Die besten Dokumentarfilme von 2012 aus Frankreich

  1. GB (2012) | Dokumentarfilm
    Leviathan
    6.9
    7.6
    246
    27
    Dokumentarfilm von Verena Paravel und Lucien Castaing-Taylor.

    Leviathan ist eine preisgekrönte Doku aus dem Jahre 2012 über die modernen Fangmethoden auf den Weltmeeren, die zu einer zunehmenden Überfischung führt.

  2. FR (2012) | Dokumentarfilm
    7.4
    6.9
    51
    8
    Dokumentarfilm von Laurent Duroche.

    In NWR – Die Nicolas Winding Refn Doku packt der dänische Erfolgsregisseur über sein bisheriges Filmschaffen aus.

  3. FR (2012) | Dokumentarfilm
    ?
    3
    Dokumentarfilm von Jean-Baptiste Péretié.

    Der Dokumentarfilm Tratsch und Totschlag - Aufstieg und Niedergang der Skandalpresse befasst sich mit der Geschichte der Boulevard-Magazine der letzten Jahrzehnte.

  4. FR (2012) | Dokumentarfilm
  5. Streamgestöber - Dein Moviepilot-Podcast
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  6. FR (2012) | Dokumentarfilm
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    Dokumentarfilm von Raphaëlle Branche und Rémi Lainé.

    Am 18. Mai 1956 geraten auf den Höhen der Schlucht von Palestro 20 französische Militärangehörige in einen Hinterhalt der Unabhängigkeitskämpfer der Nationalen Befreiungsfront (FLN). Die Leichen dieser Reservisten - es sind Arbeiter und Familienväter - werden verstümmelt aufgefunden. In der französischen Öffentlichkeit lässt dieser Vorfall die Gefühle hochkochen: Presse und Parlament deuten ihn als Zeichen der angeblich angeborenen Barbarei der Algerier. Die Regierung beschließt, ihre Truppen zu verstärken, und verschärft die Repression. Bei seiner minuziösen Untersuchung der Fakten stützt sich der Dokumentarfilm auf französische und algerische Zeitzeugenaussagen sowie auf größtenteils unveröffentlichte Dokumente. So wird die Spirale der Gewalt deutlich, die im Massaker der Schlucht von Palestro zum Ausdruck kommt und für die Geschichte des Algerienkrieges prägend war. Der Vorfall war nur eine der Gewalttaten, die von einer Generation zur anderen weitergegeben werden. In Liedern, Erzählungen und Erinnerungsstücken bleiben Geschichten von Gemetzeln, Landenteignungen und Abwanderungen lebendig. Muss der Anfang des Algerienkriegs (1954-1962) womöglich auf das Jahr 1830 zurückdatiert werden, als französische Truppen mit der Eroberung des Landes begannen?

  7. FR (2012) | Biopic, Dokumentarfilm
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    2
    Biopic von Pascal Cuissot.

    Als der Marquis de Vauban im Jahr 1707 in Paris verstarb, hielt Ludwig XIV. sich kurz: "Wir haben einen Diener verloren, der dem König und dem Staat eng verbunden war." Dabei hatte Vauban fast ein halbes Jahrhundert damit zugebracht, Frankreich nach den Wünschen des Königs zu modernisieren. Doch kurz vor seinem Tod ließ ihn seine Idee einer Steuerreform beim König in Ungnade fallen.

  8. FR (2012) | Dokumentarfilm
    ?
    Dokumentarfilm von Jean-Michel Meurice.

    Die Dokumentation Unsere algerische Geschichte lässt die Ereignisse seit dem Ende des Algerienkrieges revue passieren.

  9. FR (2012) | Dokumentarfilm, Biopic
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    2
    Dokumentarfilm von Philippe Pouchain und Yves Riou mit Juliette Gréco.

