Warum Netflix an einem viel kritisierten Problem nichts ändert

03.08.2018 - 11:15 UhrVor 1 Jahr aktualisiert
Luke Cage
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Netflix muss sich immer wieder mit Kritik an den langen Staffeln seiner Original-Serien herumschlagen. Nun erklärte der Streaming-Dienst, warum sich daran erstmal nichts ändern wird.

Netflix füttert uns mit einer Serie nach der anderen. Jedoch wird nicht nur die übersättigende Menge der Produktionen häufig zum Kritikpunkt der Nutzer, sondern oft auch die Qualität der einzelnen Staffeln und der darin enthaltenen Episoden. Im Durchschnitt weisen Netflix-Serien wie Orange Is the New Black oder Marvel-Co-Produktionen wie Jessica Jones 13 Episoden pro Staffel auf. Während dies bei einigen Serien durchaus sinnvoll erscheint, gibt es wiederum andere Serien, die unnötig in die länge gezogen wirken und spätestens auf der Zielgeraden beginnen zu langweilen. Gerade die Marvel-Netflix-Serien wie Luke Cage haben mit Durchhalte-Problemen zu kämpfen, wie etwa der Kulturjournalist Alan Sepinwall für den Rolling Stone  ausführte. Wie The Playlist  berichtet, erklärte Netflix jetzt den Grund für die langen Staffeln.

Das Fernsehen ist laut Netflix Schuld an den langen Staffeln

So erzählte Netflix-Executive Cindy Holland vor kurzem bei einer TCA-Veranstaltung, dass es nicht ausschließlich die Schuld des Streaming-Diensts sei, dass sich die Staffeln und Serien manchmal unnötig ziehen würden:

In einigen frühen Verhandlungen mit Partner-Studios wurden wir ein wenig von der Konvention des 13-Episoden-Musters von Fernsehserien mitgezogen. Wenn ihr euch aber viele Serien anschaut, die von Netflix Studios und manchmal auch in Zusammenarbeit mit Dritt-Studios entstanden sind, bestehen die Staffeln oft aus nicht mehr als 10 Episoden.

Wie viel Zeit braucht ein Fernsehserie?

Während das ein wenig nach einer Entschuldigung klingt, ist die Erklärung jedoch auch nicht ganz unverständlich. Vor dem Streaming-Zeitalter bestanden Fernsehserien üblicherweise aus 23 bis 25 Episoden pro Staffel, was heutzutage immer noch auf manche Sitcoms und Serien wie The Big Bang Theory zutrifft. Vor einigen Jahren wurde die Anzahl der Episoden pro Staffel auch innerhalb der Fernsehlandschaft häufig auf 13 heruntergebrochen, wo sich Netflix dann offensichtlich nahtlos eingereiht hat. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass Netflix-Episoden häufig an die 60 Minuten dauern, wenn nicht länger, während die klassische Network-Episode nach Abzug von Werbung auf knapp 42 Minuten kommt.

Dieses Konzept erscheint mittlerweile jedoch nicht weniger veraltet, denken wir an die vielen Serien wie Game of Thrones, die sich nicht mehr nach einer bestimmten Anzahl an Episoden richten sondern versuchen, die (vermeintlich) beste Entscheidung für das Erzähltempo der Serie zu treffen. So sieht es auch Cindy Holland

Im weitesten Sinne liegt es an den Showrunnern und der Geschwindigkeit, die sie speziell für ihre Figuren vorsehen.

Ob es Netflix irgendwann schafft, sich gegenüber ihren Dritt-Studios durchzusetzen bleibt abzuwarten. Das Interesse an kompakteren Serien ist mit relativ kurzen Staffeln von The Rain oder Stranger Things ja offensichtlich vorhanden.

Was sagt ihr zur Länge der Staffeln und Serien auf Netflix? Wünscht ihr euch weniger Episoden pro Staffel?

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