corinna.freiburg - Kommentare

Alle Kommentare von corinna.freiburg

  • 2

    Eine ziemlich ärgerliche 2/10

    Warum das bei uns den Titel Napoleon 1812 trägt wird sich mir nie erschliessen. Klar, die Geschichte spielt während Napoleons Russlandfeldzug zu dieser Zeit und ab und an bekommen wir ihn sogar mal kurz zu sehen, aber der Originaltitel Vasilisa ist dann doch zielführender, denn ihr Leben begleiten wir, von der Liebesaffäre mit dem Gutsherren, der ihr als französischer Ulane immer wieder über den Weg laufen wird, bis zum Aufbegehren der Bevölkerung gegen die Truppen.
    Die Historie hinter der Geschichte hat durchaus ihre Reize, denn wann hat man jemals die Sicht der russischen Bevölkerung zu sehen bekommen? Auch Musik, Setting und Ausstattung geben keinerlei Anlass zum Meckern. Was Anlass gibt, zumindest mir: Die Geschichte selbst ist schlicht und ergreifend langstielig und langweilig, mich verlor sie zwischendrin immer wieder. Und ich verspüre auch nicht den Drang, sie mir noch einmal anzusehen.

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    • 6
      corinna.freiburg 14.06.2020, 19:46 Geändert 14.06.2020, 20:00

      Eine wohlwollend ganz gute 6/10... für die Darstellerriege

      Snyders 300 ist natürlich ein Brett, wenn man den bereits kennt, dann empfiehlt es sich hier explizit, seine Erwartungen massivst herunterzuschrauben. Unsere Spartaner tragen eine Rüstung, nicht nur Helm, Schild, Sixpack und Lendenschurz. Unsere Spartaner sind nicht arrogant und selbstsicher. Unsere persische Armee besteht nicht aus diversen fantastischen Kreaturen und die Unsterblichen sind schlicht eine Eliteeinheit. Zudem schwingt durch den ganzen Film immer wieder ein gewisser Gründungsmythos durch, da sich sowohl der Spartaner Leonidas als auch der Athener Themistokles einig sind, dass Griechenland nur als Einheit die Perser zurückschlagen kann... vermissen wir in der Snyderverfilmung komplett, was aber verständlich ist, da sich Athen und Sparta eigentlich wenig mochten.
      Was dem Film zugute zu halten ist: Wir machen uns die Mühe und drehen in Griechenland, wenn auch an anderer Stelle, in Korinth. Und wir haben durchaus einige bekannte Darsteller ihrer Zeit, die die Rollen tragen, alleine Sir Ralph Richardson als Themistokles. Alleine die sind eine Sichtung wert.

      Fazit: Wenn euch die Geschichte, oder sagen wir mal Legende, um die 300 Spartaner (und die 700 Thespier, auch für die gibt es an den Thermopylen ein Denkmal) interessiert, dann schaut besser erst einmal die Mutter von 300, sprich den hier, und haut euch dann Snyders Version rein, sonst ist hier die Enttäuschung vorprogrammiert. Allerdings werdet ihr vielleicht auch die eine oder andere Textstelle finden, die in beiden Filmen vorkommen. Bei mir war es: Komm mit deinem Schild zurück... oder auf ihm.

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      • Ich hoffe sehr auf den dritten Teil und den Brückenschlag zur alten Reihe. Dennoch hätte mich zwischen Prometheus und Covenant brennend interessiert, warum David so wurde, wie er in Covenant war, denn das fühlte sich nach all dem Aufbau in Prometheus einfach falsch und überstürzt an...

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        • 7
          corinna.freiburg 11.06.2020, 19:47 Geändert 14.06.2020, 19:48

