Von Gotham bis Arrow: Die großartige Erfolgsformel der DC-Serien

21.12.2019 - 16:00 UhrVor 4 Jahren aktualisiert
Arrow, Supergirl, Lucifer, Gotham, Titans
DC Comics/The CW/Fox/DCU
Arrow, Supergirl, Lucifer, Gotham, Titans
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Während es im Kino in den vergangenen Jahren nicht immer rund lief, konnte DC im TV große Erfolge verzeichnen und direkt mehrere Serien-Universen erschaffen.

Seit Jahren beherrschen Geschichten über diverse Comic-Helden unsere Popkultur und verhalfen einigen dieser klassischen Charaktere zu neuem Ruhm. Dominiert speziell Marvel mit seinem mittlerweile gigantischen MCU unsere Kinosäle, liegt der Vorteil auf dem kleinen Bildschirm eher bei DC, das in den vergangenen Jahren große und erfolgreiche Serien-Universen erschaffen konnte.

Smallvilles Ende: Die Geburt des heutigen DC-Serien-Multiversums

Ermöglicht wurde dies sicherlich durch Erfolge großer Comic-Blockbuster wie Sam Raimis Spider-Man-Trilogie, Bryan Singers X-Men, dem MCU sowie Christopher Nolans Batman-Trilogie. Aber DCs heute weitverzweigtes Serien-Multiversum verdankt seine Existenz auch der Superman-Serie Smallville, aus der ihr Spin-off Arrow hervorgehen sollte.

Mit Arrow wollte DC eine Superhelden-Serie schaffen, die sich an Christopher Nolans realistischer Herangehensweise bei Batman orientierte. Der Fokus lag hierbei klar auf Oliver Queens charakterlicher Entwicklung zu jenem Helden, den wir aus den Comics kennen. Ein großes Universum mit Dutzenden Helden, Schurken und Universen war nie geplant, wie dessen Schöpfer Entertainment Weekly  verrieten:

Die Wahrheit ist, [die unerwartete Expansion] steht wirklich für meine ganze Philosophie, wie ein Universum aufgebaut wird. Der beste Weg, um dies zu tun, ist es, eine gute Serie zu machen. Das ist wirklich schwer. Dann, wenn du erfolgreich sein solltest, machst du eine zweite wirklich gute Serie.
Arrow

Dies ist zugleich ein Grund, warum die DC-Serien der letzten Jahre so gut sind: Jede von ihnen nimmt sich die nötige Zeit, um ihre Welt, ihre Charaktere und ihre ganz eigenen Geschichten zu etablieren. Auch wenn es speziell bei den neuen Arrowverse- sowie den DCU-Serien früh Anzeichen für weitreichendere Verzweigungen gibt, die auf ein größeres Universum verweisen, so stehen sie doch auch alle für sich.

DC-Serien bekommen Zeit, um zu wachsen

Die Macher der Serie geben primär natürlich ihren Protagonisten, jedoch ebenso den Nebenfiguren Zeit, um sich zu entwickeln, weshalb Wandlungen wie jene Oliver Queens, den wir auf seiner Reise vom naiven Playboy zum verantwortungsbewussten Familienvater und Helden begleiten, so gut funktionieren. Sie werden nicht gehetzt, sondern dürfen in Ruhe wachsen. Gleichzeitig werden uns so die einzelnen Charaktere näher gebracht.

Davon abgesehen zeigen jedoch gerade jüngere DC-Serien wie Titans oder Doom Patrol, dass sie auch auf engerem Raum dazu imstande sind, ihre Charaktere sowie ihre Geschichten ansprechend zu entwickeln. Selbiges gilt für die finale Arrow-Staffel, die The CW-untypisch nur 10 Episoden umfasst. Sie alle beweisen, dass gute DC-Storys nicht zwingend 20 Episoden oder mehr benötigen, um zu unterhalten.

