J.F.Lannister - Kommentare

Alle Kommentare von J.F.Lannister

  • Die Nominierungen der Moviepilot Community Awards 2024 sind da.
    Jetzt werden die Sieger ermittelt, jeder darf abstimmen!

    Bis zum 11.03.2024 habt ihr Zeit, per Privatnachricht an Batman.

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    • Heute und morgen habt ihr noch Zeit, eure Nominierungen abzugeben :-)

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      • 8 .5
        über Arrival

        Denis Villeneuve:
        "Frankly, I hate dialogue. Dialogue is for theatre and television. I don’t remember movies because of a good line, I remember movies because of a strong image. I’m not interested in dialogue at all. Pure image and sound, that is the power of cinema, but it is something not obvious when you watch movies today. Movies have been corrupted by television.

        In a perfect world, I’d make a compelling movie that doesn’t feel like an experiment but does not have a single word in it either. People would leave the cinema and say, ‘Wait, there was no dialogue?’ But they won’t feel the lack."

        https://screenrant.com/denis-villeneuve-movies-television-dialogue-dislike-comments/

        Hat Denis Villeneuve noch nie einen Film von Quentin Tarantino, Woody Allen oder Aaron Sorkin gesehen?^^ Außerdem, wie kommt er zu diesem Schluss, obwohl er vor einigen Jahren mit "Arrival" einen Film ins Kino brachte, in dem Linguistik und der Dialog zwischen den Menschen und einer Alienspezies im Zentrum steht?

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        • 5 .5

          Mit der Grabszene und der Tanzszene am Ende schafft "Saltburn" definitiv Filmmomente für die Ewigkeit. Abstoßendes verwandelt sich in bittersüße und feinfühlige Erhabenheit, Peinlich Berührtes geht auf in einer befreienden und mitreißenden Dynamik.

          Von der erzählten Geschichte war ich allerdings nicht allzu überzeugt, irgendetwas fehlte mir hier. Zum einen im Vergleich mit Fennells Vorgänger "Promising Young Woman" und zum anderen im Vergleich mit den geistigen Vorbildern, von denen es beispielsweise mit "Der talentierte Mr. Ripley", "Uhrwerk Orange" und "Eiskalte Engel" (der Fennell zum Filme Machen brachte) so einige gibt. Um viel mehr als um eine oberflächliche Auseinandersetzung mit dem Thema "Eat / Kill the Rich" dreht sich "Saltburn" letztendlich nicht, immerhin erfrischenderweise kombiniert mit unerfüllter homosexueller Begierde.

          Der Film wird deutlich von der Kameraarbeit (Linus Sandgren) und den Schauspielern (insbesondere Barry Keoghan, Jacob Elordi und Richard E. Grant) getragen, Keoghan hat dabei seine Rolle aus "The Killing of a Sacred Deer" weiterentwickelt.

          Immerhin hat mich "Saltburn" auf Pasolinis "Teorema" aufmerksam gemacht, den würde ich mir nun schon gerne einmal ansehen.

          Die kontroversen Szenen (Cunnilingus mit Periodenblut, Sperma Essen, Nekrophilie) halte ich schon für außergewöhnlich, erst recht im Bezug auf größer angelegte Hollywoodproduktionen. Von daher kann ich es durchaus verstehen, wenn "Saltburn" Teile des Publikums dahingehend vor den Kopf stößt. Die Inszenierung ist dabei aber schon bedacht gewählt, von daher empfand ich persönlich diese Szenen jetzt nicht als schockierend.