          Eine allemal sehenswerte 7/10

          Was bewerte ich denn jetzt? Die eigentliche Story des Films, die so auch mit Willis, Bronson oder Neeson hätte erzählt werden können, oder das historische Setting und Mäntelchen, in welchem er daher kommt? Die zugrunde liegende Rache- bzw Verfolgungsgeschichte als solche mag ich nämlich noch nicht einmal wirklich. Um ehrlich zu sein, ich bräuchte sie bei diesem historischen Setting noch nicht einmal, denn das nimmt mich schlimm genug mit.
          The Big Famine, eine der schlimmsten humanitären Katastrophen, die die grüne Insel jemals getroffen haben mag. Nicht ganz 175 Jahre ist das nun her, also quasi schon in der sogenannten modernen Neuzeit. Aber die grosse Hungersnot alleine setzte dem irischen Volk nicht alleine so zu... nein, der grosse Bruder England, der schon immer ein sehr eigenwilliges Verständnis von seinen "Untertanen" hatte, treibt die Menschen noch zusätzlich in den Hunger- und Kältetod. Die Armen können keine Abgaben mehr an die Grundbesitzer bezahlen, diese werden jedoch zur Abgabe einer Armensteuer angehalten, damit etwas getan werden kann. Doch statt dessen vertreiben die Reichen die Armen von ihren Ländereien, um diese Steuer zu umgehen. Und damit die auch garantiert nicht wieder zurück kommen, werden, selbst mitten im Winter, die Hausdächer abgedeckt und die Häuser als Ruinen zurück gelassen. Zusätzlich wird das wenige, was der Boden an Ernte abgeworfen hat, verladen und nach England verschifft... es kotzt einen an, das mitanzusehen und es lässt mich Kontinentaleuropäer verstehen, warum England bei seinen direkten Nachbarn heute noch so "beliebt" ist und warum Engländer für die irischstämmigen Amerikaner noch immer ein Schimpfwort ist.
          Mein Fazit: Die Geschichte vom rachesuchenden Feeney bringt bei mir eine solide 5 in die Bewertung, der geschichtliche Hintergrund pusht den Film auf die sehenswerte 7.

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          • 6

            Eine doch ganz gute 6/10

            Besser als gedacht, sollte ich wohl sagen. Um die Serie hatte ich seinerzeit schon nach den Trailern einen Bogen gemacht, denn die Thematik erschien mir uninteressant und unlustig. Aber da die bessere Hälfte den Film unbedingt sehen wollte... Bitte schön.
            Und ja, die Gags sind, wie es zu erwarten war, ziemlich flach und unlustig. Was gerade noch maximal zur Erheiterung taugt sind die kleinen permanenten Kulturcrashs, Dinge, die für uns selbstverständlich sind, aber für Mick eben nicht, weil er die Entwicklung dahin verschlafen hat. Was für mich viel gerissen hat war definitiv der Soundtrack, der mich immer wieder ungefragt in meine Teenagerzeit zurückschoss.
            Faszinierend fand ich hingegen den, man muss es fast Mut nennen, sich auf das Thema Clans einzuschiessen und, wenn auch übertrieben und humorig, zu zeigen, wie weit die manchmal verzweigt sind und sich Infos zuschieben. Und wer Mick ins Koma geschossen hat, da hab auch ich etwas länger für gebraucht, ich hatte erst wen anders im Verdacht.
            Alles in allem doch kurzweiliger als ich vermutet und besser als ich befürchtet hatte. Allerdings muss ich den so schnell nicht wieder sehen.

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            • 5 .5

              Eine gerade so gehende 5,5/10

              Ich liebe Judy Garland, ich vergöttere Gene Kelly und fand die goldenen MGM-Musicals schon immer besonders. Man sollte also meinen, dass die Kombo hier damit auch massiv einschlagen würde... was sie leider nicht wirklich tut.
              Die Lieder von Cole Porter sind natürlich wieder über jeden Zweifel erhaben, allen voran das legendäre "Be A Clown", und auch die Choreographie der Tanznummern gibt wenig bis keinen Anlass zur Klage... wenn der furchtbar theatralische Rest des Films nicht wäre. Man merkt, dass dieser Film auf einen Bühnenstück basiert und einige der Darsteller scheinen tatsächlich, wie damals nicht unüblich, von besagter Bühne zu kommen, denn im Gegensatz zum Film muss man für die Bühne etwas exaltierter spielen, damit man auf den letzten Plätzen noch wahrgenommen wird. Und genau das ist es, was mir an vielen Stellen den Genuss des Films massiv verleidet.
              Hinzu kommt leider noch dieses beständige Umkreisen von Garland und Kelly, dem es irgendwie auch an Esprit fehlt in Kellys noch leicht vorhandener Theatralik und Garlands manchmal doch recht ausdruckslosem Spiel. Entschädigend sind dafür die wunderbaren Kulissen, die überbordenden Kostüme und die nach 70 Jahren immer noch strahlende Farbpracht.
              Mein Fazit: Als Musicalfan durchaus mal einen Blick wert, kann aber mit dem "Glücksstern" und dem "Amerikaner in Paris" kaum mithalten.

