Es gibt Filme, vor denen schreckhafte Menschen besser Abstand halten sollten. So mancher Adrenalin-Junkie kann wiederum nicht genug bekommen vom gut inszenierten Jump Scare-Marathon. Manche Szenen in Horrorfilmen entwickeln, egal ob zart besaitet oder hart gesotten, eine solche Macht, dass wir im Kino und vor dem Fernseher zusammenzucken, panisch schreien oder uns instinktiv unter der Decke verstecken. Welcher Horrorfilm-Moment hat dich am heftigsten erschreckt?
Wir haben ebenfalls in unseren Filmtagebüchern gestöbert:
Joana ist immer noch von Pennywise traumatisiert
Es gab viele prägende Momente in meiner Laufbahn als Filmzuschauerin. Zahlreiche davon haben einen positiven Eindruck hinterlassen und mich dazu gebracht Filme zu lieben. Andere haben mir wiederum die ein oder andere langweilige, abstoßende oder gar traumatische Erfahrung beschert und hatten die Vermeidung bestimmter Schauspieler, Regisseure oder ganzer Genres zur Folge. Letzteres war der Fall, als ich im zarten Alter von 13 Jahren Stephen Kings Es gesehen habe. Obwohl dieser sicherlich durch seine veralterte Technik heutzutage nur noch halb so gruselig und vielleicht sogar ein bisschen lächerlich wirkt, hat der mörderische Clown Pennywise, der plötzlich aus dem Gulli schaut, bei mir den Jump Scare meines Lebens ausgelöst, meine schlaflosen Nächte noch Jahre später verfolgt und mir das ganze Horror-Genre madig gemacht. Auch um die Neuverfilmung von Stephen Kings Klassiker, die Ende September in die Kinos kommt, werde ich einen großen Bogen machen.
Jump Scares sind für mich nicht unbedingt ein Indikator für einen guten Horrorfilm. Trotzdem erfreue ich mich immer wieder an den kleinen Herzinfarkten, die unerträgliche Spannung noch unerträglicher machen können. Während sich rein atmosphärische Horrorfilme in letzter Zeit immer größerer Beliebtheit erfreuen, tat sich in in den letzten Jahren James Wan als Meister des Jump Scares hervor. Den cleversten und effektvollsten gibt es in Insidious. Als die Aufmerksamkeit des Zuschauers auf die Erzählung der Mutter der Hauptfigur gelenkt ist, erscheint komplett unerwartet ein Dämon hinter Patrick Wilsons Figur, der mir ein lautes Schreckquieken entlocken konnte.
Julian wurde von Leatherface fast zu Tode erschreckt
Ich muss zugeben, dass ich äußerst schreckhaft bin. Daher fiel meine Wahl einfach auf den letzten Moment, der mich fast meine eigene Zunge verschlucken ließ. Letzte Woche schaute ich zum ersten Mal Blutgericht in Texas. Der Klassiker des Horror-Genres überraschte mich sehr positiv, da mich ältere Filme dieser Art meist recht kalt lassen. Insbesondere das überzogen hysterische Schauspiel holt mich meist aus dem Film und bringt mich eher zum Schmunzeln als Erschrecken. Blutgericht in Texas ließ mich jedoch wie gebannt auf der Couch sitzen und insbesondere eine Szene, in der Leatherface gänzlich unerwartet vor die Kamera springt, ließ mich komplett zusammenfahren. Meinen Freund erwischte es doppelt, da er sich zum einen wegen Leatherface erschrak und zum anderen wegen meines lauten Aufschreis.
Anna erstickt den Jump Scare im Keim - egal bei welchem Film
Es gibt diese Sorte von Filmen, die ich einfach grundsätzlich vermeide: Horrorfilme. Egal wie schlecht der Film gemacht ist, ich habe bereits beim Vorspann panische Angst, mich zu erschrecken. Eine Angst-Phobie sozusagen. So kann es nämlich gar nicht zum Phänomen des heutzutage inflationär gebrauchten Jump Scares kommen. Als regelmäßige Sneak-Besucherin kann es mir allerdings doch mal passieren, dass ein Horrorfilm gezeigt wird. Hier greife ich zu unterschiedlichen Mitteln: Entweder ich verlasse den Kinosaal und gehe mit ein paar Freunden etwas trinken. Oder ich halte mir konsequent etwas vors Gesicht und genieße die Hörspielfassung des Films. Während ich in der Dunkelheit meiner Jacke ausharre, spüre ich die Zuckungen meiner Nachbarn am Wackeln der Kinosessel. Das kann manchmal auch ganz interessant sein.
Jetzt du! Welche Szene hat dich heftig erschreckt?