Woche für Woche: Vier Fragen an Tanja Wedhorn

11.03.2009 - 14:10 Uhr
Tanja Wedhorn und Jannis Michel
WDR
Tanja Wedhorn und Jannis Michel
0
0
Die Schauspielerin mimt die Mutter des Scheidungskindes und beantwortet Fragen zum Film.

Tanja Wedhorn spielt die Rolle der Mutter in der Scheidungskomödie Woche für Woche. Sie und ihr Ehemann trennen sich, und der Versuch, den Sohn Felix zwischen sich aufzuteilen, Woche für Woche eben, ist kein glänzender Erfolg. Die Schauspielerin beantwortet hier Fragen zu ihrer Rolle:

Die Ehe der Weingartens ist in die Brüche gegangen. Um zu entscheiden, was das Beste für den gemeinsamen Sohn ist, sucht das Ex-Paar Rat beim Psychologen. Wäre dies – theoretisch gesehen – ein Weg, den Sie einschlagen würden?

Natürlich! Das Wichtigste wäre für mich, dass das gemeinsame Kind eine Trennung so gut wie nur möglich übersteht. Da man aber in einer solchen Situation selbst mit Trauer, Wut und Enttäuschung zu kämpfen hat, verliert man das Wohl des Kindes, wenn auch ungewollt, schnell aus dem Auge. Im Grunde ist Woche für Woche ein Beispiel dafür. Hilfe von außen in Form eines Psychologen oder Mediators wäre daher für mich absolut vorstellbar.

Miriam Weingarten ist eine fast überfürsorgliche Mutter, oftmals kommt es zu Auseinandersetzungen mit Ihrem Noch-Ehemann, wenn dieser wieder einen Logopäden-Termin nicht eingehalten hat. Wie sehen Sie sich privat in Ihrer Rolle als Mutter?

Ich hoffe, dass ich im Umgang mit meinem Sohn Theo tatsächlich so entspannt bin, wie ich es glaube, zu sein. Ich versuche für ihn da zu sein, wenn er mich braucht, lasse ihn aber seine eigenen Erfahrungen machen.

Miriam Weingarten ist aus dem Beruf ausgestiegen, um sich zu 100% um die Erziehung ihres Sohnes zu kümmern. Sie sind selbst eine berufstätige Mutter. Wie bekommen Sie Beruf und Familie unter einen Hut?

In meinem ersten Jahr mit Theo waren die Rahmenbedingen perfekt, so dass Familie und Beruf fantastisch zusammen passten: Zwei Filme, auch »Woche für Woche«, wurden in NRW gedreht. In dieser Zeit wohnten Theo und ich bei meiner Mutter, die im Ruhrgebiet lebt. Die beiden haben sich tolle Tage im Wald und im Streichelzoo gemacht, während ich drehte. Den Sommer über habe ich zu Hause in Berlin gearbeitet und Theo war mit seinem Papa zusammen. Zu sehen, wie gut es dem Kleinen mit diesem Arrangement ging, war eine unglaubliche Erfahrung.

Durch die Umgangsregelung der Weingartens muss Miriam ihren Sohn Felix jeweils für eine Woche “loslassen”. Wie leicht oder wie schwer fällt Ihnen das Loslassen bei Ihrem Kind?

Die Arbeit zu Woche für Woche war Theos und meine Feuertaufe: Mein Wiedereinstieg in den Beruf und das erste Loslösen voneinander. Ich konnte mich zwar zu meiner überraschung 100prozentig auf den Dreh konzentrieren, trotzdem gab es die Sorge um Theo und wie er die Stunden ohne mich verkraften wird als Paralleluniversum in meinem Kopf. Als er mir nach dem ersten Drehtag gesund und quietschend vor Freude entgegen krabbelte, habe ich erst mal vor Erleichterung geheult. Nach und nach habe ich dann Gott sei Dank begriffen, dass meine Mama kein notdürftiger Ersatz für mich ist, sondern eine riesige Bereicherung für Theo.

Quelle: Mit Material vom WDR

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News