Die besten Dokumentarfilme - Alle Berlinale Gewinner

  1. Shoah
    8.4
    9.3
    659
    31
    Geschichts-Dokumentation von Claude Lanzmann mit Simon Srebnik und Michael Podchlebnik.

    Der französische Filmemacher Claude Lanzmann legte Mitte der 80er Jahre mit "Shoah" eine der radikalsten und umfassendsten Filmarbeiten über die Vernichtung des europäischen Judentums im Nationalsozialismus vor. 12 Jahre Arbeit, 350 Stunden Material, 9 1/2 Stunden Film gegen das Vergessen. Dabei verzichtet dieses epische Großprojekt auf Musik, auch auf jegliche Form des Kommentars und vor allem auf historisches Archivmaterial - auf die Bilder von Massengräbern, Gaskammern, von ausgemergelten Körpern. Im Mittelpunkt stehen nicht die Dokumente der Vergangenheit, sondern die Gegenwärtigkeit des Erinnerns. Lanzmann besuchte die Orte der Vernichtung, die "Todesfabriken" Chelmno, Belzec, Sobibor, Treblinka, Auschwitz und fand Orte vor, über die Gras gewachsen war. Daher die Insistenz, mit der er in Polen, in Israel, in den USA, in Deutschland letzte Augenzeugen der Katastrophe - seltene Überlebende der "Sonderkommandos", Zuschauer und auch NS-Täter - ausfindig machte und zu Deportation und Lageralltag befragte. Das Erlebte aber drängt mit aller Kraft ins Vergessen. Es bedurfte eines hohen, psychologisch geschulten Aufwands und einer ausgefeilten Fragetechnik, um die Befragten zum Sprechen zu bringen und ihnen zu entlocken, was nicht bewältigt werden kann. Ohne chronologische Anordnung und bewusst fragmentarisch präsentiert, ergeben die Interviews ein subtil gewobenes Geflecht ineinander verschränkter Perspektiven auf das Unbegreifliche.

  2. 6.5
    7
    251
    48
    Inszenierter Dokumentarfilm von Jafar Panahi mit Jafar Panahi und Hana Saeidi.

    Taxi Teheran ist ein iranisches Filmdrama von Regisseur Jafar Panahi. Der Film feierte im Rahmen der 65. Internationalen Filmfestspiele von Berlin seine Weltpremiere.

  3. GB (2006) | Drama, Dokumentarfilm
    6.9
    6.7
    81
    18
    Drama von Michael Winterbottom und Mat Whitecross mit Riz Ahmed und Steven Beckingham.

    Dieser Film, der sich an wahren Begebenheiten orientiert, handelt von drei Moslems, die im Gefängnis von "Guantanamo Bay" zwei Jahre lang eingesperrt waren, bevor sie ohne Gerichtsverhandlung wieder freigelassen wurden. Road to Guantanamo ist eine epische Reise. Michael Winterbottom und Mat Whitecross erzählen die Geschichte von Ruhel, Asif, Shafiq und Monir, den Missverständnissen auf ihrer Reise von Tipton, England, nach Afghanistan, ihrer Ahnungslosigkeit, Verwirrung und Bestürzung und ihrer Freundschaft, als sie aus der Sicherheit ihres Teenagerlebens in einer englischen Kleinstadt mitten ins Herz des "War on Terror" geraten und in Guantanamo Bay in Kuba über zwei Jahre als Gefangene festgehalten werden.

  4. IE (2002) | Historienfilm, Sozialdrama
    7.4
    7.2
    209
    23
    Historienfilm von Paul Greengrass mit James Nesbitt und Nicholas Farrell.

    Eine Friedensdemonstration verwandelt sich in ein blutiges Massaker - Das explosive, preisgekrönte Meisterwerk von Paul Greengras nach einer wahren Begebenheit. Am Sonntagmorgen des 30.1.1972 startet in Derry/Nordirland eine Demonstration für Bürgerechte. Englische Fallschirmjäger überwachen den friedlichen Zug, als plötzlich erste Schüsse fallen - es kommt zum tödlichen Massaker an den Bürgern. Diese historische Tragödie erlangte als Blutsonntag tragische Berühmtheit und ließ den Nordirland-Konflikt erneut entflammen. Die irische Band U2 schrieb darüber das weltberühmte Lied "Sunday, Bloody Sunday". In mitreißender Weise arbeitet Paul Greengrass diesen historischen Tag auf und stürzt den Zuschauer mitten in das blutige Geschehen.

  5. DE (1986) | Dokumentarfilm, Drama
    7.2
    7.4
    71
    19
    Dokumentarfilm von Reinhard Hauff mit Ulrich Pleitgen und Ulrich Tukur.