          Ferner versteht sich "Saltburn" aus heutiger Sicht mit popkulturellem Retrocharme als Hommage an die 2000er Jahre, unweigerlich stellt man hier fest, wie viel Zeit seitdem schon vergangen ist und dass man ohne Frage älter geworden ist^^ "Murder on the Dancefloor" <3

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          • Wolfgang Schmitt:
            Es ist ein guter Jahrgang: Die Oscarverleihung 2024 dürfte im Zeichen der Filmkunst und des Anspruchs stehen. Selten waren so viele gute und sehr gute Filme nominiert, wenngleich zwei grandiose Werke fehlen: „All Of Us Strangers“ von Andrew Haigh und „May December“ von Todd Haynes.

            https://www.youtube.com/watch?v=laIDpvWB8mw

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            • 8 .5

              CUTS-Besprechung:

              Ein etwas kritischerer Blick auf den Film, insbesondere im Bezug auf das Drehbuch von Tony McNamara ("The Favourite"). Vergleich mit der Romanvorlage, eine thematische Fokussierung auf die Sexualität, während der Sozialkommentar des Romans in den Hintergrund rückt. Inwiefern es sich beim Film um Male Gaze (das Paris-Kapitel) und oberflächlichen Feminismus (das letzte Kapitel und das Ende) handelt oder nicht.

              Inwiefern es sich bei Giorgos Lanthimos im Gegensatz zu seinen früheren Werken vor "The Favourite" mittlerweile um einen Regisseur handelt, der massenkompatiblere Filme dreht, die mehr dem Zeitgeist entsprechen und keine unbequemen Haltungen zu gesellschaftlichen Themen mehr einnehmen. Filme, die nach der begeisternden und faszinierenden Erstsichtung an Glanz verlieren. Lanthimos wird mittlerweile von Disney vertrieben und ist ein Liebling der Academy, das könnte man ihm in der Tat sowohl positiv als auch negativ auslegen.

              Andererseits sind alle vier Diskutanten in der Episode der gleichen Meinung, dass es sich bei "Poor Things" definitiv um einen Film handelt, den man gesehen haben sollte. Insbesondere loben sie die schauspielerische Leistung Emma Stones, den Humor, das Szenenbild und die Kostüme sowie das konfrontative erste Drittel.

              https://cuts.podigee.io/272-poor-things

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              • 7
                über Dune

                Rewatch im Kino mit einem 10-Minuten-Extra bestehend aus einer Featurette und einer exklusiven Szene aus Part Two.

                Im Gegensatz zur Erstsichtung 2021 im Kino fand ich hier wesentlich besser in den Film. Die meisten der negativ empfundenen Wogen wurden geglättet (Filmmusik, Schauspieler, Einführung in die Welt, die ich damals noch als zu oberflächlich empfand).

                Der große Liebhaber des Films bin ich aber weiterhin nicht geworden, dafür ist er visuell zu eintönig, dunkel, grau und matschig. Gerade als Wüstenfilm, wenn man "Dune" mit "Lawrence von Arabien" oder entsprechenden Kapiteln aus "Star Wars" vergleicht, dazwischen liegen in der filmisch atmosphärischen und berauschenden Darstellung der Wüste einfach Welten.

                Zudem kann man "Dune" im vollen Umfang eben weiterhin noch nicht bewerten, weil Vieles (speziell der Einfluss des Imperiums) auf eine Vertiefung oder einen Abschluss in der Fortsetzung wartet.

                Erhöhung von 5 auf 7 von 10 Punkten.

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                • J.F.Lannister 18.02.2024, 16:36 Geändert 29.02.2024, 23:32

                  Bester Film
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                  Close
                  Die Fabelmans
                  Babylon
                  Past Lives
                  Spider-Man: Across the Spider-Verse
                  Tár
                  Oppenheimer
                  Das Lehrerzimmer
                  Godzilla Minus One
                  Killers of the Flower Moon

                  Beste Regie
                  -------------------------------------------------------------------
                  Steven Spielberg (Die Fabelmans)
                  Damien Chazelle (Babylon)
                  Christopher Nolan (Oppenheimer)
                  Lukas Dhont (Close)
                  Todd Field (Tár)
                  Martin Scorsese (Killers of the Flower Moon)
                  Celine Song (Past Lives)
                  Takashi Yamazaki (Godzilla Minus One)
                  Greta Gerwig (Barbie)
                  İlker Çatak (Das Lehrerzimmer)