    Am 7. Februar 2012 feierte die weltberühmte Chansonsängerin Juliette Gréco ihren 85. Geburtstag. In dem Porträt von Yves Riou und Philippe Pouchain antwortet sie so freimütig auf alle Fragen, dass man den Eindruck gewinnt, endlich die wahre Juliette Gréco kennenzulernen. Eine humorvolle, kluge und toughe Frau, die auch radikal über sich selbst urteilen kann. Von Musik untermalt und mit ausdrucksvollen Archivbildern angereichert entsteht ein amüsantes Porträt der Muse des Existenzialismus, die zur Grande Dame des französischen Chansons wurde. Noch nie hat sie vor der Kamera so viel über ihre von Liebe und Leidenschaft erfüllten Beziehungen erzählt. Boris Vian erschloss ihr die Welt des Wortes, Jean-Paul Sartre entdeckte ihr Talent als Chansonsängerin, Marguerite Duras führte sie an die kommunistische Partei heran, sie hatte eine leidenschaftliche Affäre mit Miles Davis, heiratete zuerst den Schauspieler Michel Piccoli, mit dem es ihr aber zu langweilig wurde, dann ihre große Liebe, den Pianisten Gérard Jouannest, bei ihrem künstlerisches Comeback begleiten sie Bénabar und andere junge Künstler. Das Porträt von Yves Riou und Philippe Pouchain ist ein großartiges Kompendium der Bilder und Töne über ein romanhaft anmutendes Leben, das noch immer voller Überraschungen steckt.

  10. FR (2012) | Dokumentarfilm
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    4
    Dokumentarfilm von Emmanuel Leconte.

    Im Jahr 2008 wurde Barack Obama der erste schwarze Präsident im Weißen Haus. Am 6. November 2012 ist es erneut soweit: Die Amerikaner wählen ihr 45. Staatsoberhaupt. Die Anspannung ist groß, die historische Tragweite der Wahl kaum geringer als 2008. Die Amerikaner erleben die schlimmste Wirtschaftskrise seit der Großen Depression. Wem trauen sie zu, ihr Land aus dieser Krise zu führen? Barack Obama oder seinem republikanischen Rivalen, dem Mormonen Mitt Romney?

  11. FR (2012) | Dokumentarfilm
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    2
    Dokumentarfilm von François de Riberolles.

    Vulkane und Vulkanausbrüche spielen eine wichtige Rolle in der Geschichte der Erde. Mit neuester HD-Aufnahmetechnik und aufwendigen Computeranimationen zeichnet die Dokumentation die Entstehung der Ile de la Réunion im Indischen Ozean nach.

    Wenn die Vulkane erwachen (OT: Mémoires de volcans) ist eine französische Doku von François de Riberolles.

  12. FR (2012) | Dokumentarfilm
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    1
    1
    Dokumentarfilm von Gerald Salmina und Frédéric Lossignol.

    Edmund Hillary war der erste Mensch, der 1953 den Mount Everest im Himalaja-Gebirge, den höchsten Berg der Welt, bezwang. So steht es zumindest in den Geschichtsbüchern. Aber der deutsche Forscher Jochen Hemmleb bezweifelt diese Theorie: Unterhalb des Berggipfels entdeckte er die gut erhaltene Leiche von George Mallory, der schon 1924 zusammen mit seinem Partner Andrew Irvine den Gipfel erstürmen wollte. Stand Mallory vielleicht schon 29 Jahre vor Hillary auf dem Gipfel? Mit Hilfe kriminalistischer Methoden begab sich Hemmleb 2010 auf die Suche nach der Leiche von Mallorys Partner Andrew Irvine. Dieser hatte 1924 einen kleinen Fotoapparat dabei, dessen Inhalt den Beweis liefern könnte, wer tatsächlich der erste Mensch auf dem Gipfel des Mount Everest war.

  13. FR (2012) | Dokumentarfilm
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    1
    Dokumentarfilm von Patrick Jeudy.

