Hannah Montana und jetzt auch noch die Jonas Brothers. Was in den USA als kommerzieller Erfolg bei den unter 20jährigen gilt, muss noch lange kein Hit in Europa werden. Das hat anscheinend jeder als Konsens angenommen – außer Pro 7. Am quotenträchtigen Samstag abend zeigte der deutsche Privatsender den Teeniefilm Camp Rock und konnte damit gerademal 5,8 Prozent der Fernsehzuschauer erreichen. Der Musikfilm des Disney Channels stellt die Teenieband Jonas Brothers in den Vordergrund, die hierzulande anscheinend niemand kennt. Dies wollen wir nun ändern: moviepiloten aufgepasst!
Paul Kevin Jonas, genannt Kevin ist mit 20 Jahren der Älteste. Joseph Adam Jonas, genannt Joe Jonas folgt mit 19 Jahren und und Nicholas Jerry Jonas heißt Nick und bildet mit seinen zarten 16 Jahren das Schlusslicht. Die drei Brüder starteten ihre Karriere, als Kevin erst sechs Jahre alt war. Der Kleine wurde für den Broadway entdeckt und spielte Rollen in Stücke wie A Christmas Carol. Joe Jonas folgte ihm mit einer ersten Rolle in La Bohème von Baz Luhrmann und 2005 wurden die drei Brüder als Teenie-Band unter Vertrag genommen. Sie spielten als Vorband der Backstreet Boys und hatten einen Autritt in Hannah Montanas Serie als Me and Mr. Jonas and Mr. Jonas and Mr. Jonas.
Disney Channels katapultierte die Drei anschließend auf die Bühne größerer Stars. Die Jonas Brothers traten 2006 als Vorband von Avril Lavigne auf und erhielten ihre eigene Reality-TV-Serie namens Jonas Brothers: Eine Band lebt ihren Traum. Und 2008 folgte Camp Rock, in der die Drei sich selbst spielen. Camp Rock 2 ist bereits in Planung – mit dem 8jährigen vierten Jonas-Bruder Frankie, der auf eine baldige Aufnahme in die Band seiner Brüder rechnen darf.
Doch was genau steckt hinter dieser Band, die wir mit Sicherheit noch öfters im Kino sehen werden? An dieser Stelle greift das Britney-Spears-Argument: Die drei sind zwar die Schwärme aller US-Mädels unter 20, aber an ihren Ringfingern prangen Reinheitsringe, die sie vor Sex vor der Ehe bewahren sollen. In Interviews beteuern sie stets, keine Freundin zu haben, da sie harte Arbeit über privates Vergnügen stellen. 10 Prozent ihrer Einnahmen spenden die Pastorensöhne zungunsten karitativer Zwecke und Nick, der Jüngste, tritt als Diabetes-Botschafter auf, seitdem bei ihm mit 13 Jahren selbst diese Krankheit festgestellt wurde.
Jeder Schritt, jede Aussage der Geschwister wird aufmerksam von der Klatschpresse verfolgt. Doch der PR-Abteilung der Teenies ist bislang noch kein Fehler unterlaufen. “Wir wollen lieber Gentlemen sein” oder “Wir wollen Jugendliche inspirieren und sie für Musik begeistern” heißt es da eintönig. Protestantische Arbeitsethik trifft hier auf prüde Moralvorstellungen, garniert mit einem festen Glauben ans Christentum und einer weißen Weste. Schockierend, dass sowas immer wieder funktioniert…
Und nun für alle Teenies und Hartgesottene: