Nach den Terroranschlägen, bei denen im Januar in der französischen Hauptstadt insgesamt 20 Menschen getötet wurden, hat Paris nun Außendrehs von Actionfilmen verboten, wie die New York Times berichtet. Sylvie Barnaud, die bei der Pariser Polizei für die Vergabe von Drehgenehmigungen zuständig ist, begründete das Verbot folgendermaßen:
Es gibt ein Problem mit dieser Art von Actionszenen, weil die Schauspieler in Uniform zu Zielen für Terroristen werden könnten. Ebenso könnten die Schauspieler die Öffentlichkeit verwirren - in dieser hochempfindlichen Zeit.
Auch Filmszenen, die Schulen oder religiöse Einrichtungen beinhalten, dürfen bis auf Weiteres nicht gedreht werden. So musste auch ein Polizeifilm seinen Drehplan ändern, weil er eine Szene mit einem Polizisten vor einer Schule nicht filmen durfte. Wie lange das Verbot gelten wird, konnte Sylvie Barnaud nicht sagen.
Allein im letzten Jahr sind dem Pariser Film Set Fair zufolge 1159 Filme in der französischen Hauptstadt gedreht worden, von denen viele momentan nicht mehr genehmigt werden würden. Agnes Naggeotte von der Cinema Mission of the City of Paris befürchtet, dass das Verbot viele amerikanische Produktionen aus der Hauptstadt fernhalten werde:
Selbst wenn Steven Spielberg eine große Szene mit Polizei und einer Schießerei in den Straßen im Januar filmen wollte, bin ich mir sicher, dass sie nicht gedreht worden wäre.
In den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten war Paris Schauplatz einer ganzen Reihe von spektakulären Szenen, die momentan nicht mehr genehmigt werden würden: Die Verfolgungsjagd nahe des Louvre in Luc Bessons Lucy, das Ende des Science-Fiction-Blockbusters Edge of Tomorrow, Sequenzen aus Die Bourne Identität, The Da Vinci Code - Sakrileg, Ocean's Twelve, 96 Hours und Ronin.
Was haltet ihr von dem momentanen Filmverbot für Actionszenen in Paris?