In Japan existieren vielfältige Legenden und Märchen über Marderhunde, denen magische Kräfte nachgesagt werden. Insbesondere die Fähigkeit, ihre Gestalt zu wandeln, zeichnet die Tiere aus, die viele aufgrund ihres Aussehens für Waschbären halten. Diese Informationen haben einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Rezeption unseres heutigen TV-Tipps Pom Poko. Nur damit sich niemand wundert, wenn die Tanuki plötzlich anfangen, sich in Menschen zu verwandeln. Die Fabelwesen, die es tatsächlich gibt (nur höchstwahrscheinlich ohne die Gestaltwandler-Fähigkeiten, aber wer weiß?) führen ein beschauliches, entspanntes Leben in den Tama-Hügeln außerhalb Tokios.
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In Pom Poko wird der natürliche Lebensraum der possierlichen Tierchen außerhalb der Stadt jedoch bedroht. Die Ausläufer Tokios strecken ihre Arme aus und greifen um sich. Baulöwen planen, die Tama-Hügel einzuebnen und stürzen die Tanuki dadurch in ernsthafte Schwierigkeiten. Schon bald wird nicht nur der Platz, sondern auch die Nahrung knapp und die Tanuki beginnen, unter- und gegeneinander um Futter und das nackte Überleben zu kämpfen. Schließlich schaffen es der Häuptling Gonta, die Stammesälteste Oroku und der oberste Priester Tsurogame jedoch, die streitsüchtigen Tanuki zu vereinen und gemeinsam gegen die Menschen vorzugehen. Sie nutzen ihre magischen Fähigkeiten und verwandeln sich äußerlich und temporär in vielfältige Gegenstände oder Menschen, um Unruhe und Verwirrung auf den Baustellen zu verursachen.
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Pom Poko stammt aus der Feder von Isao Takahata, dessen Filme im Gegensatz zu denen Miyazakis immer im echten Japan spielen. Das nimmt ihnen allerdings in keinster Weise den Zauber oder die Magie, die die Filme aus dem Hause Ghibli auszeichnen – ganz im Gegenteil. Auch wer aufgrund der flauschigen Helden einen Kinderfilm erwartet, irrt sich gewaltig. Denn die Naturschutz-Thematik veranschaulicht wenig zimperlich die Grausamkeit der Menschheit, wenn sie sich die Natur Untertan macht. Der harte Überlebenskampf der Tanuki wird garniert mit viel Herz und Liebe zum Detail sowie wundervoll gezeichneten Bildern. Wer ihn noch nicht kennt und ein Herz für Tiere sowie abgefahrenes japanisches Kulturgut hat, sollte sich heute Abend Pom Poko gönnen.
Was? Pom Poko
Wann? 22:35 Uhr
Wo? SuperRTL