                  Bestes Drehbuch
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                  Die Fabelmans
                  Past Lives
                  Close
                  Babylon
                  Das Lehrerzimmer
                  Spider-Man: Across the Spider-Verse
                  Tár
                  Oppenheimer
                  Killers of the Flower Moon
                  Leave the World Behind

                  Bester Darsteller
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                  Cillian Murphy (Oppenheimer)
                  Ryan Gosling (Barbie)
                  Robert Downey Jr. (Oppenheimer)
                  Cecilio Andresen (Wochenendrebellen)
                  Robert De Niro (Killers of the Flower Moon)
                  Paul Dano (Die Fabelmans)
                  Brad Pitt (Babylon)
                  Ryūnosuke Kamiki (Godzilla Minus One)
                  Leonardo DiCaprio (Killers of the Flower Moon)
                  Eden Dambrine (Close)

                  Beste Darstellerin
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                  Cate Blanchett (Tár)
                  Michelle Williams (Die Fabelmans)
                  Lily Gladstone (Killers of the Flower Moon)
                  Margot Robbie (Babylon)
                  Greta Lee (Past Lives)
                  Leonie Benesch (Das Lehrerzimmer)
                  Minami Hamabe (Godzilla Minus One)
                  Margot Robbie (Barbie)
                  Julia Roberts (Leave the World Behind)
                  Annette Bening (Nyad)

                  Schlechtester Film
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                  Knock at the Cabin
                  Sound of Freedom
                  Der Super Mario Bros. Film
                  Maestro
                  Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins

                  Bester Animationsfilm
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                  Spider-Man: Across the Spider-Verse
                  Nimona
                  Elemental
                  -
                  -

                  Beste Kamera
                  -------------------------------------------------------------------
                  Oppenheimer
                  Babylon
                  Killers of the Flower Moon
                  Tár
                  Leave the World Behind

                  Beste Ausstattung
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                  Babylon
                  Oppenheimer
                  Killers of the Flower Moon
                  Barbie
                  Napoleon

                  Bester Schnitt
                  -------------------------------------------------------------------
                  Oppenheimer
                  Spider-Man: Across the Spider-Verse
                  Killers of the Flower Moon
                  Babylon
                  Tár

                  Beste Effekte
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                  The Creator
                  Godzilla Minus One
                  Napoleon
                  Oppenheimer
                  Guardians of the Galaxy Vol. 3

                  Beste Filmmusik
                  -------------------------------------------------------------------
                  Oppenheimer
                  Babylon
                  Godzilla Minus One
                  Die Fabelmans
                  Close

                  Bester Song
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                  Dua Lipa: Just Dance (Barbie)
                  Ryan Gosling: I'm Just Ken (Barbie)
                  Timothée Chalamet: A Hatful of Dreams (Wonka)
                  Robbie Robertson: Wahzhazhe (Killers of the Flower Moon)
                  Jack Black: Peaches (Der Super Mario Bros. Film)

                  Beste Serie
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                  Vinland Saga - Staffel 2
                  Unser Planet - Staffel 2
                  The Crown - Staffel 6
                  FC Bayern: Generation Wembley - Miniserie
                  Scott Pilgrim hebt ab - Miniserie

                  Bester Seriendarsteller
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                  Tom Hiddleston (Loki - Staffel 2)
                  Dominic West (The Crown - Staffel 6)
                  Ed McVey (The Crown - Staffel 6)
                  Iñaki Godoy (One Piece - Staffel 1)
                  Jonas Strand Gravli (Ragnarök - Staffel 3)

                  Beste Seriendarstellerin
                  -------------------------------------------------------------------
                  Imelda Staunton (The Crown - Staffel 6)
                  Elizabeth Debicky (The Crown - Staffel 6)
                  Rosario Dawson (Ahsoka - Miniserie)
                  Mary Elizabeth Winstead (Ahsoka - Miniserie)
                  Katee Sackhoff (The Mandalorian - Staffel 3)

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                  • 9

                    Ein Film von G. W. Pabst und Erich Maria Remarque über die letzten Tage Adolf Hitlers und der NS-Generalität im Führerbunker. Von 1955, also gerade einmal zehn Jahre nach dem Ende der NS-Zeit.

