Die besten Filme aus Brasilien - Berlinale 2015

  1. BR (2015) | Drama
    Der Sommer mit Mamã
    6.8
    7
    74
    21
    Drama von Anna Muylaert mit Regina Case und Helena Albergaria.

    In Anna Muylaerts Drama Der Sommer mit Mamã wird die gesellschaftliche Hierarchie-Struktur Brasiliens mit einer guten Portion Humor vorgeführt, als eine fremde Kinder erziehende Haushälterin Besuch von ihrer leiblichen Tochter bekommt.

  2. BR (2015) | Drama
    5.9
    5.9
    36
    4
    Drama von Filipe Matzembacher und Marcio Reolon mit Mateus Almada und Maurício Barcellos.

    Im brasilianischen Coming-of-Age-Drama Seashore verändert ein Wochenendtrip an den Strand die Beziehung zweier jugendlicher Freunde nachhaltig.

  3. BR (2014)
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    von Marcelo Pedroso mit Edilson Silva und Adeilton Sebastião Sena.

    Brasilianische Zuckerrohrschneider, die sich zur Rettung ihrer Nation in Astronauten verwandeln. Monumentale Bagger, die zu opulenter Orchestermusik Ballett tanzen. Brasiliens Nationalflagge hoch am Himmel über Wolkenkratzern, triumphal gehisst an einem gigantischen Baustellen-Kran…
    Brasil S/A – die Brasilien AG – ist ein Eldorado für Augen und Ohren: Körper, Maschinen und Landschaften in heroischer Bewegung. Choreografien einer schönen neuen Welt, in der stets die Sonne scheint. Statt Handlungssträngen gestaltet Regisseur Marcelo Pedroso berauschende Bilder in einem Land der Superlative, das sich bedingungslos dem Glauben an Fortschritt und Erfolg verschrieben hat. Einzelbilder, die durch ihren eindrucksvollen Zusammenbau plötzlich jedoch nicht nur fröhlich und schön, sondern vielmehr schaurig-monströs wirken – und den Rausch zum Kater erstarren lassen. Pedrosos Schneideraum ist eine standfeste Montagehalle im Fabrikkomplex der Brasilien AG, in der gemeinsam mit Pablo Lamars brillant gearbeiteter Tonspur die Bilder selbst zu wirkungsvollen Werkzeugen werden. Ein dialogloser, aber stimmgewaltiger Film, der die Verheißungen des Fortschritts satirisch in Frage stellt. (Text: Berlinale)

  4. BR (2014) | Dokumentarfilm
    ?
    4
    1
    Dokumentarfilm von Walter Salles mit Zhangke Jia.

    Die Regisseure Jia Zhang-ke und Walter Salles verbindet eine ähnliche Grundhaltung zum Kino. Beide stellten die Filme, mit denen sie zu Größen des internationalen Autorenkinos wurden, 1998 auf der Berlinale vor. Xiao Wu und Central do Brasil wurden an Originalschauplätzen gedreht, beide Filme handeln von sogenannten einfachen Menschen, die sich in Zeiten des Umbruchs, in der Brutalität des Alltags behaupten müssen.
    Er wolle mit der Kamera die Würde dieser Menschen aufspüren, sagt Jia Zhang-ke zu Beginn von Walter Salles’ Dokumentarfilm. Gemeinsam mit seinem chinesischen Kollegen sucht Salles die Schauplätze von dessen Filmen auf und begibt sich an Orte, an denen Jia Zhang-ke groß wurde. Eine Zeitreise im doppelten Sinne beginnt. Wenn Jia Zhang-ke mit einem befreundeten Schauspieler die Straßen von Xiau Wu abschreitet, fragen die beiden sich, wo die vielen kleinen Karaoke-Läden geblieben sind, die sie als junge Männer aufgesucht haben. Dem Theater der Wanderschauspieler aus Platform fehlt mittlerweile das Dach. Jia Zhang-ke, um homem de Fenyang zeigt die Veränderungen eines Landes, aus denen das Werk eines der großen Filmemacher unserer Zeit entstand. (Text: Berlinale)

  5. ?
    Dokumentarfilm von Felipe Bragança.

