Dieser Netflix-Film zeigt Elyas M'Barek wie noch nie

18.11.2020 - 11:21 UhrVor 3 Jahren aktualisiert
Was wir wollten mit Elyas M'Barek und Lavinia WilsonNetflix
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Das Netflix-Drama Was wir wollten zeigt einen ungewohnten Elyas M'Barek. So ruhig und zurückhaltend hat der charmante Komödienstar noch nie gespielt. Hoffentlich geht er diesen Weg weiter.

Auf das Lächeln von Elyas M'Barek war im deutschen Kino in den letzten Jahren immer Verlass. Durch Rollen in Filmen wie die Fack ju Göhte-Trilogie, Willkommen bei den Hartmanns oder zuletzt Das perfekte Geheimnis und Nightlife ist er zu einem der größten Kassenmagneten Deutschlands geworden.

Ein neuer Film bei Netflix beweist jetzt aber, dass in Elyas M'Barek viel mehr steckt als der gutaussehende, charmante Pausenclown. Das österreichische Drama Was wir wollten zeigt den Schauspieler so ruhig und zurückhaltend wie noch nie und offenbart eine Seite von ihm, die er hoffentlich in Zukunft weiterverfolgt.

Elyas M'Barek glänzt bei Netflix in einer zerbrechenden Beziehung

Der Film von Ulrike Kofler handelt von dem Paar Alice (Lavinia Wilson) und Niklas (Elyas M'Barek), bei denen der Kinderwunsch auch nach mehrfacher künstlicher Befruchtung nicht klappt. Um die angespannte Beziehung zu beruhigen, fahren die beiden in den Urlaub nach Sardinien. Hier sind die Nachbarn im Ferienhaus nebenan ausgerechnet eine glückliche, junge Familie mit zwei Kindern.

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Was wir wollten - Trailer (Deutsch) HD
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Dabei braucht Was wir wollten nicht viele Dialoge, um das belastete Verhältnis zwischen dem Paar zu beschreiben. Stattdessen glänzt der Film überwiegend durch den Ausdruck der beiden Stars.

Anfangs kommt Elyas M'Barek auch hier gewohnt charmant und teilweise humorvoll daher (skurrile Dialekt-Scherze beherrscht der Schauspieler mit einer österreichischen Mutter im Schlaf). Recht schnell wirkt er in dem Drama jedoch wie ausgewechselt.

Auch in der Vergangenheit hat M'Barek schon in Tragikomödien wie Heiter bis wolkig oder Dieses bescheuerte Herz nachdenkliche und ernste Zwischentöne gespielt. Meistens gab es da aber für jeden betrübenden Moment schnell noch eine heitere oder witzige Szene hinterher, in der das charmante Lächeln des Stars die Situation entschärft.

Lavinia Wilson und Elyas M'Barek in Was wir wollten

Noch nie haben wir Elyas M'Barek dagegen so hilflos und ungeschönt erleben dürfen wie in der Szene aus Was wir wollten, in der sein Niklas bei einem spontanen Schäferstündchen mit Alice einfach keine Erektion mehr bekommt.

Der Netflix-Film hat einige dieser Szenen zu bieten, in denen der schmerzlich ausweichende Blick von M'Barek oder ein wütend an der Wand zertrümmertes Rotweinglas ausreichen, um das Erlischen einer Liebe zu schildern.

Bestimmt liegt es auch an der ruhigen Kraft seiner Filmpartnerin Lavinia Wilson, dass sich der Schauspieler hier stärker denn je zurückhält, um durch stillen Frust und leise Verzweiflung zur Höchstform aufzulaufen. An die schlagfertige, immer um einen lockeren Spruch bemühte Art von Zeki aus Fack ju Göthe denkt hier niemand mehr.

Für Elyas M'Barek zeichnet sich ein neuer Karriereweg ab

Neben den schon erwähnten Tragikomödien und Abstechern in den Thriller-Bereich wie mit Who Am I - Kein System ist sicher war Elyas M'Barek bisher nur in Der Fall Collini in einem ähnlich ernsten Film wie Was wir wollten zu sehen.

In dem Gerichtsdrama nach einem Roman von Ferdinand von Schirach spielt er einen aufstrebenden Pflichtverteidiger, der für seinen ersten großen Fall in ein moralisches Dilemma gestürzt wird. Auch Der Fall Collini kommt komplett ohne den gewohnten Humor aus, der für die attraktive Star-Persönlichkeit von Elyas M'Barek wie eine Absicherung wirkte.

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Der Fall Collini - Trailer (Deutsch) HD
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Trotzdem scheint hinter der Hauptfigur des Gerichtsdramas gelegentlich der etwas zu coole und souveräne Star durch, der sich hier noch sichtlich bemüht in einer durchwegs ernsten Rolle ausprobiert.

Erst in Was wir wollten werden die sympathischen Markenzeichen von Elyas M'Barek jetzt komplett verschoben. Irgendwo hat sich hier immer noch der charismatische Komödienstar mit dem strahlenden Lächeln versteckt. Hinter dem unsicheren, von Zweifeln geplagten Auftreten seiner Hauptfigur in dem Netflix-Film müssen wir ihn zum Glück aber sehr genau suchen.

Habt ihr Was wir wollten schon bei Netflix geschaut oder wollt ihr den Film noch sehen?

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