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              • 8 .5

                Eine verdammt ausgezeichnete 8,5/10

                Man mag von diesem Film halten, was man will, komisch oder nicht, traurig oder nicht oder was auch immer, aber er ist definitiv ein Brett... in einigen Bereichen.
                Fangen wir mit dem offensichtlichsten Brett an: Waititi und seine Parodie auf Adolf
                Ich finde diesen Schritt nicht nur mutig, sondern geradezu längst überfällig. Nicht, weil Hitler eine Witzfigur gewesen wäre, im Gegenteil, sondern vielmehr um gerade in der heutigen Zeit für diese ganzen Neu-Rechten, die überall aus dem Boden schießen, mal diese vermeintliche "Vorbildfunktion" zu killen... wie soll man das besser anstellen, als ihn zu einem lachhaften eingebildeten Freund für unsere Hauptfigur verkommen zu lassen.
                Womit wir beim nächsten Punkt sind: JoJo (Roman Griffin Davis)... keine Ahnung, wo man diesen Jungen gefunden hat, aber er ist einfach atemberaubend gut. Und es ist schon für einen gestandenen erwachsenen Schauspieler bestimmt nicht einfach, durch eine so kurvige emotionale Achterbahn fliegen zu müssen, aber Griffin Davis schafft das mit Bravour. Dazu noch Scarlett Johansson als seine Mutter und Thomasin McKenzie als die versteckte Jüdin Elsa, die bei ihnen in der Wand wohnt... mir wollen gar keine adequaten Adjektive dafür einfallen...
                Dazu hauen wir noch einige bekannte Darsteller in die Nebenrollen wie etwa Rebel Wilson (die ich zart nervig fand), Alfie Allen (der mir etwas zu farblos blieb) und einen wunderbar überdrehten Sam Rockwell, der mit seiner fast kleinen Rolle doch alle gegen die Wand spielt, ganz besonders in den doch ernsten Momenten.
                Dazu noch die vielen kleinen versteckten historischen Überlieferungen von der Aufrüstung der Bevölkerung als letzte Bastion gegen den Einmarsch der Alliierten, die mich nach viel Spaß und viel Mitgefühl unvermittelt traf... und zwar mit Wucht.
                Zu guter Letzt fand ich die Location mit Tschechien (man glaubt wirklich, man sei irgendwo in einer deutschen Kleinstadt unterwegs) und die Musik für den Soundtrack einfach hammermäßig. Einige der Stücke sind zwar anachronistisch, wie etwa die Beatles zum Einstieg (I wanna hold your Hand) oder David Bowie zum Abschluss (Heroes), dazu noch unerwarteterweise in der deutschen Version, aber irgendwie passt das alles zusammen. Für den geneigten Mitpiloten hier allemal sehenswert. Gefallen ist natürlich Geschmackssache. Mir hat er gefallen...

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                • 10

                  Ein wertefreier Lieblingsfilm

                  Das Märchen von Rapunzel war als Kind eigentlich nie so meins... und Disney wäre nicht Disney, wenn man sich da nicht einige Freiheiten mit dem Märchen nehmen würde.
                  Aber ehrlich gesagt, irgendwo stören mich diese Änderungen nicht mal... okay, Rapunzel war nie eine Prinzessin, aber das würde nicht in das Konzept des Mäusekonzerns passen. Und die geradezu blasphemischen Freiheiten des Films sind es auch, die für mich diesen Spaß ausmachen: Flynn Rider, der Dieb mit dem Herz aus Gold, das knuffige Sidekick-Chamäleon Pascal oder das total durchgedrehte Palastwachenpferd Maximus, welches einfach nur zum Brüllen komisch ist... und dann noch unsere nicht typisch Damsel in Distress-mäßige Rapunzel, die auch schonmal nem Einbrecher eins mit der Bratpfanne vor den Dätz gibt... Herrlich!
                  Ich mochte den Film vom Fleck weg und er wird für mich immer um Längen besser sein als seine kleine Schwester Frozen.