    War General Charles de Gaulle wirklich immer die starke Führungspersönlichkeit, oder gab es in seinem Leben und in seiner politischen Laufbahn Momente der Schwäche? Der Dokumentarfilm hinterfragt den Mythos de Gaulle und zeichnet ein eher ungewohntes Bild des wohl berühmtesten französischen Staatsmannes der Nachkriegszeit. General Charles de Gaulle ist zweifellos ein Mann, der Geschichte gemacht hat. Viele Menschen - nicht nur in Frankreich - glauben, dass der ehemalige französische Staatspräsident keine Momente der Schwäche kannte. Doch ein filmisches Dokument beweist das Gegenteil. In einem Interview, das de Gaulle dem Journalisten und Schriftsteller Michel Droit kurz nach den turbulenten Ereignissen vom Mai 1968 gab, ließ sich der Präsident angesichts der Streiks und Straßenkämpfe einen Moment gehen und vertraute sich dem französischen Volk an. Er gab zu, dass er im Laufe seiner militärischen und politischen Karriere mehrfach hatte aufgeben wollen. Zum ersten Mal verließ ihn der Mut, als der Versuch der freien französischen Streitkräfte unter seinem Kommando 1940 scheiterte, die Vichy-treue westafrikanische Metropole Dakar zu erobern. Ein zweiter Moment der Schwäche folgte, als de Gaulle im Juni 1942 nach London floh, weil er den Waffenstillstand zwischen Frankreich und Nazi-Deutschland missbilligte. Im Jahr 1946 verließ de Gaulle die Regierung in Paris, weil er die neu ausgearbeitete Verfassung nicht mittragen mochte. Auch das Ende der von ihm gegründeten Bewegung, des "Rassemblement du peuple français", 1953 empfand er als Niederlage. Und im Jahr 1965, als er in die Stichwahl musste, fühlte er, dass ihn "eine Welle der Traurigkeit fast hinweggerissen hätte". Vor dem Hintergrund der Unterhaltung mit Michel Droit zeichnet der Dokumentarfilm die fünf Krisen im Leben de Gaulles nach. Fünf historische Ereignisse, in denen derjenige, den alle für unerschütterlich hielten, seine ganze Verwundbarkeit zeigte. Doch de Gaulle suchte sich auch immer spezielle Momente aus, um auf die Bühne des Weltgeschehens zurückzukehren und die Zügel wieder in die Hand zu nehmen. Waren diese Augenblicke der Versuchung ein Eingeständnis von Schwäche oder Teil einer ausgeklügelten Strategie?

  14. FI (2012) | Dokumentarfilm
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    3
    Dokumentarfilm von Katja Gauriloff.

    Welchen Weg legt eigentlich ein gängiges Lebensmittel zurück, bis es den Konsumenten erreicht und wovon träumen die Arbeiter, die mit seiner Entstehung, seinem Transport und seinem Verkauf beschäftigt sind? Dieser Frage geht das poetische Roadmovie der finnischen Filmemacherin Katja Gauriloff nach. Die Tomaten wachsen in Portugal. In einer Fabrik in der Nähe von Porto werden sie zu Soße verarbeitet. Der Weizen für den Ravioliteig wächst in der Ukraine. Das Fleisch für die Füllung stammt von deutschen Schweinen und Rindern, die allerdings aus Kostengründen nicht in Deutschland geschlachtet werden. Die Tiere werden in polnische Schlachthöfe transportiert. Alle Zutaten kommen in Frankreich zusammen. Dort werden sie zu Ravioli verarbeitet. Ein Spediteur sorgt für den Lkw-Transport der fertigen Ravioli nach Finnland. Und in Finnland gelangen die Ravioli endlich an den Verbraucher. Die sieben Etappen durchlaufen sieben verschiedene landwirtschaftliche und industrielle Regionen mit jeweils eigenen Kulturen und kulinarischen Traditionen. Sieben Protagonisten stehen im Zentrum eines hoch industrialisierten Produktionsprozesses, an dessen Ende die weltbekannte kleine Metallbüchse steht. Während der Dokumentarfilm dem 40.000 Kilometer langen Produktionsweg folgt, lässt Filmemacherin Katja Gauriloff beteiligte Arbeiter aus den verschiedenen europäischen Regionen zu Wort kommen. Sie erzählen von ihren Träumen und den wichtigsten Momenten ihres Lebens.

  15. FR (2012) | Dokumentarfilm
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    2
    Dokumentarfilm von Enrica Colusso.