                    Ein hervorragender, klaustrophobischer und surrealistisch-furchterregender Abgesang auf Adolf Hitler und den Nationalsozialismus.

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                    • J.F.Lannister 15.02.2024, 20:15 Geändert 15.02.2024, 20:16

                      Kate McKinnon, America Ferrera & Ryan Gosling Help Jimmy Kimmel Get to the Oscars
                      https://www.youtube.com/watch?v=ZS15h2qeTms

                      Ein Prä-Oscar-Sketch, quasi Jimmy Kimmels mentale Vorbereitung auf seine Rolle als Host bei den Oscars 2024. Sehr witzig gemacht. Natürlich bekommt Matt Damon von Kimmel mal wieder einen auf den Deckel :D

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                      • 6
                        J.F.Lannister 13.02.2024, 19:54 Geändert 13.02.2024, 21:00

                        Im Zuge des Romans "Lichtspiel" von Daniel Kehlmann habe ich wieder Lust bekommen, mich der Filmographie Georg Wilhelm Pabsts zu widmen. Speziell den Filmen, die ich noch nicht kenne, bisher hatte ich mich nur mit seinen Filmen aus der Weimarer Republik beschäftigt.

                        "Paracelsus" ist neben "Komödianten" und dem unvollendeten, verschollenen "Der Fall Moriander" einer der drei Filme, die Pabst in Deutschland unter Einfluss der NS-Propaganda drehte.

                        Im Nationalsozialismus hatte es Tradition, einflussreichen Persönlichkeiten der mitteleuropäischen Geschichte in Form von filmbiographisch überlebensgroßen Darstellungen zu huldigen, sie Adolf Hitler gleichzumachen. Hier dreht sich so eine Geschichte um den Mediziner Paracelsus, andere Beispiele sind Robert Koch, Friedrich Schiller, Rembrandt, Friedrich der Große oder Otto von Bismarck.

                        Paracelsus als visionäre Führerfigur, Liebling und Diener des Volkes gegen die ihn verschmähenden und kleingeistigen Stadtvertreter, Beamten und Vertreter der klassischen (Schul-)Medizin. Beispielsweise mit dem Tanz des Gauklers im Gasthaus, dem die Menschen wie Zombies hinterhertanzen, soll auf die Massenhysterie und den Aberglauben des dunklen Mittelalters verwiesen werden, aus dem Paracelsus die Menschen befreien und sie in die Neuzeit führen möchte. Aus heutiger Sicht wirkt diese Szene zu gleichem Teil aber auch subversiv, so als würde sich Pabst hier über den NS-Führerkult lustig machen und ihn karikieren.

                        Abseits des NS-Bezuges handelt es sich schon um einen sehenswerten, einen dicht inszenierten und mittelalterlich atmosphärischen Film über den Konflikt zwischen einer bestehenden und einer konkurrierenden Lehre bzw. Philosophie. "Paracelsus" lebt dabei auch stark von den Performances der Schauspieler, Werner Kraus (Dr. Caligari) als Paracelsus, Ausdruckstänzer Harald Kreutzberg als Gaukler und Fritz Rasp als antagonistischer Magister.

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                          J.F.Lannister 13.02.2024, 19:50 Geändert 13.02.2024, 21:00

                          Im Zuge des Romans "Lichtspiel" von Daniel Kehlmann habe ich wieder Lust bekommen, mich der Filmographie Georg Wilhelm Pabsts zu widmen. Speziell den Filmen, die ich noch nicht kenne, bisher hatte ich mich nur mit seinen Filmen aus der Weimarer Republik beschäftigt.