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                  • 7

                    Eine sehenwert starparadige 7/10

                    Mit dem Orient-Express mein liebster Poirot. Ich bin sogar gewillt, die Verlagerung der Urlaubsinsel ins Mittelmeer geflissentlich zu übersehen sowie auch einige sonstige Änderungen gegenüber der Vorlage. Das Gezicke zwischen Diana Rigg und Maggie Smith ist einfach nur zu herrlich sowie überhaupt die wunderbare Maggie Smith für mich eines der Highlights des ganzen Films darstellt, allein schon wegen ihrer ständigen Verzweiflungsattacken gegenüber dem Personal... xD
                    Auch James Mason und Sylvia Miles als sich ständig bezickendes Ehepaar Odell und Myra Gardener sind wunderbar anzusehen, ebenso wie der leicht warm angehauchte Roddy McDowall als Rex Brewster. Mir macht dieser Poirot definitiv immer wieder sehr viel Spaß, auch wenn ich ihn schon gefühlt hundert Mal gesehen habe... und ihn wahrscheinlich noch hundert Mal sehen werde, denn er läuft immer wieder gerne als Widerholung, alleine dieses Jahr schon zweimal, zu Ostern und zu Pfingsten.

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                    • Hätte noch den großartigen Conrad Veidt im Angebot... nach dem Besuch im Filmmuseum Berlin weiß ich erstmal, was für ein wahnsinniger Darsteller das war... ich kannte bisher nur Casablanca, Der Dieb von Bagdad und Das Cabinett des Dr. Caligari... der verdient definitiv mehr als 22 Fans.

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                      • 7

                        1. Juni 2020 (5 Tage zu spät für den Geburtstagskommi)

                        'Das Cushing-Fangirl tötet corinna, das FassAvoy-Fangirl und die anderen Mitbewohner mit eisigen Blicken'
                        Ihr hättet mich auch mal wecken können, ihr Stiesel!
                        Sorry, Cushing-Fangirl... wir haben's auch verpennt...
                        Wenn ich ja nicht so wohlerzogen wäre... aber sei es drum... also zu meinem Kommi:

                        Der Arzt und die Teufel beschäftigt sich, ähnlich wie 'Der Leichendieb' mit Boris Karloff, mit der Geschichte um Leichendiebstähle in Schottland zum Zwecke der Anatomie-Vorlesung für angehende Mediziner. Eigentlich ist Anatomie nämlich nur an dafür bestimmten Leichen vorgesehen, aber davon gibt es zu wenige. Darum finden sich auch schon einmal findige Grabräuber, die einfach die gerade frischen Gräber plündern und die Leichen an diverse Doktoren verhökern. Das prominenteste Beispiel waren in Edinburgh die Kollegen Burke und Hare, die Dr. Knox mit Leichen versorgten. Nur da nicht schnell genug gestorben wurde, halfen die beiden auch schon einmal nach...

                        Dr. Knox wird hier herrlich gleichgültig und skrupellos von Peter Cushing dargestellt, die Grabschänder Burke und Hare von George Rose und einem herrlich abscheulichen Donald Pleasence. Inwieweit man bei diesem Film historische Korrektheit annehmen kann ist offen, denn der Film ist mit seinem klassischen schwarz-weiß definitiv auf Goth und Thriller gebürstet, selbst wenn er in der Sparte Horror anzutreffen ist. Und man beachte, dass der Film für 1960 beileibe nicht zimperlich ist, wenn es um Gewaltdarstellungen geht... also dass da jemand Gesicht voran im Schweinedreck erstickt wird ist schon ne Hausnummer... vielleicht nicht unbedingt für jeden empfehlenswert.
                        Ab und an bewegt sich der Film auch zart an den Grenzen der Glaubwürdigkeit seiner Figuren, aber das darf man bei einem Film dieser Sparte und diesen Alters getrost einmal hintanstellen, unterhaltsam ist er definitiv. Und wer den eingangs erwähnten Leichendieb mit Karloff mochte, der wird gewiss auch diesem alten Schätzchen etwas abgewinnen können. Enjoy!

                        'Cushing-Fangirl giftet noch einmal in die Runde'
                        Für nächstes Jahr stelle ich mir jetzt selber den Wecker...