    Sieben Jahre hielt die Baader-Meinhof-Gruppe die Bundesrepublik in Atem. 1975 wurde ihnen der Prozeß gemacht. Der Film zeichnet die Geschichte des Stammheimer Prozesses gegen Andreas Baader, Ulrike Meinhof, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe nach. Der Prozeß dauerte zwei Jahre - 192 Prozeßtage. Szenen und Dia-loge des Films beruhen auf wirklichen Texten und Ereignissen. Die Auseinandersetzungen der Gefangenen untereinander sind aus authentischen Briefen und Zellenzirkularen rekonstruiert.

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  7. GB (2002) | Dokumentarfilm, Drama
    7
    6.6
    61
    7
    Dokumentarfilm von Michael Winterbottom mit Jamal Udin Torabi und Enayatullah.

    Die beiden afghanischen Cousins Jamal und Enayatullah leben in der pakistanischen Stadt Peshawar, nahe an der Grenze zu Afghanistan. Jamal, der jüngere der beiden, ist Waise und in einem Flüchtlingslager untergebracht. Tagsüber arbeitet er in einer Ziegelei. Enayatullah arbeitet auf dem Marktstand seiner Familie. Diese entscheidet, daß Enayatullah nach England gehen soll um seiner Familie und ihm ein besseres Leben zu ermöglichen. Jamal gelingt es, durch seine Überredungskünste und dank seiner englischen Sprachkenntnisse die Familie zu überzeugen, ihn gemeinsam mit Enayatullah gehen zu lassen. Die beiden gehören nun zu den rund eine Millionen Flüchtlingen pro Jahr, die ihr Leben in die Hände von Menschenschmugglern legen.

  8. AT (2018) | Dokumentarfilm
    7.5
    7.5
    73
    6
    Dokumentarfilm von Ruth Beckermann.

    In ihrer Dokumentation Waldheims Walzer zeichnet Ruth Beckermann mit Hilfe von Archivmaterial die Aufdeckung der Kriegs-Vergangenheit des UN-Generalsekretärs Kurt Waldheim nach.

  9. 6.5
    6.9
    117
    13
    Dokumentarfilm von Gianfranco Rosi.

    Der auf der 66. Berlinale als bester Film ausgezeichnete Dokumentarfilm Seefeuer widmet sich der italienischen Insel Lampedusa, die in der Flüchtlingskrise eine tragende Rolle spielt.

  10. 6.4
    6.4
    49
    11
    Kriminalfilm von Errol Morris mit Christopher Bradley und Javal Davis.

    Kann ein Foto die Welt verändern? Zwölf Fotos aus dem Gefängnis Abu Ghraib in Baghdad haben 2004 dem Irak-Krieg eine neue Wendung gegeben und vor allem das Bild Amerikas in der Welt ins Wanken gebracht. Dennoch, eine zentrale Frage bleibt: sind die berüchtigten Fotos aus Abu Ghraib Beweise für eine systematische Folterpraxis des amerikanischen Militärs, oder dokumentieren sie nur das Verhalten einiger weniger "schwarzer Schafe". In "Standard Operating Procedure" untersucht der Dokumentarfilmer Errol Morris den unmittelbaren Kontext dieser Bilder. Warum wurden sie gemacht? Was zeigen sie nicht, was lassen sie aus? Morris spricht sowohl mit den Soldaten, die damals auf den Auslöser gedrückt haben als auch mit denen, die auf den Fotos zu sehen sind. Wer sind diese Menschen? Was haben sie sich dabei gedacht?

  11. FR (2023) | Dokumentarfilm
    ?
    Dokumentarfilm von Mehran Tamadon.

    In seiner Dokumentation Where God Is Not stellt Mehran Tamadon mit drei früheren politischen Gefangenen aus dem Iran nach, wie sie einst verhört und gefoltert wurden. Ein leerer Raum am Rande von Paris hält dabei als Gefängniszelle her.

    Where God Is Not wurde 2023 zusammen mit Mehran Tamadon zweiter Doku My Worst Enemy auf der Berlinale 2023 gezeigt. Der Film gewann 2023 auf der 73. Berlinale den Preis der ökumenischen Jury (Forum). (ES)

  12. IR (2023) | Drama, Doku-Drama
    ?
    Drama von Mohammad Valizadegan.

    Mohammad Valizadegan Regiedebüt And Me, I’m Dancing Too (OT: Man khod, man ham miraghsam) befasst sich mit dem Umstand, dass das öffentliche Tanzen im Iran mehr oder weniger verboten ist. Doch Saba wehrt sich dagegen. Ihr Widerstand lässt Fiktion und Doku ineinander fließen.