    Dokumentarische Bilder und inszenierte Szenen verbinden sich zu drei Erzählungen über Mayga, Elias und Abidal. Die drei Flüchtlinge aus Ghana, Mali und Burkina Faso haben in Zelten im Protestcamp auf dem Oranienplatz in Berlin-Kreuzberg gelebt.

    (Text: Berlinale)

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  7. BR (2013) | Dokumentarfilm
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    Dokumentarfilm von Tiago Campos Tôrres.

    Adalbert Heide und Divino Tserewahú sind beide Filmemacher in der Xavante Gemeinde Sangradouro. Ihre Zuneigung füreinander und der gegenseitige Respekt sind trotz des Konkurrenzdenkens und der Kritik am Anderen offensichtlich. Adalbert kam 1957 nach Mato Grosso, um die Einwohner zu missionieren. Mittlerweile missbilligt er, dass die Xavante-Rituale in Vergessenheit geraten. Divino, einst Adalberts Schüler in der Missionarsschule, fragt sich, wie seine Zukunft ausgesehen hätte, wenn Adalbert nicht mit der Super-8 Kamera in sein Leben getreten wäre. Trotz all ihrer Unterschiede haben sie die gleiche Ambition: Filme zu drehen und so die Traditionen der Xavante zu dokumentieren. Der Film zeigt ihre vielschichtige Freundschaft als ein Porträt des Hin- und Hergerissenseins zwischen Tradition und Moderne. Die Produktion Vídeo nas Aldeias ist ein Pionierprojekt, das sich in den letzten Jahrzehnten im Bereich der audiovisuellen, indigenen Medien in Brasilien verdient gemacht hat. (Text: Berlinale)

  8. BR (2008) | Dokumentarfilm
    ?
    Dokumentarfilm von Zezinho Yube.

    Über Jahrzehnte wurden die Hunikui von den Besitzern der Kautschukplantagen versklavt. Der Zugang zu moderner Videotechnik war begrenzt, aber wesentlich für das Wiederaufleben ihrer Kultur. Ein fesselnder Bericht aus der Sicht der Hunikui selbst. (Text: Berlinale)

  9. BR (2011) | Dokumentarfilm
    ?
    1
    Dokumentarfilm von Carlos Fausto.

    Jamurikumálu ist ein Ritual der Kuikuro-Frauen aus der Region Xingu im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso. Auf humorvolle Weise tragen sie Lieder und Choreographien zu den Themen Liebe und Sexualität aus weiblicher Sicht vor und am Ende des Rituals steht die freie Wahl des Sexualpartners für die Nacht. Die Dorfälteste Kanu ist die Einzige, die sich an alle Lieder erinnert, die bei dem Ritual gesungen werden. Da sie jedoch sehr krank ist, fürchtet ihr pragmatischer Ehemann das Schlimmste und bereitet alles vor, damit das Ritual noch einmal praktiziert und so ihr Wissen weitergegeben wird. Dieses erheiternde Porträt der Geschlechterbeziehungen bei den Kuikuro vermischt fiktionale und dokumentarische Elemente und verbindet Musik, Gemeinschaft und Stammeswissen zu einem energiegeladenen unterhaltsamen Filmerlebnis. (Text: Berlinale)

  10. BR (1998) | Dokumentarfilm
    ?
    Dokumentarfilm von Divino Tserewahú.

    Die Xavante haben Divino zu ihrem Kameramann ernannt. In seinem ersten Film beschreibt er seinen Werdegang und stellt heraus, wie wichtig die Förderung indigener Filmtalente ist, um die Traditionen zu bewahren und ein selbstbestimmtes Bild zu gestalten. (Text: Berlinale)