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                        • 8 .5

                          Immer noch eine ausgezeichnete 8,5/10

                          Und wieder heißt es "Willkommen in der Karibik", diesmal für Inspector Humphrey Goodman. Wenn die Umstände doch nur schönere wären... denn er muss den Mord an unserem steifen und dennoch liebgewonnenem Inspector Poole aufklären. Das Team ist von Trauer tief getroffen, besonders Camille, die unserem liebenswerten Tölpel von Beginn an überhaupt keine Chance geben möchte.
                          Doch hier machen sich gleich sehr viele Unterschiede zwischen Goodman und Poole bemerkbar... Goodman mag ein Tollpatsch und ein wandelndes Katastrophengebiet sein, aber er ist massivst einfühlsam was sein neues Team betrifft. Er will den alten Chief nicht ersetzen, aber er will seinen Mörder finden... daraufhin kann Camille auch einen vorläufigen Waffenstillstand schließen.
                          Und gut, dass sie es tut und hinterher das gesamte Team weiß, dass der Neue ein guter Mann ist. Auch wenn er nicht so steif durchorganisiert ist wie Poole (tatsächlich ist er der totale Chaot) und manchmal ein wenig verpeilt an Inspektor Columbo erinnert, so ist er mindestens genauso brilliant wie sein Vorgänger, wenn nicht brillianter... wie sonst überführt man einen Mörder, der zur Tatzeit noch nicht einmal auf der Insel war? Ich hab den kleinen Chaoten vom Fleck weg ins Herz geschlossen und stelle keine Verschlechterung zur vorigen Staffel fest.

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                          • Ich vermisse Peter O'Toole... der Mann war geschlagene 8(!!!) Mal für den Oscar nominiert und hat nur den für sein Lebenswerk bekommen... und dafür nur 79 Fans? *heul*

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                            • 10

                              Ein wertefreier Lieblingsfilm

                              Wie auch bei den Himmelhunden eine bedingungslose Liebe seit Kindertagen, die mit dem Verstand nicht mehr zu erklären ist. Und was ich an diesem Film immer ganz besonders toll fand waren die ganzen wilden Tiere... und die finde ich heute noch wunderschön. Dazu noch das legendäre Mittagessen bei unserem Baddie Joe Bugner... muss ich weitersprechen?

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                              • 10

                                Ein wertefreier Lieblingsfilm

                                Der hier und Das Krokodil und sein Nilpferd... ich liebe die Streifen einfach, komplett ohne Sinn und Verstand. Die Kloppereien machen Spaß, die Sprüche sind einfach herrlich saublöd und ich bin instant wieder der kleine Hosenmatz, der ich bei der ersten Sichtung vor über dreißig Jahren war. Gute Laune ist da bei mir vorprogrammiert und Spencer/Hill sind die perfekte Kur, wenn man einen Scheißtag hinter sich hatte...
                                Kopp abschalten und Spaß haben... check... klappt immer noch.

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                                • 6 .5

                                  Ein ganz gutes 6,5/10-Guilty Pleasure mit einem Herz für Musketiere

                                  Ich habe mich viele Jahre verzweifelt gegen diesen Streifen gewehrt, weil ich mit diesem Beau Leo nix anzufangen wusste und hab mich erst daran getraut, als Leo dann auch mal was anderes gespielt hatte als den Romantic Lover... was auch dem Umstand geschuldet war, dass ich die Geschichte um den Mann in der eisernen Maske maximal rudimentär kannte. Glücklicherweise kann man Versäumnisse ja nachholen.
                                  Und obwohl die Ausstattung und die Kostüme ein Traum sind und auch an der Besetzung nichts zu mäkeln ist stört mich an dieser Verfilmung leider einiges... besonders der Twist um die Vaterschaft der Zwillinge... *hust*
                                  Abgesehen davon liebe ich unsere Altherren-Musketiere alle durch die Bank und alleine die Vier machen den Film zu einem Film, den ich mir immer wieder ansehen könnte... damit verdient er ein Herzchen und wandert auf die Lieblinge-Liste.