                          "A Modern Hero" war Pabsts Beginn einer angestrebten Hollywood-Karriere, es sollte nach einem Kritiker- und Box-Office-Flop sein einziger US-Film bleiben, danach ging er zurück nach Europa. Wenn Kehlmann im Roman die Wahrheit schreibt, war der Film bereits von Beginn an zum Scheitern verurteilt, Pabst hielt das Drehbuch für schlecht und wollte es gar nicht verfilmen, wurde jedoch von Warner Bros dazu gedrängt. Zudem wurden für den Film mit Richard Barthelmess und Jean Muir lediglich dem Publikum unbekanntere Schauspieler aus der zweiten Reihe gecastet.

                          Herausgekommen ist in der Tat ein uninspiriertes und äußerst plump geschriebenes Liebesmelodram mit einer zynischen Kapitalismuskritik als Ende. Der Cast spielt okay, sehenswert ist der Film in seltenen Momenten, wenn Pabst inszenatorisch kreativ wird, Höhepunkt ist eine Szene, in welcher der Protagonist während einer Zugfahrt über sein Leben nachdenkt und sich Erinnerungsbilder im vorbeifliegenden Dampf der Lokomotive manifestieren.

                          Bestenfalls ein Film fürs Bügeln oder einen Sonntagnachmittag.

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                          • 7 .5

                            Ich wusste gar nicht, dass sich "The Color Purple" als Südstaatendrama neben dem Rassimsusthema in erster Linie um die patriachale Unterdrückung von Frauen und teils auch um lesbische Liebe dreht, das sagt mir sehr zu.

                            Wenn man sich das Spielberg-Drama ansieht, kann man sich das Musical (2005) und den Musicalfilm (2023) zudem bereits sehr gut vorstellen. Ich liebe die Jazzmusik im Film und speziell den Song "Miss Celie’s Blues (Sister)". Diesen singen sie auch im Musicalfilm.

                            1985:
                            https://www.youtube.com/watch?v=YQq7RqYVb38

                            2023:
                            https://www.youtube.com/watch?v=JsCFHhWhkQY

                            Ferner erinnert mich der Song an die von mir geliebte Alice Francis, speziell ihren Song "Sista".

                            https://www.youtube.com/watch?v=ZmDDV5s5BQg

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                            • Die Moviepilot Community Awards 2024 sind da.
                              Nominierungen können bis zum 29. Februar abgegeben werden.

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                              • 8
                                J.F.Lannister 11.02.2024, 17:47 Geändert 11.02.2024, 18:30

                                Ein düsteres und slowburniges, als Krimi getarntes Mysteryhorrordrama mit phantastischem Unterbau, welches sich langsam, kalt und bestialisch in die (deutsche) Seele gräbt. Angesiedelt im hinterweltlerischen Oderbruch, deutsch-polnisches Grenzgebiet, ideales Setting für die Serie, hervorragend von der Kamera eingefangen.

                                Inspiriert von "True Detective" und skandinavischen Noir-Krimis, wobei "Oderbruch" diese Pfade nach der Hälfte verlässt und eigene Wege beschreitet.

                                Die erste reine Mediathekenproduktion der ARD und Degeto, deren Blick hier nicht mehr auf das alteingesessene TV-Publikum gerichtet ist und die Serienmacher Christian Alvart, Adolfo Kolmerer und Arend Remmers (Dogs of Berlin, Freies Land, Sløborn) in Anbetracht des neuen Marktes mit mehr Freiheiten ausgestattet hat.

                                Ein starker Mysteryfantasyhorror-Genrebeitrag aus deutschen Gefilden. Jeder verdient eine zweite Chance, auch ein Christian Alvart, dem ich nach "Tschiller: Off Duty" leider nur mit Vorurteilen begegnete.

                                Ich bin gespannt, ob die Serie nun noch eine zweite Staffel erhält, laut Alvart und Kolmerer (sie waren zu Gast bei Kino+) läuft "Oderbruch" auf jeden Fall sehr erfolgreich.