  11. BR (2014)
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    1
    von Joel Pizzini.

    1930 dreht der brasilianische Filmemacher und Poet Mario Peixoto, vom expressionistischen und avantgardistischen Kino Europas inspiriert, ein Meisterwerk der brasilianischen Filmgeschichte: den zweistündigen Stummfilm Limite. 2014 montiert Joel Pizzini mit Bildern aus Limite und zusätzlichem dokumentarischen Material – darunter Interviews mit dem Regisseur aus den Siebziger- und Achtzigerjahren – eine Hommage an den Film und vor allem an seine Macher. Mario Peixoto hat nach Limite nie wieder einen Film vollendet, wohl aber an verschiedenen Projekten gearbeitet. In MAR DE FOGO entwirft Joel Pizzini eine mögliche neue Filmsequenz. Er versucht dabei, der inszenatorischen Linie von Limite zu folgen. Mit visuellen Mitteln untersucht er das Gefühl, das Peixoto gehabt haben könnte, als er die Inspiration zu seinem Film verspürte. (Text: Berlinale)

  12. BR (2014) | Mysterythriller, Drama
    6
    4
    2
    Mysterythriller von Lirio Ferreira mit Daniel de Oliveira und Caroline Abras.

    Ein Schiff mit einem Zirkus an Bord nähert sich einer Insel im südlichen Atlantik. Am Abend bei der Vorstellung präsentiert der Zirkusbesitzer und Illusionist Kaleb den Artisten Zolah, dem sofort alle Herzen zufliegen. Zolah ist Pedro, der die Insel vor 20 Jahren als Neunjähriger verließ. Die Wiederbegegnung mit seiner Mutter Rosa und seiner introvertierten Schwester Raquel konfrontieren den weitgereisten Akrobaten mit alten Verletzungen und verdrängten Sehnsüchten. Raquels Welt ist das Meer, in dessen Tiefen sie sich immer wieder zurückzieht. Sie wünschte, Pedro wäre ein Teil davon. Fragen erwachen in Pedro. Warum hat seine Mutter ihn damals fortgeschickt? Während Inselbewohner und Zirkuskünstler in einen munteren Austausch miteinander treten, suchen Pedro und Raquel nach Raum für sich. Schuldgefühle, Rivalität und besitzergreifender Stolz werden für die Familie zur Herausforderung.
    Lirio Ferreira reflektiert die Risikobereitschaft der Geschwister in Bildern von eindrucksvoll virtuosen Zirkusnummern, welche er mit Elementen der antiken Tragödie und magischen Bildern vom Meer zu einem fulminanten Kinoerlebnis zusammenfügt. (Text: Berlinale)

  13. BR (2014) | Drama
    6.1
    6
    6
    4
    Drama von Chico Teixeira mit Matheus Fagundes und Irandhir Santos.

    Seit sein Vater die Familie im Stich gelassen hat, reibt sich der 15-jährige Serginho zwischen den neuen Anforderungen seines Alltags auf. Er arbeitet bei seinem Onkel auf dem Markt, bietet seiner labilen Mutter Halt und kümmert sich um seinen kleinen Bruder. Aber wo ist sein Platz in einer Welt, die ihn zwingt, zu früh erwachsen zu sein? Voller Sehnsucht nach Zuneigung lässt er sich mit seinen Freunden Mudinho und Sivinha durch São Paulo treiben, besucht eine Tante, die am Stadtrand in einem Zirkus arbeitet, und verbringt soviel Zeit wie möglich bei Ney, einem Privatlehrer, dem er sich sehr verbunden fühlt. Serginho wird jedoch immer wieder enttäuscht. Er will mehr von seiner Mutter, von seinen Freunden, von seiner Zukunft, von Ney. Unbeeindruckt vom Machismo in seinem Umfeld gibt er nicht auf, nach einem Weg zwischen Verantwortung und Geborgenheit zu suchen.
    Mit charismatischem Charme verleiht der erst 17-jährige Hauptdarsteller Matheus Fagundes der Figur des emotional und sexuell aufgewühlten Serginho eine berührend zuversichtliche Unbeschwertheit und lässt ihn das Gewicht gesellschaftlicher Erwartungen mit tiefem Vertrauen auf ein mögliches Glück tragen. (Text: Berlinale)