Was sagen die moviepiloten zu... The Imitation Game?

26.01.2015 - 10:06 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
The Imitation GameSquare One Entertainment
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Im achtfach oscarnominierten Film The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben spielt Benedict Cumberbatch den genialen Alan Turing. Ob das Biopic die moviepilot-Community überzeugen konnte, präsentieren wir euch hier.

Seit dem vergangenen Donnerstag läuft einer der Top-Kandidaten für die kommende Oscarverleihung 2015 auch in den deutschen Kinos. In The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben spielt Benedict Cumberbatch das junge Genie Alan Turing, dem bahnbrechende Erkenntnisse in der frühen Computerentwicklung gelingen und der das deutsche Kodiergerät Enigma im Zweiten Weltkrieg knackt, womit den Briten fortan keine Funksprüche der deutschen Wehrmacht mehr verborgen bleiben. Fortan gilt es, diesen Fortschritt zum bestgehütetsten Geheimnis des Landes zu machen, damit die Alliierten ihren Vorteil auch auskosten können. Turing muss indessen auch noch das Geheimnis seiner Homosexualität wahren, denn diese ist zu dieser Zeit in Großbritannien streng verboten.

Mit acht Oscarnominierungen, darunter in den Kategorien Bester Film, Bester Regisseur (Morten Tyldum), Bester Hauptdarsteller (Cumberbatch) und Beste Nebendarstellerin (Keira Knightley), und einem Einspielergebnis von 110 Millionen Dollar weltweit ist The Imitation Game schon jetzt ein großer Erfolg. Aber konnte der Film auch euch, die moviepilot-Community, überzeugen?

Hier sind die harten Fakten zu The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben:

  • 443 Community-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 7,6 Punkten
  • 21 Kritiker-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 6,4 Punkten
  • 50 Kommentare und 13 Kritiken
  • 1574 Mitglieder haben sich den Film vorgemerkt und 10 sind uninteressiert

Hier sehen wir drei positive Kommentare zu The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben:

Narrisch widerspricht einem Kritikpunkt vieler Kritiker und vergibt die volle Punktzahl:

Einige Kritiker sprechen beinahe verächtlich über die Inzenierung von The Imitation Game in dem sie das Wort "konventionell" benutzen. Als ob "konventionell" etwas wäre, für was man sich schämen müsste. Ganz im Gegenteil, der Film ist grossartig, spannend, mitreissend, traumhaft gespielt, humorvoll und tieftraurig. Wenn das, verdammt noch eins, konventionell ist, dann bitteschön dann will ich mehr davon!

huababuar sieht das ähnlich und findet darüber hinaus lobende Worte für die handwerkliche Umsetzung:

[...] Den Vorwurf der Konventionalität (wenn das überhaupt ein Vorwurf ist) kann ich nicht unterschreiben. Ja, "The Imitation Game" erfindet sein Genre sicherlich nicht neu, ist im Großen und Ganzen recht aalglatt und brav was den Umgang mit seinem Protagonisten angeht (Homosexualität etc.). Doch das Erzählen in drei wechselnden Zeitebenen ist für mich alles andere als konventionelle Inszenierung und verlieh dem Streifen durchaus etwas Eigenes. Auch Szenenbild, Kamera und vor allem der grandiose und einprägsame Soundtrack wissen zu überzeugen. [...]

littledrummerboy01 zeigt sich insbesondere von Musik, Schnitt und den darstellerischen Leistungen begeistert:

"The Imitation Game" ist ein großartiger Film, getragen von einem unvergleichlichen Hauptdarsteller. Die Art und Weise, wie Benedict Cumberbatch feinste emotionale Noten spielt, bzw. was er aus der Abwesenheit von Emotion machen kann, ist einfach atemberaubend und mehr als oscarwürdig. Auch Keira Knightley liefert hier eine ihrer stärksten Performances bis heute ab. [...] Was den Film aber wirklich über den Durchschnitt hebt, sind Alexandre Desplats großartige Musik und der Schnitt, der den Film präzise und durchgängig in hohem Tempo voran schreiten lässt. [...]

Hier sehen wir drei ambivalente Kommentare zu The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben:

based_god kritisiert insbesondere historische Ungenauigkeiten in der Handlung:

[...] Benedict Cumberbatch ist, soweit ihn das Drehbuch lässt, als Alan Turing eine Wucht, das Szenenbild lädt zu einer Zeitreise in die 40er und 50er Jahre des letzten Jahrhunderts und Alexandre Desplat liefert einen gewohnt guten Soundtrack. Woran aber fehlt es dem Film? Eindeutig an der Schilderung der Nach-Kriegs-Geschehnisse. [...] Die Drehbuchschreiber fixieren sich zu sehr auf das Code-Knacken und die Fake-Beziehung Alans zu Joan (Keira Knightley, die leider nicht über sich hinauswachsen kann) – Was bleibt ist eine gute Schilderung der Geschehnisse in Bletchley, die aber leider (völlig unnötigerweise) historische Unkorrektheiten [...] einbaut um den Drama-Faktor zu erhöhen. Der Finger wird leider nur so tief in die Wunde gedrückt, wie es das konservative Oscar-Feuilleton erträgt.

DerDude_ stört sich an klischeehafter und oberflächlicher Figurenzeichnung:

[...] Der Film macht es sich zu einfach. Es ist die sehr merkwürdige Art, einen Autisten als Held zu zeichnen. Dieser muss neben seiner mathematischen Höchstbegabung natürlich stottern und völliger sozialer Aussenseiter sein. Zudem ist nicht bestätigt ob Alan Turing tatsächlich Autist war, aber das kann man dem Film als künstlerische Freiheit durchgehen lassen. Statt tief in das Innenleben dieses Menschen zu blicken bleibt er [der Film] an der Oberfläche. Jeder Mensch ist ein Rätsel, aber The Imitation Game kann dieses Rätsel nicht knacken. Alan Turing verkommt zu einer Art Forrest Gump im zweiten Weltkrieg, ein totaler Aussenseiter der zum Helden aufsteigt. Dazu noch neunmalkluge Sprüche ala "Es sind die von denen man es am wenigsten erwartet, die das Unvorstellbare schaffen", welche auch gleich aus dem [...] käsigen Stephen Hawking-Biopic [Die Entdeckung der Unendlichkeit] hätten stammen können.

Nikoprot bemerkt das Kalkül hinter dem Film, findet aber schlussendlich versöhnliche Worte:

[...] So berechenbar und durchkalkuliert der Film aber auch sein mag, wir müssen uns die Frage stellen: Ist das überhaupt von Belang? Auch wenn "The Imitation Game" die Sehnsucht nach der goldenen Trophäe aus jedem Bild quillt, die Narration durch ein ständiges Hin- und Her zerhackstückelt wirkt, und der scheußliche Ausgang dieser wahren Geschichte mit einem zum Ende hin eingeblendeten Satz abgespeist wird, handelt es sich um einen Film mit gewissenhaften Ambitionen und dem raren Talent, diese auch wirksam umzusetzen. [...]

Das moviepiloten-Fazit zu The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben:

Ein Großteil der moviepilot-Community ist sehr zufrieden mit dem Film. Wenn etwas bemängelt wird, dann meistens historische Ungenauigkeiten, Klischees und offensichtliche Oscar-Formeln, doch im allgemeinen Konsens ist The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben handwerklich und inszenatorisch gelungenes Darstellerkino - ein fesselndes und berührendes Biopic.

Was ist eure Meinung zu The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben?

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