                                https://www.ardmediathek.de/serie/oderbruch/staffel-1/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL29kZXJicnVjaA/1

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                                  J.F.Lannister 10.02.2024, 00:45 Geändert 10.02.2024, 00:53
                                  über Argylle

                                  Als hätten sich der Netflix-Algorithmus und ChatGPT zusammengetan und eine Agentenactionkomödie entworfen. Ein Streamingfilm, der es versehentlich ins Kino geschafft hat.

                                  Unbegreiflich, was man hier zu sehen bekommt, dass dieser Film (hanebüchenes Drehbuch voller Klischees und noch mehr Twists, überkandidelte Regie, billige CGI-Effekte des Todes) überhaupt grünes Licht erhalten hat. Ich kann es mir nur damit erklären, dass Apple Matthew Vaughn eine Carte Blanche ausgestellt hat und ihn hat machen lassen.

                                  Immer, wenn man denkt, es könne in diesen obendrein viel zu langen 140 Minuten nicht mehr schlimmer kommen, setzt der Film noch einen drauf. Es ist dabei nicht einmal mehr unfreiwillig komisch, sondern nur noch peinlich und zum Fremdschämen. Ich gehe nicht aus dem Kino, wenn mir Filme missgefallen, aber hier kam ich zwischendurch dann doch ins Überlegen, ob ich es tun soll, um die Zeit sinnvoller zu nutzen.

                                  In der Midcredit-Szene werden obendrein direkt schon die Fortsetzung und ein Prequel angekündigt, R.I.P., diese werden bei dem Box-Office- und Kritikenflop wohl nicht mehr erscheinen.

                                  Wenigstens ist die Katze süß und Henry Cavill recht witzig als fiktiver Larger-than-Life-Agent.

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                                  • J.F.Lannister 07.02.2024, 17:28 Geändert 07.02.2024, 17:33

                                    US-Kinostart: 22. März 2024

                                    Zwei Jahre lang irgendwo im Schrank gelagert, scheint Kevin Spaceys neuer Film nun endlich (oder doch noch) zu erscheinen. Vermutlich hat man dabei auch den Ausgang des Gerichtsprozesses 2022-2023 abgewartet.

                                    Trailer:
                                    https://www.youtube.com/watch?v=XCowDH_pTQg

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                                      J.F.Lannister 05.02.2024, 22:43 Geändert 05.02.2024, 23:08

                                      Auch wenn jetzt nichts allzu Besonderes, empfand ich "Ahsoka" als Mysterygeschichte unterm Strich doch schon "well-crafted" und spannend, man könnte fast meinen, hier sei wieder J.J. Abrams am Start gewesen. Konnte ich mir gut und vor Allem wesentlich besser ansehen als "The Book of Boba Fett" und "Kenobi", darüberhinaus hat "Ahsoka" auch noch eine verdammt starke Abspannsequenz mit dem Reisen durch die Galaxien entlang der Sternenkarte.

                                      Alles um diese Sternenkarte, die Suche nach Thrawn und Ezra Bridger, die uralte Spezies der zum Hyperraumsprung fähigen Weltraumwale und den Sprung in die andere Galaxis eröffen im "Star Wars"-Franchise nochmal ganz neue Möglichkeiten. Selbst für "Star Wars"-Verhältnisse begibt sich die Serie in eine Welt vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis, ich habe den Eindruck man möchte hier zu den Ursprüngen gehen, zu einer antiken Zeit bevor sich die intelligenten Spezies zum Hyperraumreisen aufschwangen, vielleicht sogar zum Ursprung der Machtentdeckung, der Jedi und der Sith? Ich hoffe inständig, man schreibt Baylan Skoll wegen des Todes Ray Stevensons nicht aus der Serie, denn speziell seinen Weg und seine Motive auf dem Planeten Peridea möchte ich in Staffel 2 gerne weiterverfolgen.