    Am 31. Mai 1997 begab sich Premierminister Tony Blair nur wenige Tage nach seinem haushohen Wahlsieg in die Sozialsiedlungen des Viertels Elephant and Castle, das nur wenige Kilometer von Downing Street entfernt in Südlondon liegt. Im damals größten Sozialwohnungskomplex Europas kündigte er sein Projekt zur Sanierung der benachteiligten Londoner Stadtviertel an. Seine Rede läutete eine neue Zeit ein, Gleichheit und soziale Gerechtigkeit sollten fortan oberste Prioritäten der Regierungspolitik sein. Die Bevölkerung war begeistert, denn endlich hatte die Thatcher-Ära ein Ende genommen, und die Zukunft erschien in strahlendem Licht. Das Hauptziel des Sanierungsvorhabens, des größten, das je in einem Londoner Viertel durchgeführt wurde, bestand in der Verbesserung des Lebensumfeldes der ursprünglichen Bevölkerung. Doch zwölf Jahre nach dem Start des Projekts ist den Heygate-Bewohnern jegliche Begeisterung abhandengekommen, denn ihre Bedürfnisse wurden in den Entwürfen für das blühende neue Stadtzentrum mit seinen attraktiven Wohnungen, Geschäften, Parks und Gartenanlagen offenbar vergessen. Zumal feststeht, dass hier keine einzige Sozialwohnung entsteht. Das in den fetten Börsenjahren erdachte Sanierungsvorhaben leidet unter den Auswirkungen der Finanz- und Immobilienkrise, die alle westlichen Hauptstädte zu spüren bekommen. Zwar wurden bereits ganze Häuserblöcke abgerissen, doch nun muss gebaut werden. Doch wie und mit welchen Geldern? Die Kassen der City sind leer, und die Stadtverwaltung muss das Potenzial dieser großen Fläche im Herzen einer der teuersten Städte der Welt optimal verwerten. Allmählich verdrängen die Gesetze des Marktes und der Spekulation die guten Vorsätze. Feinfühlig und mit typisch englischem Humor beleuchtet der Film die Entwicklung der Heygate-Siedlung, deren Einwohner um ihr Recht auf Wohnraum in ihrem alten Viertel kämpfen. Vor dem Hintergrund einer filmreifen Szenerie zeichnen unterschiedliche Beteiligte - vom Stadtplaner bis zur pensionierten Grundschullehrerin - das Porträt einer ebenso vertraut wie exotisch wirkenden britischen Gesellschaft. Vor allem aber hinterfragt der Film eine weltweite Entwicklung: die Verdrängung benachteiligter Bevölkerungsschichten aus dem Stadtzentrum in die Randbezirke.

  16. FR (2012) | Dokumentarfilm
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    1
    Dokumentarfilm von Rémi Lainé.

    Ein international besetztes Tribunal ermittelt gegen die Verantwortlichen des Genozids, den das mörderische Regime der Roten Khmer während seiner Herrschaft von 1975 bis 1979 in Kambodscha verübte. Filmemacher Rémi Lainé hat die Arbeit der Juristen mit der Kamera dokumentiert.

  17. FR (2012) | Dokumentarfilm
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    3
    Dokumentarfilm von Hubert Dubois.

    Mehr als 100 Millionen Kinder schuften weltweit unter härtesten Bedingungen, gefangen in einem Teufelskreis aus Armut und fehlender Bildung. Der Dokumentarfilm von Hubert Dubois ist eine erschreckende Untersuchung über Kinderarbeit.

  18. FR (2012) | Biopic, Dokumentarfilm
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    2
    Biopic von Serge Korber.

    Der 1930 geborene Schauspieler Jean-Louis Trintignant steht wie kaum ein anderer für 55 Jahre europäisches Kino. Filmemacher Serge Korber ist seit vielen Jahren mit dem Ausnahmemimen befreundet. So entstand sein Porträt unter aktiver Mitarbeit des Schauspielers und wurde zu einer Autobiografie und einer Art filmischem Testament. Diese Reverenz an den französischen Star gewinnt große Aktualität durch Trintignants neuestem Film: "Amour" ("Liebe").In dieser deutsch-französischen Produktion unter der Regie von Michael Haneke spielt Jean-Louis Trintignant an der Seite von Emmanuelle Riva und Isabelle Huppert die männliche Hauptrolle. Filmemacher Serge Korber und Jean-Louis Trintignant begegneten sich in den 60er Jahren. Der damals bereits bekannte Schauspieler war Hauptdarsteller in Korbers letztem Kurzfilm "Der wundersame Regenschirm", dem ersten Film des Produzenten Marin Karmitz. Danach übernahm Trintignant die Hauptrolle in "Le dix-septième ciel", Korbers ersten Spielfilm, der für beide zu einem großen Erfolg wurde. Das nun von Korber realisierte Porträt seines Freundes Trintignant ist eine mehrstimmige Autobiografie, eine kollektive Erinnerung an das Wirken eines einzigartigen Mannes, der in 130 Filmen und rund 50 Theaterstücken mitwirkte. Der sonst extrem verschlossene Trintignant offenbart im Vertrauen auf seinen Freund hier zum ersten Mal auch sehr Persönliches. Er spricht natürlich über Kino und Theater, aber auch von seinen weniger bekannten Aktivitäten als Theaterregisseur, Rennfahrer und Winzer.

