Heute im TV: Ein Riesen-Flop von Marvel, der viel besser als sein Ruf ist

15.01.2022 - 08:30 Uhr
Fantastic 420th Century Fox/Disney
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Sat. 1 strahlt heute Fantastic 4 von 2015 aus. Der Marvel-Blockbuster ist damals extrem gefloppt und gilt als Superhelden-Totalausfall. Das hat er aber nicht verdient.

Von wenigen jüngeren Blockbustern (neben Justice League und Suicide Squad) ist eine ähnlich chaotische Produktionsgeschichte bekannt geworden wie bei Fantastic 4. Die Comic-Adaption von Josh Trank, der durch sein angeblich feindseliges Verhalten am Set selbst stark in die Kritik geriet, hatte mit der ursprünglichen Vision des Regisseurs nicht mehr viel gemeinsam. Bei einem Budget von 120 Millionen Dollar spielte Fantastic 4 weltweit nur über 160 Millionen Dollar  wieder ein und wurde zum Flop.

Im TV könnt ihr Fantastic 4 heute um 22:55 Uhr auf Sat. 1 schauen. Auch wenn dem Film die turbulente Produktion und vor allem die Nachdrehs anzusehen sind, lohnt sich der Marvel-Blockbuster unter anderem für die Darstellung des Horrors von Superkräften.

Gehasster Marvel-Flop Fantastic 4 punktet mit faszinierenden Szenen und Einfällen

Ja, vor allem nach der ersten Stunde wirkt Fantastic 4 so, als würden mindestens zwei verschiedene Filme gleichzeitig vor einem ablaufen. Gerade die wechselnden Frisuren von Kate Mara beispielsweise zeigen die Nachdrehs überdeutlich. Der extrem holprige Erzählfluss mit häufigen Zeitsprüngen zerstört den immer wieder faszinierenden Charakter dieser Fantastic Four-Verfilmung trotzdem nicht.

Schaut hier noch unser Fantastic Four-Interview mit Kate Mara:

Kate Mara - Interview Fantastic Four Reboot (English) HD
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Vor allem zu Beginn punktet der Film mit interessanten Figuren und gut vor der Kamera harmonierenden Stars wie Miles Teller, Michael B. Jordan oder die schon erwähnte Kate Mara. Im Gegensatz zu den bekannten Superhelden aus dem Marvel Cinematic Universe zeichnet Fantastic Four hier noch richtig menschliche Figuren, die nicht für ständige Gags herhalten müssen.

Ganz im Gegenteil betrachtet Josh Trank Superkräfte in seiner Marvel-Vision als eine schmerzliche Last, die zu einigen beklemmenden Szenen führt. Wenn sich Gliedmaßen unter Schmerzensschreien verformen und in die Länge gezogen werden wie bei Tellers Reed Richards aka Mr. Fantastic, ist Tranks Body-Horror-Inspiration eines David Cronenberg nicht zu übersehen.

Selbst Dr. Doom, der als Bösewicht praktisch viel zu spät erst eingeführt wird, funktioniert trotz der lächerlich kurzen Screentime als unkontrolliert Amok laufende Bedrohung, die Köpfe blutig zerplatzen lässt. Immer wieder sind es solche auffälligen Momente, die Fantastic Four trotz des zerschossenen Erzähltons über den MCU-Einheitsbrei heben. Als künstlerische Vision ist Josh Tranks Marvel-Film ganz klar gescheitert, doch selbst die Bruchstücke dieses zerstörten Blockbusters strahlen noch immer.

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Wie steht ihr zu Fantastic Four von 2015?

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