Mit der Mysteryserie Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI sind viele von uns groß geworden. In insgesamt 202 Episoden folgen wir Agent Fox Mulder (David Duchovny) und Agentin Dana Scully (Gillian Anderson) in mysteriöse Kriminalfälle, die Elemente aus dem Science Fiction-, Fantasy- und Horror-Genre vereinen. Besonders auf junge Frauen hat die Serie dabei wohl einen besonderen Eindruck gemacht.
Wegen Agent Scully sind viele junge Millennial-Frauen Naturwissenschaftlerinnen geworden
Die sogenannten MINT-Fächer (Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) sind teilweise bis heute stark von Männern dominierte Fachbereiche. Die Frauen, die sich dennoch für einen dieser Berufe entscheiden, scheinen eine Gemeinsamkeit zu haben: Sie wurden von ein und derselben Frau inspiriert:
Ich fragte meine Klasse, das war wahrscheinlich 1999, ob irgendjemand durch Akte X beeinflusst wurde, hier zu sein. Zwei Drittel der Hände gingen nach oben.
Das erzählte Anne Simon, die wissenschaftliche Beraterin der Serie, 2016 dem Smithsonian Magazine . Auch Gillian Anderson selbst berichtet Spookyverse von ihren Erfahrungen mit Fans:
Wir bekamen ständig Briefe, und mir wurde häufig von Mädchen gesagt, die in die Welt der Medizin, der Wissenschaft, des FBI oder in andere von mir beherrschte Welten gehen wollten, dass sie diese Berufe wegen Scully ausüben würden. Und ich sagte: ‘Yay!’
Akte X lief ab 1993 im US-Fernsehen und ab 1994 auch in Deutschland bei ProSieben – genau rechtzeitig für die erste Schippe junger Millennials, die 1993 passenderweise 13 Jahre alt geworden sind. Genau das richtige Alter, um sich mit der Berufswahl auseinanderzusetzen und nach starken Vorbildern wie der einzigartigen Scully im Fernsehen Ausschau zu halten.
Der "Scully-Effekt" konnte wissenschaftlich nachgewiesen werden
Das Geena Davis Institute überprüfte das Phänomen 2018 auf seinen Wahrheitsgehalt. Tatsächlich konnte bewiesen werden, dass 63 Prozent der Frauen, die Agent Scully kennen, mit höherem Selbstbewusstsein in eine MINT-Karriere starten. Wenn eine Frau ein Akte X-Fan ist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie in einem MINT-Bereich gearbeitet hat, 50 Prozent höher als bei anderen.
An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt von YouTube, der den Artikel ergänzt. Du kannst ihn dir mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
YouTube Inhalte zulassenMehr dazu in unserer Datenschutzerklärung
Damit belegt die Studie beeindruckend die Bedeutung von Repräsentation in der Popkultur. Frauen in wissenschaftlichen Rollen sind zwar mittlerweile nicht mehr eine solche Seltenheit wie noch zu Zeiten von Akte X. Doch deshalb sind Protagonistinnen wie Scully nicht weniger relevant. Das Aufbrechen von männlich geprägten Rollenbildern hat reale Konsequenzen, die auch Jahrzehnte später noch Leben und Karrieren prägen.
Agent Scully bleibt als Vorreiterin im Gedächtnis
Auch wenn die Stimmung am Set nicht immer rosig war, bleibt Akte X als legendäres Stück Fernsehgeschichte im Gedächtnis. Vor allem in den 90er-Jahren, in denen Wissenschaftler:innen meist noch als ältere weiße Herren in langen Kitteln dargestellt wurden, sticht Gillian Anderson positiv heraus.
Sie brachte neuen Schwung für das wissenschaftliche Image: In der besprochenen Studie beschreiben die befragten Frauen Scully als “schlau”, “intelligent” und “stark”. Ganze 91 Prozent beschreiben sie bis heute als Vorbild. Damit lebt das starke Andenken der Serie in unzähligen echten Karrieren weiter.