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                                  • 5

                                    Ein wirklich gerade so gehendes 5/10 Guilty Pleasure... mit Teufelsbonus

                                    Alter, was werden in diesem Film Darsteller angekarrt, die man aus diversen anderen guten Produktionen kennt, angefangen bei Arnie über Gabriel Byrne (der mir als Satan absolut den Film rettet) und die süße Robin Tunney bis zu Udo Kier und Rod Steiger(!), verdammich... bei solchen Darstellern sollte man doch meinen, da kommt was Gutes bei raus... Okay, absolut furchtbar isser nun nicht, die Darsteller machen ihren Job vorzüglich, besonders die herrlich wahnsinnige Miriam Margolyes als Tunneys Ziehmutter. Bisweilen möchte sogar ein wenig zarte Mystery-Stimmung aufkommen, aber es tauchen einfach zu viele Versatzstücke auf, die irgendwie übergeblieben (der Albino im Zug) oder halb fertig scheinen (der Part um Thomas Aquinas).
                                    Wo der Film kurz einmal richtig richtig stark wird ist die Szene, als Gabriel Byrne versucht, Schwarzenegger in Versuchung zu führen... an der Stelle bekomme ich definitiv Gänsehaut und kann mich nicht davon freisprechen, sogar der Versuchung nachgeben zu wollen... scheiße, kann Byrne argumentieren!
                                    Wer jedoch zum Schluss auf die Idee gekommen ist, den Satan als CGI-Heimsuchung auf die Leinwand zu bannen, den würde ich gerne persönlich in den tiefsten Kreis der Hölle schubsen... das gibt nochmal Abzug in der B-Note. Aber im Freundeskreis mit viel Bier und Popcorn hat der bestimmt immer noch seine Berechtigung für nen launigen Abend.

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                                    • 6

                                      Eine ganz gute 6/10

                                      Der Roman von Annemarie Selinko, der hier zugrunde liegt, ist glücklicherweise eine recht leicht verdauliche Schwarte, der im Stil von Desirées Tagebuch geschrieben ist. Damit wird die gesamte Geschichte auch im Film aus ihrem persönlichen Blickwinkel geschildert und abgehandelt, womit der Film nur begrenzt in die Sparte Biopic fällt.
                                      Napoleon mag ein durchaus herzlicher und sogar liebevoller Mensch gewesen sein, darüber können uns die Historiker vmtl nur begrenzt Aufschluss geben. Historische Begebenheiten werden jedoch hauptsächlich mehr aus der Beobachterperspektive wiedergegeben, womit der Anspruch an die historische Korrektheit wohl auch gehörig auf der Strecke bleibt. Was dann übrig bleibt ist eine Geschichte über eine unglückliche Liebe, die streckenweise an Schmalz nicht zu überbieten ist, jedoch durch die von Jean Simmons verkörperte Desirée auch eine gehörige Portion Witz und Humor erfährt, denn Desirée ist weder dumm noch auf den Mund gefallen. Und der junge Brando ist ein wirklich ausgezeichneter Napoleon, auch optisch, das sollte nicht unerwähnt bleiben.
                                      Falls man auf der Suche nach leichter, doch trauriger (denn sie bekommt ihren Napoleon natürlich nicht), Liebesgeschichte im schönen historischen Setting ist, dann kann man hier ruhig mal einen verregneten Nachmittag mit verbringen.

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                                      • 8 .5

                                        Eine ausgezeichnet verwirrende 8,5/10
                                        *Spoiler voraus!*

                                        Ein äußerst schöner WTF-Film der 90er, den sich Bryan Singer da ausgedacht hat. Ich gestehe, auch ich konnte nach der Einleitung bereits ziemlich sicher vermuten, wer denn unser geheimnisvoller Fremder zu Beginn des Films ist... die Stimme ist einfach zu markant, sorry... Dennoch habe ich es tatsächlich geschafft, es im Verlauf des Films mehrfach zu vergessen, denn der Film ist gut genug, es einen zwischenzeitlich verdrängen zu lassen. Das Einzige, was mir definitiv klar war, das war, dass es auf keinen Fall Gabriel Byrne sein konnte, denn der wird ja schließlich zu Beginn des Films erschossen.
                                        Und trotz markanter Stimme zu Beginn klappte mir dennoch zum Ende das Kinn runter, denn die kleine Verwandlung, die unser geheimnisvoller Keyser Söze da hinlegt, hab ich so nicht erwartet. Nun könnte man auch hier sagen, wenn man das Ende einmal kennt, dann ist der Spaß weg... das kann ich so allerdings nicht unterschreiben, denn wie bei Memento, Sixth Sense und Trance macht mir beim Rewatch nun das Suchen nach Hinweisen und Foreshadowing den meisten Spaß. Abzüge gibt es von mir eigentlich nur für Baldwin und del Toro, denn deren Charaktere gehen mir tierisch auf den Senkel... Baldwin im Besonderen.

