Es gab bereits zwei Filme, in denen die Nazis auf der dunklen Seite des Mondes eine Basis errichtet haben, um eine gewaltige Invasionsarmee in Formation zu rücken. Folgt mit The Man Who Killed Hitler and Then the Bigfoot, der jetzt auf Amazon Prime zur Verfügung steht, das nächste Trash-Spektakel?
Was ist The Man Who Killed Hitler and Then the Bigfoot für ein Film?
So obskur der Gedanke auch erscheinen mag, einen Film über einen Mann zu sehen, der nicht nur Adolf Hitler, sondern auch den legendären Bigfoot zur Strecke brachte, so einfach fällt die Antwort auf die eingangs gestellte Frage: Nein, The Man Who Killed Hitler and Then the Bigfoot ist kein billiges Schundkino.
Stattdessen überrascht das Werk als ungemein entschleunigte Reflexion über die fragile Bedeutung von Heldentum und den Tribut, den jede Mythenbildung irgendwann fordert.
Keine Heldengeschichte: Sam Elliott und das grausame Handwerk des Tötens
Dreh- und Angelpunkt ist dabei der ehemalige Soldat Calvin Barr (Sam Elliott), dem es einst gelang, Adolf Hitler mit zwei gezielten Schüssen aus nächster Distanz zu töten. Die spannende Frage, die Regisseur und Drehbuchautor Robert D. Krzykowski darauf stellt, lautet: Hätte eine Ermordung des Diktators irgendetwas an der Geschichte und ihrem Ausgang geändert? Wohl kaum, denn sein giftiges Gedankengut wäre so oder nicht mehr aufzuhalten gewesen.
Schaut euch den Trailer zu The Man Who Killed Hitler and Then the Bigfoot an
Calvin Barr ist deswegen auch kein von der Öffentlichkeit gefeierter Held, dem Denkmäler errichtet wurden, sondern ein vollkommen in der Bedeutungslosigkeit versandeter alter Mann, der seit jeher mit der Tatsache leben muss, ein Mörder zu sein. Wer sich also von The Man Who Killed Hitler and Then the Bigfoot abenteuerliche Exploitation erwartet, die sich in immer absurdere Dimensionen aufschwingt, wird zwangsläufig heftig enttäuscht.
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Dafür allerdings darf sich jenes Publikum auf diesen Film freuen, das ein stilles Charakter-Drama zu schätzen weiß. Calvin wird alsbald von der Regierung beauftragt, den Bigfoot auszulöschen. Angeblich überträgt der Bigfoot eine mysteriöse Seuche, die die gesamte Menschheit dahinraffen lassen könnte. Damit sieht sich der Mann nach Jahren einem Teil seiner Natur ausgesetzt, den er am meisten verabscheut: Jener Teil, der in der Lage ist, zu töten.
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Es wäre also, wie schon im Falle von Adolf Hitler, ein Attentat, das aus gesellschafts-politischer Perspektive als notwendig angesehen wird. Robert D. Krzykowski, der mit The Man Who Killed Hitler and Then The Bigfoot sein Debütwerk abliefert, aber findet nichts Heroisches im Akt des Mordens, sondern blickt durchweg bedächtig auf die Konsequenzen, die eine solche Tat nach sich zieht. Dank der wunderbar zurückgenommenen Performance seitens Sam Elliott geht dieses Vorhaben auch auf.
The Man Who Killed Hitler and Then The Bigfoot steht aktuell auf Amazon Prime zur Verfügung.
Werdet ihr euch den Film anschauen?