber zunehmend das vermeintliche Gleichgewicht der Macht infrage gestellt, da sich der entscheidende Konflikt am Ende immer nur wiederholt: Das Böse erstickt das Gute, das Gute löscht das Böse aus - und wieder von vorne.
- Auch im Bezug auf Kylo hätte Lukes Machtgeist eine entscheidende Rolle gespielt und diesen den kompletten Film über verfolgt. Außerdem hätte Kylo in einer Szene gegen Darth Vader gekämpft, die an den Kampf zwischen Luke und Vader in der Höhle auf Dagobah angelehnt war.
- Am Ende wäre es zu einer großen Konfrontation zwischen Rey und Kylo gekommen, wobei wir ebenfalls den Einsatz neuer Machtfähigkeiten gesehen hätten. Dabei sollten auch die Machtgeister von Luke, Obi-Wan und Yoda auftreten und versuchen, Ben Solo zu retten, es letztendlich aber nicht schaffen.
Star Wars 9: Darth Vader als großer Schatten über dem Finale
In Colin Trevorrows Version von Episode 9 wäre Kylo folglich nicht erlöst worden. Geplant war allerdings auch ein kurzer Auftritt von Han Solo (Harrison Ford), der noch einmal versucht hätte, seinen Sohn auf die helle Seite der Macht zurückzubringen. Lukes Machtgeist hätte Kylo derweil gedrängt, zu seiner Mutter, Leia (Carrie Fisher), zurückzukehren, in der Hoffnung, dass er dadurch gerettet werden kann.
Colin Trevorrow wäre in diesem Zuge auch deutlich stärker auf den Einfluss von Darth Vader eingegangen, der bereits in Star Wars 7: Das Erwachen der Macht als wichtige Bezugsperson für Kylo etabliert wurde. Schlussendlich hätte sich Kylo aber von diesem abgewandt, da er zugelassen hat, dass sich die Liebe seinen Entscheidungen in den Weg stellt. Kylo hätte Vaders Maske von einem Balkon geworfen, woraufhin sie zerbrochen wäre.
Star Wars 9: Mehr Rose und ein gekaperter Sternenzerstörer
Was wäre noch in dieser alternativen Star Wars 9-Version passiert? Einiges! Da wäre etwa Rose (Kelly Marie Tran), die einen deutlich größeren Arc gehabt hätte und sich zusammen mit Finn (John Boyega), Poe (Oscar Isaac) und Co. auf eine Mission begeben hätte. Ein gekaperter Sternenzerstörer taucht im Drehbuch auf, während sich Rey als Tusken Raider verkleidet und mit einem selbst gebauten Lichtschwert (aus Lukes Lichtschwert und ihrem Stab) gekämpft hätte.
Besonders spannend: Coruscant war als zentraler Schauplatz von Star Wars 9: Duel of Fates, allerdings nicht das Coruscant, das wir aus der Prequel-Trilogie kennen, sondern ein Corauscant, das entscheidend durch den Aufstieg der Ersten Ordnung verändert wurde. Kylo Ren hätte derweil einen Abstecher auf Mustafar gemacht und wir hätten erfahren, dass ein gewisser Tor Valum der Sith-Meister von Palpatine war, der dann auch Kylo trainiert.
Diverse Figuren, die jetzt in Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers zu sehen sind, tauchen dagegen gar nicht auf: Zorii Bliss (Keri Russell) und Babu Frik zum Beispiel. Dafür hätten wir bei Colin Trevorrow eine Szene mit Chewie im Cockpit eines X-Wings gesehen, während Leia (Carrie Fisher) Lando (Billy Dee Williams) aktivieren wollte, um sämtliche Schmuggler im Kampf gegen die Erste Ordnung zu versammeln. Das Finale hätte sich am Aufbau von Die Rückkehr der Jedi-Ritter orientiert.
Die Drehbuchfassung aus den Leaks wurde offenbar im Dezember 2016 geschrieben, also kurz vor Carrie Fishers Tod. Dementsprechend ist es fraglich, ob alle Handlungselemente unverändert im fertigen Film zu sehen gewesen wären. Es dürfte kein Geheimnis sein, dass Drehbücher bei einer solchen Produktion mehrfach überarbeitet werden. Spannend ist das Gedankenspiel dennoch, wie Colin Trevorrows Episode 9 ausgesehen hätte.
Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers läuft seit dem 18. Dezember 2019 im Kino.
Hättet ihr gerne Colin Trevorrows Version von Star Wars 9 gesehen?