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                                          über Airport

                                          Eine ausgezeichnet explosive 8/10

                                          Beim aufgefahrenen Cast geht jedem Filmliebhaber das Herz auf, angefangen bei Dean Martin über Helen Hayes zu George Kennedy als Joe Patroni (der uns durch alle vier Airports begleiten wird). Worum geht es?
                                          Wir begleiten einen Tag am Lincoln International Airport von Chicago während eines der schlimmsten Wintertage in der Geschichte. Die Rollbahnen müssen ständig frei gehalten werden, eine 707 ist bei der Landung von der Bahn abgekommen und steckt im Schnee fest, vor der Tür trubeln sich Demonstranten, weil durch die blockierte Bahn die Flieger über ihre Siedlung starten und landen müssen... dazu kommt noch eine blinde Passagierin, die gerne mal zu ihrer Tochter fliegt, ohne das Geld dafür zu haben, das kaputte Eheleben des Flughafenleiters und das Techtelmechtel seines Schwagers mit einer seiner Stewardessen, die ein Kind von ihm erwartet sowie ein total zerrütteter Sprengmeister, der seine Frau mit einem Versicherungsfall versorgen möchte...
                                          Ganz schön viel, was da auf einen einprasselt, aber alles wunderbar getragen von den Darstellern. Würde ich das Buch nicht gelesen haben, würde meine Wertung erheblich höher ausfallen, denn verdammt viel weitere Handlung fällt gnadenlos der Schere zum Opfer, etwa die Warte der Fluglotsen, die immerhin die vorderste Front bei diesem Unwetter bilden und im Film nur auf ihre Funksprüche reduziert werden, womit komplett versäumt wird einmal klarzumachen, was für ein aufreibender und stressiger Job das ist (soweit ich mich erinnere führt er im Buch sogar zum Selbstmord eines der Lotsen).

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                                          • 10

                                            Eine herausragend hitzige 10/10

                                            Der Film mag verdammt alt sein, aber er ist noch immer aktuell, denn Vorurteile, Borniertheit und Rassismus werden wohl nie aussterben...

                                            Worum geht es? In einem Kaff in Mississippi ist ein reicher Investor umgebracht worden. Der Schuldige scheint schnell gefunden, nämlich in einem Afroamerikaner, der gerade am Bahnhof auf einen Zug wartet... mitten in der Nacht. Auf der Wache stellt sich jedoch heraus, dass der Verdächtige Tibbs Polizist bei der Mordkommission im Norden ist und nur auf seinen Anschlusszug gewartet hat. Sein Chief hat allerdings die geniale Idee, dass er die Dorfpolizisten bei ihren Ermittlungen unterstützen soll... zwei Welten voller beidseitiger Vorurteile und Misstrauen prallen aufeinander, bis der Fall gelöst ist...
                                            Es gibt gewiss wenige Filme, die sich trauen, beide Seiten relativ glaubwürdig darzustellen, denn nicht nur die "Weißen" leben noch in ihrer alten "Sklavendenke" des Südens, nein, auch unser afroamerikanischer Beamter ist alles andere als ein Engel. Da wird zum Beispiel der rassistische Blumenzüchter und Baumwollfarmer Endicott auch schonmal bewusst bis auf's Blut gereizt und bleibt verdammt lange Tibbs' Wunschmörder Nummer 1. An dieser Stelle mal ganz laut Hut ab vor Sidney Portier und Rod Steiger, die sich gegenseitig ein beständiges Feuerwerk liefern und zu jedem Zeitpunkt absolut glaubwürdig sind ohne zur Karikatur zu verkommen. Ein richtig richtig gutes Stück Kinogeschichte, welches ich jedem nur nachdrücklichst empfehlen kann.

