Das Who ist Who der CGI-Hexer

02.07.2010 - 14:03 Uhr
Animation-Montage
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Wir führen euch zum Start von Für Immer Shrek durch den Dickicht der Animations-Studios. Lest hier, wer mit welchen CGI-Werken um die Gunst der Kinogänger buhlt.

Seit heute läuft mit Für immer Shrek das vierte Abenteuer unser aller Lieblings-Ogers in den deutschen Kinos. Stellt sich immer noch die Frage: Wisst ihr, auf wessen Konto geht der Erfolg des großen Grünen eigentlich geht? Ist nicht alles, was mit CGI zu tun hat, eh von Pixar? Wir haben mal eine Spur Brotkrumen gelegt und führen euch durch den Märchenwald der Animations-Studios.

Pixar – Die Bigplayer

In Sachen Computer-Animation macht keiner Pixar etwas vor. Das Vorreiter-Studio hat nicht nur maßgeblich die Möglichkeiten der Tricktechnik geprägt, sondern auch mit beinahe 6 Milliarden Dollar eines der meist beeindruckenden Einspiel-Ergebnisse überhaupt vorzuweisen. Angefangen hat alles Ende der 1970er Jahre bei Lucasfilm. Dort machten sich einige Trick-Experten auf, ein eigenes Team zu gründen. 1986 gründeten sie Pixar und machten durch die ersten innovativen CGI-Kurzfilme auf sich aufmerksam. Mitte der 90er Jahre begann die Zusammenarbeit mit dem Giganten Disney. Toy Story schrieb als erster komplett am Rechner entstandene Spielfilm Kino-Geschichte.

Aus der anfangs noch auf drei Projekte begrenzte Kooperation wurde schließlich mehr. 2006 kaufte der Disney-Konzern Pixar auf. Creative Director John Lasseter ist seither neben dem eigenen Studio auch Chef der Animations-Studios von Disney.

Gelohnt hat es sich für beide Unternehmen. Ob Die Unglaublichen – The Incredibles, Die Monster AG, Cars, Ratatouille, Findet Nemo, Wall-E – Der Letzte räumt die Erde auf oder Oben, Pixar-Filme übertreffen sich regelmäßig mit ihren technischen Neuerungen und den Gewinnen an den Kino-Kassen. Als Lohn gab es fünfmal den Oscar für den jeweils besten Animations-Film obendrauf.

Dreamworks – Das Spielberg Wunderkind

Die sicherlich größte Konkurrenz für die Pixar-Studios kommt ohne Zweifel aus dem Hause Steven Spielberg. 1994 gründete dieser zusammen mit dem Musik-Riesen Geffen und dem ehemaligen Disney-Chef Jeffrey Katzenberg seine eigene Animations-Schmiede. Unterstützt wurden sie von Pacific Data Images, einer CGI-erfahrenen Special Effects-Firma. Diese hatte sich spätestens mit dem bahnbrechenden Terminator 2 – Tag der Abrechnung empfohlen.

1998 legte Dreamworks mit Antz den ersten eigenen Spielfilm vor. Knapp einen Monat, bevor Pixar und Disney ihre Käfer-Geschichte Das große Krabbeln ins Kino brachten. Der Ameisen-Spaß legte jedoch eine deutlich erwachsene Marsch-Route vor. Bis heute haben sich die Werke von Dreamworks einen ganz eigenen Stil mit schrillen Parodien, skurrilem Humor und zahlreichen Zitaten aus der Pop-Kultur bewahrt.

Erfolgreichstes Steckenpferd ist hierbei der Oscar-Gewinner Shrek – Der tollkühne Held. Das etwas andere Märchen war ein überragender Erfolg und zog drei Fortsetzungen nach sich. Damit wurde der Weg frei für weitere Projekte wie Madagascar, Kung Fu Panda 2, Ab durch die Hecke und zuletzt Drachenzähmen leicht gemacht.