  19. FR (2012) | Dokumentarfilm
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    1
    Dokumentarfilm von Elisabeth Kapnist.

    In der Nähe von Paris befindet sich die alteingesessene psychiatrische Ambulanz von Saint-Germain-en-Laye. Hier hilft ein engagiertes Team von Ärzten, Pflegern und Therapeuten, den Patienten den Weg in ein geordnetes Leben zurückzufinden.

  20. FR (2012) | Dokumentarfilm
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    2
    Dokumentarfilm von Magali Serre.

    China war jahrelang das beliebteste Zielland internationaler Großkonzerne, die auf kostengünstige und fügsame Arbeitskräfte setzten, um sich kolossale Profite zu sichern. Jetzt schlägt das Pendel in die andere Richtung aus. Die Geldreserven des asiatischen Riesen werden auf 3.500 Milliarden Euro geschätzt. China bietet sich Griechenland, Portugal und Spanien als Retter aus deren Finanznöten an. Chinesen kaufen immer mehr marode Betriebe in Europa auf, eröffnen überall auf dem Kontinent Filialen, bewerben sich erfolgreich um öffentliche Aufträge und investieren in Industrieunternehmen, die die Europäer aufgegeben haben. So schafft das Reich der Mitte Arbeitsplätze im europäischen Raum und finanziert neue Projekte - aber um welchen Preis? In Ostfrankreich hat der Konzern Yto, Marktführer für Landwirtschaftsmaschinen in China, eine Traktorenfirma samt Know-how und Technologie zu einem lächerlichen Preis aufgekauft. China ist oft die einzige Rettung für Europas marode Spitzenindustrien. Seit der vor dem Aus stehende schwedische Autobauer durch das chinesische Unternehmen Geely gerettet wurde, erlebt Volvo einen neuen Aufschwung. Die 3.500 Angestellten der Autofirma Saab dagegen sind jetzt ohne Arbeit, weil sie gegen die Übernahme ihres Unternehmens durch eine chinesische Marke gestimmt haben. Auch in die strategisch wichtigen Bereiche der Energieversorgung, des Straßennetzes und der Häfen haben chinesische Firmen bereits massiv investiert. Unter den europäischen Arbeitern, die es nun mit chinesischen Chefs zu tun haben, grassiert die Angst vor dem Verlust sozialer Errungenschaften, vor Missachtung des Arbeitsrechts und vor Lohndumping. Ein großer Teil des griechischen Hafens Piräus gehört bereits dem marktführenden chinesischen Logistikunternehmen Cosco. Die griechischen Docker beschweren sich über schlechte Arbeitsbedingungen. Und weiter westlich wird das Luxusetikett "Made in Italy" teilweise in chinesischen Werkstätten hergestellt, die sich in der Umgebung von Venedig und Florenz niedergelassen haben.

  21. BE (2012) | Dokumentarfilm
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    Dokumentarfilm von Vassili Silovic.

