Warner Bros. wird 85 - und feiert sich selbst

23.09.2008 - 15:00 Uhr
Logo
Warner Bros. Pictures
Logo
R
1
0
Eine dreiteilige Doku über die Geschichte des Hollywood-Magnaten läuft an

Warner Bros. – das klingt nicht nur nach Hollywood, das ist Hollywood. Dieses Jahr feiert die vielleicht bekannteste Produktionsfirma der Welt ihren 85. Geburtstag. Zwei Geschenke machte sich die Firma nun selbst: Einmal läuft heute eine fünfstündige sowie dreiteilige Dokumentation vom Time-Filmkritiker Richard Schickel über die Geschichte der Firma, die zugleich auch die Geschichte Hollywoods ist, an. Zum anderen gilt The Dark Knight als Blockbuster des Jahres 2008 und wird am Ende seiner Vermarktung mehr als eine Milliarde US-Dollar eingenommen haben, wir berichteten hier.

Jeder kennt die Klassiker, die WB berühmt machten: Trickfilme wie die Looney Tunes, die Rin-Tin-Tin-Hundefilmreihe, Casablanca, bishin zu Matrix und Harry Potter oder auch offensichtlichen Kassenflops wie Barry Lyndon, um das Talent von Stanley Kubrick zu fördern. Doch wie arbeitete sich WB zum Magnaten empor, der heute 1 Milliarde Dollar für einen einzigen Film erwirtschaftet? Wir wagen einen Blick auf die Anfänge eines filmhistorisch prägenden Unternehmens, das heute Sequel nach Sequel, Remake nach Remake produziert (und vielleicht so den unaufhaltsamen Gang der Filmindustrie anführt).

Jack, Samuel, Harold und Albert Warner heißen die vier jüdischen Brüder, die Warner Bros., oder WB, 1918 auf dem Sunset Boulevard einrichteten, aber erst 1923 offiziell gründeten. Vielleicht durch Glück, vielleicht durch Talent und ein Gespür für das kommende Kinozeitalter: WB produzierte gleich zu Beginn seiner Geschichte einen Erfolg nach dem anderen. My first years in Germany wurde 1918 zum ersten Hit der vier Brüder, die sich in den Jahren zuvor als Filmvorführer auf Jahrmärkten ihr Startkapital erwirtschaftet hatten. Bald schon konnte sich WB einer der größten Stars der Stummfilmzeit leisten: John Barrymore wurde 1926 für The Sea Beast engagiert und ließ den Rubel umso stärker rollen. Nicht nur kommerziell, sondern auch filmhistorisch positionierten sich die Brüder auf einzigartige Weise. Denn The Sea Beast wartete mit allem auf, was der damalige Film zu bieten hatte, nur nicht mit Ton. 1927 brachten die Brüder so den ersten Tonfilm der Filmgeschichte, The Jazz Singer, auf den Markt. Nur 200 Kinos boten damals zwar die Kapazitäten, um einen Tonfilm zu zeigen, doch The Jazz Singer gilt noch bis heute als einer der kommerziell erfolgreichsten Filme (inflationsbereinigt).

Die 1930er Jahren waren auch von den ersten Trickfilmen geprägt: Die Looney Tunes (Bugs Bunny usw.) avancierten zu den Lieblingen der US-Kinogänger. Aufgrund seiner unbestrittenen Bedeutung konnte sich WB auch leisten, den Hollywood Code ab und an zu brechen, der Filme zugunsten einer idealisierten Wirklichkeit (kein Alkohol, Verbrechen, Sex etc.) zensierte. Baby Face (1933) zeugt von der Unerschrockenheit einer Produktionsfirma, die sich nicht immer ein Blatt vor den Mund legen ließ.

Auch die Zukunft des Unternehmens klingt vielversprechend: Mit den zwei kommenden Harry-Potter-Teilen, Harry Potter and the Deathly Hallows Part I und Harry Potter and the Deathly Hallows Part II, sowie der Vampirbuchverfilmung Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen wird das Budget für kommende Blockbuster wie Superman The Man of Steel (2011) oder Justice League Mortal (2011) und den beiden Der Hobbit: Eine unerwartete Reise – Teilen (2011 und 2012) abgesichert sein.

Hier der Trailer zur Doku Warner Bros. – You Must Remember This, die die gesamte Geschichte des Unternehmens ab 1918 bis heute skizziert:

Auf dieser Seite finden sich Ausschnitte aus der TV-Dokumentation, die heute abend anläuft. Unter anderem geben darin Filmschaffende wie Martin Scorsese ihre Sicht auf WB und die WB-Filme wieder.

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News