    And Me, I’m Dancing Too gewann 2023 auf der 73. Berlinale den Gläsernen Bären für den Besten Kurzfilm der Jugendjury Generation 14plus. (ES)

  13. US (2023) | Dokumentarfilm
    ?
    1
    Dokumentarfilm von Silvia Del Carmen Castaños und Estefanía Contreras.

    Im Dokumentarfilm Hummingbirds wissen Silvia und Beba, dass ihnen leicht die Abschiebung drohen kann, wenn das Einwanderungs-Prozedere ausgebremst wird. An der Grenze der Vereinigten Staaten von Amerika, die innerlich geteilt sind, setzen sie sich gegen Gewalt und für frei wählbare Abtreibungen ein.

    Hummingbirds gewann 2023 auf der 73. Berlinale den Großen Preis der Generation 14plus internationalen Jury für den besten Film. (ES)

  14. CH (2022) | Dokumentarfilm
    ?
    1
    Dokumentarfilm von Mitra Farahani mit Jean-Luc Godard und Ebrahim Golestan.

    Die französische Dokumentation Bis Freitag, Robinson beobachtet die als ungewöhnliche Brieffreundschaft interpretierbare Korrespondenz zwischen den namhaften Filmemachern Jean-Luc Godard und Ebrahim Golestan. Jeden Freitag erhält einer von beiden einen Brief, den er umgekehrt am nächsten Freitag beantwortet - ein Austausch und stetes Enträtseln des anderen zwischen Sussex und der Schweiz.

    Auf der 72. Berlinale 2022 wurde Bis Freitag, Robinson mit dem Spezialpreis der Jury in der Sektion Encounters ausgezeichnet. (SR)

  15. BE (2022) | Dokumentarfilm
    ?
    Dokumentarfilm von Olivia Rochette und Gerard-Jan Claes.

    Die belgische Dokumentation Kind Hearts begleitet ein junges Brüsseler Pärchen durch die Phase nach dem Schulabschluss. Für beide stehen unzählige Veränderungen an, der Eintritt ins Erwachsenenleben, die Studentenzeit, neue Freiheiten, aber auch neue Unsicherheiten und Herausforderungen, die eine Beziehung nachhaltig prägen können.

    Auf der 72. Berlinale 2022 wurde Kind Hearts mit dem Großen Preis der Internationalen Jury von Generation 14plus für den Besten Film ausgezeichnet. (SR)

  16. CO (2022) | Dokumentarfilm
    ?
    Dokumentarfilm von Clare Weiskopf und Nicolas van Hamelryck.

    Im Dokumentarfilm Alis sprechen zehn junge Frauen aus einem Mädchenheim in Bogotá über die titelgebende Alis. Alis ist die Mitbewohnerin der Frauen. Alle wissen etwas über sie zu erzählen - obwohl Alis gar nicht existiert. Doch sie ist eine Fantasie, die ihnen einen Raum öffnet, über ihre schmerzhaften Erfahrungen, Wünsche und Ängste zu sprechen.

    Auf der 72. Berlinale 2022 wurde Alis als Bester Film mit dem Gläsernen Bären in der Sektion Generation ausgezeichnet. (SR)

  17. AT (2023) | Dokumentarfilm
    ?
    1
    Dokumentarfilm von Selma Doborac mit Christoph Bach und Cornelius Obonya.

    Selma Doboracs Dokumentarfilm De Facto versucht, mit Hilfe zweier Schauspieler Antworten auf die Frage zu finden, wie Film sich mit extremen Themen wie Gewalt und staatlicher Unterdrückung auseinandersetzen kann, ohne zu diesen weiter beizutragen.

    De Facto gewann 2023 auf der 73. Berlinale den den Caligari-Filmpreis. (SR)

  18.  (1968) | Melodram, Dokumentarfilm
    ?
    14
    Melodram von Dusan Makavejev mit Bratoljub Gligorijevic und Dragoljub Aleksic.

    Ein Collage-Film, der sich zusammensetzt aus einer während der deutschen Besatzung von einem serbischen Akrobaten zum Eigenruhm gedrehten Schnulze, zeitgenössischen Dokumentaraufnahmen und Interviews mit den 1967 noch lebenden Beteiligten.

  19. MX (2023) | Dokumentarfilm
    ?
    1
    Dokumentarfilm von Tatiana Huezo.

    In ihrer Doku The Echo (OT: El eco) reist Tatiana Huezo in ein abgelegenes Tal in Mexiko, wo zwischen Winter und Dürre die Kinder gelernt haben, Krankheiten, der Liebe und dem Tod ins Auge zu sehen. Mit diesen schwindelerregenden Gefühlen werden sie erwachsen.