                                      Darüberhinaus wird hier mit Ahsoka Tano, Sabine Wren, Hera Syndulla, Ezra Bridger und dem Droiden Huyang eine sympathische und hervorragend gecastete Freundesgruppe präsentiert, mit der man gerne mitfiebert und der man selbst ohne "Rebels"-Kenntnisse anmerkt, welche Reise sie hinter sich haben. Da bekomme ich nun doch schon Lust, mir auch "The Clone Wars" und "Rebels" anzusehen.

                                      P.S.: Dass Admiral Thrawn (unfreiwillig) aussieht wie Elon Musk, passt einfach zu gut^^

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                                        So viel zitierfähiges Material in dem Film :D

                                        Bella: "Entschuldige mich bitte, ich muss das Baby boxen."

                                        Duncan: "Hat er dir beigelegen?"
                                        Bella: "Nein, wir waren an der Wand."
                                        Duncan: "Habt ihr wild herumgehopst?"
                                        Bella: "Nein, er hat mir die Klitoris geleckt."

                                        Der wegen Krebs todkranke Godwin zu Max: "Weinen Sie mir nicht in die Wunde, ich sterbe sonst noch an einer Sepsis."

                                        Duncan: "Seht! Er hustet keine Luft wie ein Mensch, sondern Blut!"
                                        Max: "Er hat Krebs, Sie verdammter Idiot!"
                                        Duncan: "Achso."

                                        Die Dialog- und Situationskomik im Film ist einfach göttlich, perfekt getimt und von Emma Stone, Willem Dafoe, Ramy Youssef und noch viel mehr von Mark Ruffalo mit Gestik und Mimik bravourös rübergebracht. Hinzu kommt dann noch im Allgemeinen das herrliche (viktorianische) Absurditätenkabinett, "Poor Things" vereint neben Lanthimos quasi auch das Beste von Tim Burton und Terry Gillam (inklusive Sexualkundeunterricht von Monty Python^^). Im Kino saßen circa zehn Leute, wir haben regelmäßig am Boden gelegen.

                                        Die Fischaugenoptik und Weitwinkel passen hier (im Gegensatz zu "The Favourite") zudem vortrefflich in den Film, geben dem viktorianischen Absurditätenkabinett und dem Blick eines verrückten Wissenschaftlers einen Ausdruck.

                                        Bella Baxter und Duncan Wedderburn sind schon fasznierenden Figuren. Der einen sieht man gerne zu, weil sie ohne Kenntnis oder Verständnis für gesellschaftliche Normen, Sitten, Moral und Geschlechterbilder durch die Welt spaziert und sie studiert, dabei mal naiv mal wissenschaftlich-rational frei von der Seele redet. Dem anderen, weil er als schmieriger Casanova glaubt, er könnte Bella um den Finger wickeln, stattdessen aber vollkommen an ihr zerbricht. Auch Dr. Godwin Baxter hat an Bella ordentlich zu knabbern, weil seine liebende Vaterrolle seinem Wissenschaftler- und Gottesdasein einen Strich durch die Rechnung macht.

                                        Der letzte Akt gerät vielleicht etwas zu plakativ. Auf der anderen Seite hat es mir gefallen, dass zum Schluss noch der alte Ehemann Alfie auftritt und erkäutert wird, warum sich dessen schwangere Frau umgebrachte. So hat man den offenen Handlungsfaden noch aufgenommen und zeigt einen weiteren Typ Mann, hier einen wirklich vollkommen misgynen. Dass Alfie jedoch auch noch das Lammhirn eingesetzt wird, hätte nicht sein müssen, eine zu gehässige Aktion, die nicht zu Bella passt.

                                        Die feministische Version von "Frankenstein", die Arthouse-Version von "Barbie", mir fehlt momentan die Motivation, im Detail etwas dazu zu schreiben. Vielleicht morgen, vielleicht gar nicht. Diesbezüglich aber auf jeden Fall ein insgesamt sehr gut geschriebenes Werk.