Lucifer Morningstar

Der Faktor Zeit ist jedoch nicht nur hinsichtlich der Charaktere entscheidend, sondern spielt genauso beim World Building der Serien eine wichtige Rolle. Speziell die Serien des Arrowverse führen neue Schauplätze und Konzepte behutsam ein. Die Handlungsorte arbeiten dabei für die Charaktere, indem sie uns andere Seiten von ihnen offenbaren.

Die DC-Serien haben tolle Bösewichte

Neue Seiten unserer Hauptcharaktere fördern ebenfalls die zahlreichen Bösewichte der Serien zutage, vor denen es im DC-Universum bekanntlich nur so wimmelt. Besonders von diesem reichhaltigen Schurken-Fundus profitiert Gotham, fokussiert sich die Serie doch nicht nur auf die Evolutionen Jim Gordons und Bruce Waynes, sondern in gleichem Maße auf die Entwicklungen bekannter DC-Schurken wie Mr. J, Scarecrow, Pinguin oder Riddler.

Jede Konfrontation zwischen unseren Helden und ihren durchtriebenen Gegenspielern zeigt uns neue Seiten der Protagonisten, die nicht selten ihre eigenen dunklen Abgründe in den Schurken wiedererkennen. Dies stellt sie wiederum oftmals vor innere Konflikte und führt dazu, dass sie sich emotional wie menschlich weiterentwickeln.

Jerome und Bruce Wayne in Gotham

Doch auch außerhalb Gothams treiben in DCs TV-Universum gut geschriebene Bösewichte ihr Unwesen, etwa Reverse Flash sowie Deathstroke. Beide wurden über dutzende Episoden hinweg aufgebaut und hinterließen auch deshalb einen bleibenden Eindruck, weil sie eben genug Zeit für ihre eigene Entwicklung bekommen hatten. Zudem besaßen sie enge persönliche Verbindungen sowohl zu ihren Gegnern als auch zu uns Zuschauern.

DCs Serien akzeptieren und nutzen ihren Comic-Ursprung

Diese Bösewichte faszinieren und sind dabei so bunt gefächert wie die Geschichten, in denen sie auftreten. Viele dieser Handlungsstränge sind, wie sollte es auch anders sein, von bekannten Comic-Vorlagen inspiriert. In Gotham lassen sich beispielsweise Referenzen an Batman-Klassiker wie The Killing Joke oder Niemandsland entdecken, während die Serien des Arrowverse bereits bekannte Events wie Flashpoint adaptierten.

Speziell die Serien rund um Arrow und The Flash machen sich ihren Comic-Ursprung zu eigen und nutzen diesen für ihre eigenen Geschichten. Auch wenn wir wegen der Restriktionen, mit denen DC seine Serien belegt, keine 1:1-Verfilmungen der Comic-Storys bekommen, fangen diese doch den Geist ihrer Vorlagen perfekt ein, samt Comic-akkurater Kostüme und zu den Charakteren passend gecasteten Schauspielern.

Flash, Green Arrow und Supergirl in Elseworlds

Besonders deutlich wird dies bei den großen Crossover-Events, aus denen besonders das Arrowverse eine Menge herauszuholen vermag. Diese Geschichten fühlen sich mittlerweile wie Mini-Serien innerhalb des DC-Universums an und funktionieren gerade so gut, weil sie jedem Charakter seinen Moment im Rampenlicht zugestehen können und die Möglichkeiten der Comic-Vorlagen gekonnt auszunutzen wissen.

Mit dem Crisis on Infinite Earths scheint DC dieses Vorhaben nun auf die Spitze zu treiben und die Verrücktheit der Comic-Vorlagen vollständig auszuschöpfen - inklusive Zeitreisen und einem gewaltigen Multiversum. Die DC-Serien sind gerade deshalb so gut, weil sie sich wie ein zum Leben erweckter Comic anfühlen, ganz besonders während solcher Events. Dies gilt für das Arrowverse noch mehr als für die übrigen DC-Serien.

Was machen die DC-Serien eurer Meinung nach besonders gut?

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