Unbedingt im Kino schauen! Intensiver Sci-Fi-Kriegsfilm braucht nur 10 Minuten, um eure Nerven zu zerfetzen

25.04.2024 - 12:00 UhrVor 8 Tagen aktualisiert
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In Alex Garlands neuem Mix aus Sci-Fi, Action und Kriegsfilm hat Schauspieler Jesse Plemons nur einen kurzen Auftritt. Der ist aber so intensiv und verstörend, dass er aus Civil War herausragt.

Nach dem polarisierenden Men hat Ex Machina-Regisseur Alex Garland mit Civil War wieder einen Film gedreht, der mindestens genauso kontrovers diskutiert wird. In seinem aktuellen Werk zeichnet er das düstere Bild eines Bürgerkriegs in den USA. Welche Parteien sich aus welchem Grund gegen einen faschistisch regierenden Präsidenten zusammentun oder gegenseitig bekämpfen, lässt der Regisseur bewusst unklar.

Umso klarer und geradezu nervenzerfetzend-unerträglich fällt dagegen der Auftritt von Killers of the Flower Moon-Star Jesse Plemons aus. Der kurze Abschnitt mit dem Darsteller ist so beklemmend und intensiv inszeniert sowie gespielt, dass sich das Kinoticket für Garlands neuesten Film allein dafür lohnt.

Achtung, ab hier kommen Spoiler zu einzelnen Civil War-Momenten!

Jesse Plemons entpuppt sich in Civil War als beängstigender Psychopath

Der Schauspieler hat Erfahrung mit Figuren dieser Art gesammelt, bei denen sich hinter der unscheinbaren Fassade Abgründe auftun. In Breaking Bad spielte Plemons damals in seiner ersten großen Rolle bereits den Bilderbuch-Psycho Todd. Der verwandelte sich innerhalb von Sekunden vom schüchternen Handlanger in einen unvergesslich kaltblütigen Mörder.

In Civil War verkörpert er seine furchteinflößendste Figur seit Breaking Bad. Die Sequenz mit ihm ist nur ca. zehn Minuten lang und folgt auf ein ausgelassenes Autorennen, das sich das Hauptfiguren-Quartett Lee (Kirsten Dunst), Joel (Wagner Moura), Sammy (Stephen McKinley Henderson) und Kriegsfotografie-Anfängerin Jessie (Cailee Spaeny) mit zwei Kollegen liefert.

Sowohl Jessie als auch Kollege Bohai geraten schließlich in die Gefangenschaft eines unbenannten Soldaten, der von Plemons gespielt wird. An ihm wird zuerst nur die knallrote Sonnenbrille zum Markenzeichen. Civil War fackelt aber nicht lange, um seinen wahren Charakter zu offenbaren.

10-Minuten-Szene in Civil War wird nervenzerfetzend unerträglich

Nachdem Joel sich und den Rest seines Teams ruhig und sachlich vorstellt, erschießt Plemons' Soldat direkt Bohai. Ab jetzt erreicht die Anspannung in Garlands Film einen schwindelerregenden Höhepunkt. Der gnadenlose Soldat stellt nun jedem verbliebenen Teammitglied die Frage, wo es genau herkommt. Schnell ist klar, dass es sich bei dem beängstigenden Zeitgenossen um ein fremdenfeindliches Monster handelt.

Schaut hier noch einen Trailer zu Civil War:

Civil War - Trailer 2 (Deutsch) HD
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Wer kein Amerikaner ist, ist für den Soldaten kein Mensch, der es verdient hat, zu leben. Somit muss auch der aus Hongkong stammende Journalistenkollege Tony sterben. Doch Plemons' Figur erreicht mit seiner fast schon gelassenen Art eine derart verstörende Ausstrahlung, dass auch alle anderen Anwesenden nicht sicher sein können.

Jedes Wort, was Lee, Joel und Jessie von sich geben, könnte ihr letztes sein. Mit seinem Maschinengewehr in der Hand, das er während jedem seiner gesprochenen Sätze auf die Person vor sich richtet, wirkt Plemons' Psycho wie ein übermächtiger Henker, der vor seinem grauenerregenden Massengrab im Hintergrund thront.

Nach nicht mal zehn Minuten wird die nervenzerfetzende Situation von einem Paukenschlag beendet, der an dieser Stelle nicht verraten werden soll. Kurz gibt es Zeit zum Durchatmen, denn diese Sequenz ungefähr in der Mitte von Garlands Sci-Fi-Kriegsfilm war eine echte Belastungsprobe!

Civil War läuft gerade im Kino und über die Stärken und Schwächen des Films lässt sich danach noch lange hervorragend diskutieren. Allein für den Jesse Plemons-Auftritt solltet ihr Alex Garlands neues Werk aber unbedingt gesehen haben.

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