    Das Kaugummi hat seit rund sechs Jahrzehnten einen festen Platz im menschlichen Alltag und dabei eine erstaunliche Anpassungsfähigkeit bewiesen. Mit wechselndem Erscheinungsbild und immer neuen Formen, Geschmacksrichtungen und Verpackungen durchquerte es das ereignisreiche 20. Jahrhundert in süßer Sorglosigkeit. Mit Hilfe einprägsamer Jingles, markanter Slogans und individueller Ikonologie schneiderten sich die Kaugummifirmen ihr Markenimage. Und folgten dabei geschickt den Trends der Gesellschaft: Waren Kaugummizigaretten in den 60er Jahren noch der letzte Schrei, bedient man sich heute des Kaugummis als Helfer im Kampf gegen Nikotinsucht. Nach Europa kam das Kaugummi mit den Amerikanern Ende des Zweiten Weltkriegs. Die lässig kauenden Rekruten waren ideale Botschafter für das neue Genussmittel. So wurde das Kaugummi zum Symbol jener neuen Welt, die sich den befreiten europäischen Ländern plötzlich eröffnete und die man später als "Konsumgesellschaft" bezeichnete. Im Supermarkt gehört das Kaugummi eindeutig in den Bereich des Lustkaufs. Zwischen 1998 und 2009 verdoppelte sich der weltweite Umsatz auf 23,2 Milliarden US-Dollar, und mit 138 eingetragenen Kaugummimarken allein in Frankreich müssen sich die Unternehmen bei der Vermarktung ihrer Produkte äußerst einfallsreich zeigen. Doch weder eine Marketingstrategie noch ein Werbeslogan kann erklären, was am Kaugummikauen so faszinierend ist. Ob zur Entspannung, als Muntermacher, für Atemfrische oder als Zigarettenersatz - es ist ein echtes Allroundtalent. Die Wissenschaft beschäftigt sich vor allem mit der vermeintlich beruhigenden Wirkung des Kauens. Psychoanalytiker hingegen halten den Kaugummigenuss für eine Rückkehr in die orale Phase - als Ersatzbefriedigung für verdrängte Gelüste. Wenn auch die Werbung oft mit Bildern unberührter Natur zum Kaugummikauf anregen will, bleibt das Kauen eine sehr urbane Angelegenheit. In Singapur, einer der saubersten Großstädte der Welt, wird öffentlicher Kaugummigenuss hart bestraft, während in den allermeisten Städten ein hässlich-graues Fleckenmuster die Bürgersteige verunziert. Doch bei allem Für und Wider bleibt eines klar: Das beliebteste Gummi der Welt ist noch lange nicht ausgekaut.

  22. FR (2012) | Dokumentarfilm
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    1
    1
    Dokumentarfilm von Laurent Jaoui.

    Jenseits der Klischees von Indien mit seinen Slums, Neureichen und Bollywood-Filmen erzählen Vertreter dreier Generationen einer indischen Familie vom Wandel der Gesellschaft ihres Land zur Weltmacht.

  23. FR (2012) | Dokumentarfilm
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    1
    Dokumentarfilm von Emmanuel Leconte.

    Griechenland ist pleite. Und die griechische Pleite könnte bald auch unsere eigene sein. Wenige Wochen vor den entscheidenden, von der Übergangsregierung angesetzten Neuwahlen sind die Teams von "I Love Democracy" losgezogen, um ein Land zu verstehen und zu erforschen, das kurz vor dem totalen Chaos steht. Ist das Land, in dem im 6. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung die Demokratie erfunden wurde, das beinahe den Euro mit sich in den Abgrund gerissen hätte, in der Lage, die Krise zu überwinden, von der es aktuell erschüttert wird? Der Alltag in Griechenland sieht zurzeit so aus: Wut und Angst, um die Hälfte gekürzte Gehälter, leere Restaurants, stillgelegte Baustellen, jede Woche neue Steuern, die Flucht ganzer Familien aus den Städten, Pfandsiegel an geschlossenen Geschäften, Generalstreiks, die das Land lähmen. Griechenland fühlt sich angesichts immer weiterer Einsparungsaufforderungen der Troika mehr denn je von Europa gedemütigt. Der Film zeichnet anhand persönlicher Schicksale das Porträt eines Volks am Rande des Nervenzusammenbruchs. Wie eine Art Fahrtenbuch beginnt die Reise auf der vom Wind gezeichneten Insel Limnos. Fast abgeschnitten von der Außenwelt fühlen sich die Bewohner so verlassen wie nie zuvor und stehen dabei symbolisch für den Rest des Landes, der sich von Europa verraten fühlt. Hier stellt sich die Frage nach der Krise der Demokratie. Seit nun fast zwei Jahren sind die Griechen Bewohner eines Landes, dessen Wohlstand nichts anderes als ein Wunschtraum war. Durch die Pleite wurde Griechenland sehr unsanft wieder in die Wirklichkeit zurückgeholt. Aber wie lebt es sich in einem finanziell ruinierten Land? Wie kann man am Vorabend einer alles entscheidenden Wahl noch Vertrauen in eine politische Kaste setzen, die ein ganzes Land in den Abgrund gestürzt hat? Und wie ist es überhaupt so weit gekommen? Wer trägt die Schuld?

