Als Vincenzo (Spiros Focás) seine Verlobte Ginetta (Claudia Cardinale) heiratet, kommt auch seine Mutter Rosaria (Katina Paxinou) mit seinen vier Brüdern Simone (Renato Salvatori), Rocco (Alain Delon), Chiro (Max Cartier) und Luca (Rocco Vidolazzi) aus dem Süden nach Mailand zur Verlobungsfeier. Die Freude über das Wiedersehen währt aber nur kurz, denn die Verwandten aus dem armen Mezzogiorno wollen sich hier niederlassen. Vinzenco kann sie zwar notdürftig unterbringen, doch das Leben in der Großstadt ist hart und reich an Verlockungen. Als sich Simone in die Prostituierte Nadia verliebt, gerät er immer mehr auf die schiefe Bahn und macht Schulden. Rocco ist fest entschlossen, ihn auf den richtigen Pfad zurückzuführen und bereit, jedes Opfer zu bringen. Doch wie weit kann er zum Wohle seiner Familie gehen?
Rocco und seine Brüder ist ein Klassiker und Ausdruck der Auseinandersetzung von Luchino Visconti mit dem von ihm verehrten deutschen Schriftsteller Thomas Mann. So ist schon der Titel eine deutliche Anspielung an dessen Roman-Trilogie “Joseph und seine Brüder”. Luchino Viscontis Mann-Verehrung fand später auch in seiner Verfilmung Tod in Venedig sowie der Familiengeschichte Die Verdammten Ausdruck. Kritiker warfen dem Film bei seinem Kinostart Anfang der 1960er Jahre schockierende Brutalität und zu viel Pessimismus vor. Aber wahrscheinlich lief es so und noch um einiges arger bei den süditalienischen Auswanderer-Familien ab.
Mit seiner Rolle als Rocco gelang dem jungen Alain Delon der Durchbruch als Schauspieler. Hervorragend sind auch Annie Girardot und Renato Salvatori. Die Filmmusik stammt übrigens von Nino Rota, dem Komponisten zahlreicher Federico-Fellini-Filme.
Was: Rocco und seine Brüder
Wann: 22.10 Uhr
Wo: Servus TV