Blue Sky Studios – Dank Eiszeit dick im Geschäft

Ähnlich den Pixar-Gründern lernte sich ein Kreativ-Team während der Disney-Produktion Tron kennen. Danach gründeten sie die Blue Sky Studios, wo Computer-Animationen und Visuelle Effekte für TV-Spots und Kino-Filme verwirklicht wurden. 1997 kaufte 20th Century Fox den Talent-Schuppen auf, wo von nun an mit CGI gezaubert werden sollte. Mit Ice Age absolvierte das Studio seinen Jungfernflug und fuhr enorme Gewinne ein. Neben zwei weiteren Abenteuern mit Manny, Syd, Diego und Scrat konnten auch Robots und die Dr. Seuss-Verfilmung Horton hört ein Hu! an diese Erfolge anknüpfen.

Sony Pictures Animation – Die jungen Wellenreiter

Noch keine zehn Jahre auf dem Buckel hat Sony Pictures Animation. Das relativ junge Studio wurde 2002 als Animations-Abteilung von Sony Pictures gegründet. Neben alt-modischen Handzeichnung versucht der Konzern vor allem, auf dem Gebiet der CGI ein festes Standbein zu etablieren. Als erste hausgemachte Produktion überzeugte Jagdfieber, dem der Oscar-nominierte Könige der Wellen folgte. Nach Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen wird das Studio demnächst die Die Schlümpfe in der Mischung aus Realfilm und Computer-Animation zum Leben erwecken.

Walt Disney Animation Studios – Die Maus im Alleingang

Was wäre Disney ohne Pixar? Diese Frage musste sich das Traditions-Unternehmen vor einigen Jahren stellen, denn die bisherige Zusammenarbeit der beiden Firmen lief aus. Schwerfällig liefen die Verhandlungen über die gemeinsame Zukunft, während die eigenen Produktionen hinter den Erwartungen zurückfielen. 2005 ging Disney mit Himmel und Huhn in die Offensive. Zwar übernahm Disney Pixar letztendlich (und machte Pixar-Mastermind John Lasseter im Gegenzug zum Boss des gesamten Disney-Animations Ressorts), aber mit Triff die Robinsons und Bolt – Ein Hund für alle Fälle wurden zwei weitere CGI-Projekte im Alleingang realisiert. Im November diesen Jahres startet der vierte Streich, die recht freie Grimm-Adaption Rapunzel – Neu verföhnt.

ImageMovers Digital – Vom Spielberg-Schüler

Als unabhängige Produktions-Firma gründete Robert Zemeckis (Zurück in die Zukunft, Forrest Gump), der bekannteste Schüler von Steven Spielberg, 1997 ImageMovers. Dort entwickelten Trick-Experten das Motion Capture-Verfahren mit Der Polarexpress, Monster House und Die Legende von Beowulf. 2007 gab es mit der Übernahme durch Disney den Namens-Zusatz. Erstes Projekt für den neuen Hausherrn war 2009 Eine Weihnachtsgeschichte.

Der Rest – Die aufstrebenden Gipfelstürmer

Allzu richtig gemütlich sollten es sich die CGI-Größen aber nicht machen. Ein stetig wachsender Haufen tapferer Kreative wackelt immerzu am Thron von Pixar und Co. So zu beobachten am Überraschungs-Erfolg des unabhängigen produzierten Die Rotkäppchen-Verschwörung. Blue Yonder Films heißt das kleine Studio dahinter, das mit der kanadischen Trick-Firma Starz Animation bereits an einer Fortsetzung bastelt. Auch in Deutschland bewiesen die Hannoveraner Ambient Entertainment, dass gute Animation nicht aus Hollywood kommen muss. Nach Werbe-Arbeiten zeichneten sie 2004 für Back to Gaya verantwortlich, dem ersten deutschen CGI-Film. Es folgten Urmel aus dem Eis und Urmel voll in Fahrt. Auch ein vierter Kinofilm steht schon in den Startlöchern. In Spanien entstand zuletzt in den Hallen von Ilion Animation Studios Planet 51. Und weitere warten nur darauf, es ihnen endlich gleichzutun.

Wie ihr seht, gibt es nicht wenige Studios da draußen, die uns mit ihren CGI-Werken verzaubern wollen. Wir sind gespannt, welche mutige Produktion sich vielleicht schon Morgen einen Namen machen will. So weit aber zunächst unser kleiner Überblick über die bisher erfokgreichsten und größten Meister ihrer Zunft. Sagt uns doch eure Meinung zu Pixar und Co.

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