    The Echo gewann 2023 auf der 73. Berlinale den Preis der Jury Encounters für die Beste Regie (Tatiana Huenzo) sowie den Berlinale-Dokumentarfilmpreis. (ES)

  20. AT (2022) | Dokumentarfilm
    7.2
    7.7
    11
    2
    Dokumentarfilm von Ruth Beckermann.

    Der österreichische Dokumentarfilm Mutzenbacher beschäftigt sich mit der fiktiven Wiener Prostituierten Josefine Mutzenbacher und dem gleichnamigen erotischen Roman aus dem frühen 20. Jahrhundert. In einer Art Konfrontation müssen sich im Film nun hundert Männer mit Auszügen aus dem Roman beschäftigen und in einem ganz neuen Jahrhundert auf die tief in der Geschichte von Sex und Körperlichkeit verwurzelten reagieren.

    Auf der 72. Berlinale 2022 wurde Mutzenbacher mit dem Preis als Bester Film in der Sektion Encounters ausgezeichnet. (SR)

  21. US (2023) | Dokumentarfilm
    ?
    4
    Dokumentarfilm von D. Smith.

    Der Dokumentarfilm Kokomo City eröffnet einen Einblick in die Geschichten von vier schwarzen, transgender Sexarbeiterinnen in New York und Georgia. Dabei wird auf die Komplikationen ihres Alltags eingegangen, auf tief verwurzelte Tabus und Leidenschaften und das Finden von Gemeinschaft in gemeinsamer Arbeit.

    Kokomo City gewann 2023 auf der 73. Berlinale den Panorama-Publikums-Preis (Dokumentarfilm). (SR)

  22. SE (2023) | Dokumentarfilm
    6.5
    6.5
    10
    3
    Dokumentarfilm von Maximilien Van Aertryck und Axel Danielson.

    Durch das Medium Film betrachten Axel Danielson und Maximilien Van Aertryck in ihrer Dokumentation And the King Said, What a Fantastic Machine das Medium, das das Bewegtbild erst möglich machte: Fotografie. Die Doku ist eine Betrachtung der Entwicklung des Bildermachens von ihren Anfängen bis heute. Sie zeigt, wie die Beziehung der Menschen zur Fotografie sich über die Zeit veränderte, welche Philosophien dabei aufeinandertreffen und welche Bilder sich ins Gedächtnis der Gesellschaft gebrannt haben.

    And the King Said, What a Fantastic Machine gewann 2023 auf der 73. Berlinale den Preis der AG Kino Gilde, Cinema Vision 14plus. (SR)

  23. RO (2023) | Dokumentarfilm
    ?
    1
    Dokumentarfilm von Vlad Petri.

    Der Dokumentarfilm Between Revolutions begleitet zwei Frauen durch zwei verschiedene Revolutionen in den 70er Jahren. Während eine von ihnen im Iran mitrebelliert, muss die andere in Rumänien die alltäglichen Grausamkeiten überwinden. Doch durch Briefe können die beiden auch über große Distanzen und Unruhen hinweg ihre Verbindung am Leben erhalten.

    Between Revolutions gewann 2023 auf der 73. Berlinale den Preis der FIPRESCI-Jury (Forum). (SR)

  24. FR (2023) | Dokumentarfilm
    6.5
    26
    1
    Dokumentarfilm von Nicolas Philibert.

    Die französische Doku Auf der Adamant, der Berlinale-Gewinner-Film 2023, zeigt das Leben in einem schwimmenden psychiatrischem Zentrum für Erwachsene in Paris.

  25. ?
    1
    Mockumentary von Leandro Koch und Paloma Schachmann.

    In der Doku bzw. Mockumentary Das Klezmer Projekt - In mir tanze ich treffen sich Leandro und Paloma auf einer jüdischen Hochzeit in Argentinien. Er ist Hochzeitsfilmer, sie spielt Klarinette in einer Klezmer-Band. Seinen Dokumentarfilm erfindet der sofort verliebte Leandro eigentlich nur, um etwas mehr Zeit mit Paloma zu verbringen. Gemeinsam reisen sie nach Osteuropa, um dort der jüdischen Klezmer-Kultur und -Musik an der Schnittstelle der Geschichte, Politik und sozialen Einflüsse hinterherzuspüren.

    Das Klezmer Projekt - In mir tanze ich gewann 2023 auf der 73. Berlinale den GWFF Preis als Bester Erstlingsfilm. (ES)