                                        Bei "Poor Things" handelt es sich in meinen Augen um Yorgos Lanthimos´ besten britischen Film, seine griechischen Filme habe ich noch nicht gesehen.

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                                        • J.F.Lannister 04.02.2024, 18:47 Geändert 04.02.2024, 18:48

                                          Boxkampf Fury vs. Usyk als epischer Filmtrailer
                                          https://www.youtube.com/watch?v=t1IiX9Yw_6s

                                          Mit Paul Anderson ("Peaky Blinders")

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                                          • 4 .5
                                            J.F.Lannister 02.02.2024, 17:38 Geändert 02.02.2024, 17:40

                                            Prinzipiell ein gutes Kurzfilmdrama (Oscars 2024). So ein wichtiges und traumatisches Thema gehört meiner Meinung nach jedoch nicht als Verwirrspielchen für den Zuseher und als Twist umgesetzt. Der Schock in Folge dessen hat bei mir keine Empathie für das Opfer sondern Ärgernis und Frustration ob des Taschenspielertricks ausgelöst.

                                            Die Erfahrung soll aber jeder selbst machen, vielleicht wirkt sich das auf andere Zuseher ja positiv aus, deswegen spoilere ich an dieser Stelle nicht.

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                                              Von stoischen Mimen vorgetragene "Roald Dahl"-Hörbücher vor der 4:3-Bühnenkulisse Wes Andersons.

                                              Es ist so frustrierend dabei zuzusehen, wie dermaßen Wes Anderson sich mit seiner Art, Filme zu drehen, selbst beschränkt. Man hört die Kurzgeschichten und erahnt das Potential einer Adaption, aber sieht sie nicht.

                                              Im besten Fall ist das skuril-charmantes Gepose, im schlimmsten Fall eine filmische Bankrotterklärung. Nur für Hardcore-Fans Wes Andersons zu empfehlen.

                                              4 von 10 für "Ich sehe was, was du nicht siehst"
                                              3 von 10 für "Gift"
                                              2 von 10 für "Der Schwan"
                                              2 von 10 für "Der Rattenfänger"

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                                                "Suddenly he noticed, his audience was no longer with him."

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                                                  J.F.Lannister 31.01.2024, 17:37 Geändert 31.01.2024, 17:43

                                                  Ein Mann sitzt im Todestrakt bei er Henkersmahlzeit und während er auf sein baldiges Ende wartet, sinniert er reuevoll über sein Verbrechen und den Tod, über sein vergangenes Leben und jenes, welches möglich gewesen wäre, hätte er die Tat nicht begangen. Mit fünf bewussten Sinnen nimmt der Mensch das Leben, seine Umgebung und seine Mitmenschen wahr, während des Sterbeprozesses werden die Sinne und das Bewusstsein nacheinander abgeschaltet.

                                                  Für jeden Sinn wird dabei ein unterschiedlicher Animationsstil verwendet.

                                                  Ein Kurzfilm von Jared und Jerusha Hess ("Napoleon Dynamite"), die erzählende Rolle des Mannes übernimmt Tim Blake Nelson. Nominiert für die Oscars 2024.

                                                  In meinen Augen der bessere "The Green Mile":

                                                  Zu sehen anmelde-/kostenfrei auf Documentary+
                                                  https://www.docplus.com/details/ninetyfive-senses/FwnPa7Bz/

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                                                    Sechs Kurzepisoden (ca. 15 Minuten) über Ahsoka Tano (Kräfteoffenbarung als Baby, Ausbildung als Teenager unter Anakin, Exil und Rückkehr in den Widerstand) und Count Dooku (Wandel vom Jedi und Meister Qui-Gon Jinns hin zum Sith).

                                                    Bis auf die erste Episode (Ahsoka als Baby) eine gute und dramatische Hintergrundergänzung für die PT, The Clone Wars und Rebels.

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