  24. FR (2012) | Dokumentarfilm, Drama
    4.7
    1
    3
    Dokumentarfilm von Stephanie Lamorre.

    80 Prozent der in den Vereinigten Staaten begangenen Verbrechen finden im Straßengang-Milieu statt. Zu einer Gang zu gehören heißt, bereit sein, für diese Gang zu töten. Töten, um Territorium und Werte der Gang zu verteidigen. Töten für das eigene Überleben. Doch für welche Werte kämpft man, wenn das Leben selbst nichts mehr wert ist? Der endlose Bandenkrieg in den Straßen von L.A. fordert jährlich mehrere hundert Tote. Rund 40.000 Gangmitglieder treiben in Los Angeles, der Welthauptstadt der Gangszene, ihr Unwesen; 4.000 von ihnen sind Frauen. Viele Mädchen treten ihrer Gang schon in frühem Alter bei. Viele lockt das schnelle Geld, andere folgen einem männlichen Freund in die Bandenszene. Manche stammen selbst aus einer Drogendealerfamilie. Von diesen Frauen erzählt der Dokumentarfilm "Die Mädchenbanden von L.A.": Die Latinas Itza, Crazy und Carla gehören zu einer Gang in East L.A., während die Frauenbanden Hoovers und Avalons in South Central von schwarzen Mädchen zwischen 16 und 17 Jahren angeführt werden. Zusammen mit ihnen betraten die Filmemacher die gefährlichen Stadtviertel, in denen scheinbar bedeutungslose Handlungen oft unabsehbare Folgen haben. Dem Rhythmus ihrer Begleiterinnen folgend, filmten sie den Alltag in einer "Click-Gang", die über ein kleineres Viertel oder einen Straßenzug herrscht und dabei einer größeren, übergeordneten Organisation angehört. Der Zuschauer erfährt, wie die Bandmitglieder miteinander leben und wie sie ihr Geld verdienen, indem sie mit Drogen dealen, Privathäuser ausrauben oder Autos stehlen. Er bekommt einen Einblick in die hierarchische Ordnung und die Machtverteilung innerhalb der Gruppe und wird Zeuge von Zusammenstößen mit befeindeten Gangs oder der Polizei. Und schließlich versteht er, dass diese Frauen die Gewalt brauchen, um sich den männlichen Gangmitgliedern gegenüber zu behaupten und anderen Frauengangs ihren Mut und ihre Härte zu beweisen - und dass so ein Teufelskreis der Gewalt entsteht, den täglich mehrere Menschen mit dem Leben bezahlen. Die Protagonistinnen des Films sind in einer gewalttätigen Welt aufgewachsen, zu der sie weiterhin gehören möchten - um jemand oder "etwas" zu sein, wie eine von ihnen es ausdrückt. "Jemand sein" bedeutet in ihrem Viertel, in einer Gang zu sein und dieser Zugehörigkeit auch gerecht zu werden. Obwohl diese Frauen geliebte Menschen haben sterben sehen, haben sie ihr Leben der Gang verschrieben - und die Bindung an eine Gang ist stärker als jeder Ehebund, stärker als jede partnerschaftliche Verbindung. Doch was passiert, wenn diese Frauen Mütter werden, wenn sie wählen müssen zwischen Straßenkampf und Wickeltisch? Was passiert, wenn sie ihr Leben am Rande der Gesellschaft plötzlich mit anderen Augen sehen, wenn sie erwachsen werden und realisieren, dass es vielleicht irgendwo ein Leben gibt, in dem sie nicht ständig ums Überleben kämpfen müssen? Das Bild dieser Frauen am Rande der Gesellschaft, auf der Suche nach etwas, das sie selbst gar nicht genau bestimmen können, ist auch ein Porträt des zeitgenössischen Amerikas mit seinen Klassenunterschieden und seinen Ungerechtigkeiten - das Porträt eines im Verfall begriffenen Landes. Ungeschönt und authentisch dokumentiert der Dokumentarfilm das Leben dieser Gang-Frauen und ihrer Umgebung. Er zeigt auf, welche Rolle die Gewalt in ihrem Alltag spielt.

  25. FR (2012) | Dokumentarfilm
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    1
    Dokumentarfilm von Angelo Caperna.

    Der junge Intellektuelle Bandinelli steht der italienischen Gesellschaft kritisch gegenüber, er ist kein Faschist. Doch als Hitler Mussolini in Italien besucht, wird Bandinelli zum Fremdenführer.