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                                            • 8 .5
                                              corinna.freiburg 19.05.2020, 09:16 Geändert 19.05.2020, 09:17

                                              Eine ausgezeichnet entsteifende 8,5/10

                                              So langsam taut unser Inspektor Richard ein wenig auf und wächst mit Camille, Dwayne und Fidèl als Team zusammen. Es knistert sogar ein wenig zwischen ihm und Camille, nicht zuletzt auch weil wir hier zwei Fälle haben, die sowohl Camille als auch Richard persönlich an die Nieren gehen. Ein Opfer ist nämlich Camilles Schulfreundin, die vergiftet wird, ein anderes Opfer die Frau von Richards ehemaligem ungeliebten Kollegen, der ihm mächtig die Hölle heiß macht.
                                              Doch trotz all seiner englischen Steifheit sickert langsam auch etwas karibische Entspanntheit in Richard. Er setzt sich mal zu Camille in den Sand, er genießt die Sonne (natürlich nur zu Ermittlungszwecken), hängt mit seinem Team schonmal in der Bar ab, ermutigt Fidèl zur Sergeant-Prüfung und er gibt sogar seinem kleinen Gecko einen Namen. Scheint, als würde er langsam ein wenig heimisch auf der früher so ungeliebten Insel... es geht bergauf, auch mit der Wertung.

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                                              • Hab noch zwei Remakes gefunden:
                                                Die Filzlaus, Frankreich 1973 mit Lino Ventura und Jaques Brel
                                                Remake Buddy Buddy, USA 1981 mit Walter Matthau und Jack Lemmon

                                                Der Hornochse und sein Zugpferd, Frankreich 1981 mit Pierre Richard und Gerard Depardieu
                                                Remake Reine Glückssache, USA 1991 mit Danny Glover und Martin Short

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                                                • 8 .5

                                                  Eine ausgezeichnet nervige 8,5/10

                                                  Was wie ein typischer französischer 70er-Thriller startet entwickelt sich ziemlich bald in eine unfreiwillige Buddy-Komödie... also unfreiwillig im Sinne von Buddy, nicht von Komödie. Lino Ventura als eiskalter Auftragsmörder Milan soll aus einem Hotelfenster einen Kronzeugen eliminieren, bevor dieser aussagen kann. Blöd nur, dass sich genau nebenan gerade der Oberhemdenvertreter Pignon am Wasserzufluss der Wanne aufhängen will... was das schmale Rohr natürlich nicht hält und bricht und damit das Nachbarzimmer langsam unter Wasser setzt. Dadurch, dass Milan sich bereit erklärt, sich um den Selbstmörder zu kümmern (schließlich kann er jetzt absolut keine Polizei im Haus gebrauchen), bewirkt er, dass dieser sich wie die titelgebende Filzlaus bei ihm in den Pelz setzt und ihn nicht mehr in Ruhe lässt...
                                                  Eine amerikanische Screwball-Komödie der 40er kann nicht schöner sein, nur würde man sie nicht im Thriller-Gewand erwarten. Was aber wahrscheinlich auch der Grund war, warum die Amerikaner versucht haben, ein relativ erfolgloses Remake namens Buddy Buddy mit Walter Matthau und Jack Lemmon vom Stapel zu lassen... welches ich auch nicht ansatzweise so herrlich fand wie sein französischen Original.

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                                                  • 6

                                                    Eine ganz gute 6/10

                                                    Hitch war eigentlich sehr oft für mich ein Garant für außerverwöhnlich gute Filme, aber dieser hier ist so überhaupt nicht meins. Natürlich haben wir eine interessante Geschichte um Überläufer und Spionage zwischen USA und der UdSSR und es erfreut mein Auge über alle Maßen, hier auch deutsche Größen wie Hansjörg Felmy oder Wolfgang Kieling entdecken zu dürfen, aber dennoch...
                                                    Vielleicht liegt es auch schlicht daran, dass selbst Hitch hier beim Dreh nicht sehr viel Spaß hatte, denn er hatte ein massives Problem mit seinem eigenen Hauptdarsteller Paul Newman. Hier prallten nämlich nicht nur zwei Generationen aufeinander, sondern auch zwei Systeme: Hitch mit dem Old School-Stil, den er nicht zuletzt auch in Deutschland gelernt und ausgebaut hatte und Newman mit der neuen Schule des Method-Actings, der sich ums Verrecken von Hitch nicht anleiten lassen wollte.
                                                    Da mag natürlich auch keine wirkliche Dynamik aufkommen, wie man sie etwa in der "Spionage"-Geschichte Der unsichtbare Dritte so herrlich beschwören konnte. Aufgrund dieser fehlenden Dynamik und der für mich damit einhergehenden Langeweile kann ich dem Film somit nur eine 6 verpassen.

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