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Deutsche Dynastien - Die Ottos

Deutschland (2012) | Dokumentarfilm | 45 Minuten

Deutsche Dynastien - Die Ottos ist ein Dokumentarfilm aus dem Jahr 2012 von Dagmar Wittmers.

Komplette Handlung und Informationen zu Deutsche Dynastien - Die Ottos

Große Auftritte in der Öffentlichkeit vermeiden die Ottos. Ihr Leben eignet sich auch nicht für Skandalgeschichten in der Boulevardpresse. Im Grunde ist es eine ganz normale Familie, die versucht, gut miteinander auszukommen und Sinnvolles zu tun. Doch sie ist außergewöhnlich vermögend. Die Ottos zählen zu den reichsten Menschen der Welt. Das Besondere: Ihr Vermögen wurde nicht über viele Generationen vererbt, sondern vom Patriarchen Werner Otto zu Lebzeiten erwirtschaftet mit dem von ihm gegründeten Versandhandel und einem Immobilienunternehmen. Der rasante Aufstieg des "Otto Versands", einem Firmenimperium, das im Jahr eins der Bundesrepublik gegründet wurde, ist die erfolgreichste Unternehmensgeschichte der Nachkriegszeit. Als Werner Otto Ende 2011 mit 102 Jahren stirbt, ist die Nachfolge im Unternehmen längst geregelt; Werner Otto war ein weitsichtiger Unternehmer. Firmengründer Otto - einer der großen Wirtschaftskapitäne der jungen Bundesrepublik - hat seinen Kindern vorgelebt, dass Geschäftssinn und soziales Handeln gut miteinander vereinbar sind. Die Familie gehört zu den wichtigsten Mäzenen des Landes. Aber wer ist die Familie Otto, die Kunst- und Umweltprojekte frdert und karitative Stiftungen unterhält? Die Kinder aus den Ehen, von denen zwei Söhne im väterlichen Unternehmen Karriere machten und den Kurs zum Global Player mitbestimmt haben und die weiteren, die Künstler, Medienunternehmer oder Galeristen wurden, geben Einblick in die Geschichte ihrer außergewöhnlichen Familie. Zum ersten Mal spricht auch Ingvild Götz, die älteste Tochter und Kunstsammlerin mit eigenem Museum für zeitgenössische Kunst, über ihre Familie. Die Geschichte der jungen Unternehmer-Dynastie beginnt 1948. Als Flüchtling kommt Werner Otto mit seiner Frau Eva, Tochter Ingvild und Sohn Michael aus Ostpreußen nach Hamburg. Die Stadt liegt in Trümmern, eine schwere Kopfverletzung aus dem Krieg macht ihm zu schaffen. Die Familie teilt sich in der Hamburger Innenstadt ein winziges Zimmer, dort schmiedet der 40-Jährige Zukunftspläne. Er wollte ursprünglich Schriftsteller werden, in seiner Jugend hat er sogar zwei Romane verfasst. Aber 1934 machten die Nazis seine Pläne zunichte. Die Gestapo verhaftet ihn, weil er Flugblätter gegen Hitler über die tschechische Grenze geschmuggelt hat. Zwei Jahre muss er im Gefängnis verbringen. Danach sieht er für sich im Dritten Reich als Schriftsteller keine Chance. Jetzt, nach dem Krieg, soll es für seine Familie und ihn aufwärts gehen. Er sucht nach einer Geschäftsidee. Schuhe sind Mangelware, Werner Otto probiert es als Schuhfabrikant. Seine Holzschuhe mit Lederriemen finden reißend Absatz, doch als 1948 die D-Mark eingeführt wird, sind die Geschäfte wieder voll Waren und Ottos "Gurken" sind Ladenhüter. Werner Otto hat diese Firmenpleite gerade hinter sich, als er mit drei Mitarbeitern einen neuen Anlauf mit einem Versandhandel wagt. Sein erster Katalog ist handgebunden, die Kunden können zwischen 28 Paar Schuhen wählen. Die Pakete bringt der Chef mit der Sackkarre selbst zur Post. Trends früh erkennen und schnell umsetzen, das ist die Stärke Ottos. Zur Erfolgsidee wird die Sammelbestellung - ein Wirtschaftswundervergnügen: im Katalog blättern und in gemütlicher Runde bestellen. Auf den bunten Seiten kann man von Katalog zu Katalog zwischen immer mehr neuen Waren wühlen; sich von Kopf bis Fuß einkleiden oder die ganze Wohnung einrichten. Innerhalb von zehn Jahren steigt "Otto" von einer kleinen Hinterhof-Firma zu einem der führenden deutschen Versandhändler auf. In die Anfangszeit des Unternehmens fällt die Suche nach einer Partnerin. Die erste Ehe war gescheitert, noch bevor er seine kleine Schuhproduktion beginnt. Werner Otto trennt sich von seiner Frau Eva, kümmert sich aber um die beiden Kinder. Anfang der 50er Jahre verliebt er sich im Kurbad Pyrmont in die 20 Jahre jüngere Jutta Becker. Die beiden kommen gemeinsam nach Hamburg zurück und heiraten kurz darauf. Doch auch diese Ehe hält nicht lange. Als er seine dritte Ehefrau kennenlernt, ist die gerade 18, sie heiraten 1963. Maren Otto wird die Frau sein, die bis zu seinem Tod an seiner Seite ist. Anfangs arbeitet er täglich sechzehn Stunden lang, sieben Tage in der Woche. Als er 53 Jahre alt ist, erleidet er einen Herzinfarkt, das ist für ihn der Wendepunkt: Werner Otto verändert sein Leben radikal. Er nimmt sich Zeit für seine Frau Maren und zieht seine jüngsten Kinder sehr bewusst mit ihr groß. Er übergibt die Konzernleitung einem guten Manager, bis sein Sohn Michael diese Position einnehmen kann. Das bedeutet Machtverzicht, ist aber ebenso eine Chance für neue Aufgaben. Als Seniorchef Werner Otto in den USA zum ersten Mal ein Shoppingcenter sieht, ist er begeistert. Warum soll es das nicht in Deutschland geben? In Hamburg baut er in den 70er Jahre das erste Einkaufszentrum und gründet dafür eigens seine Firma "ECE". Firmengründer Werner Otto sähe es am liebsten, wenn sein Sohn Michael gleich nach dem Abitur im Betrieb einsteigt. Doch Michael Otto geht erst nach dem Studium in München in das väterliche Unternehmen. Er, der Chef in zweiter Generation, baut den Hamburger Versandhandel zur Otto-Group um. Das größte Versandhaus der Welt, ein internationaler Konzern mit 50 000 Mitarbeitern und 123 verschiedenen Gesellschaften. Als Internethändler ist "Otto" heute die Nummer zwei nach Amazon.

Produktionsland
Deutschland
Genre
Dokumentarfilm

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