Nicht witzig!
Natürlich kann man einen billigen Film nur selten mit einem substanzvollen Buch vergleichen. Aber hier merkt man sehr deutlich, was Herr Kling schon in seinem 3. (oder war es schon das 2.?) Känguru Buch schreibt: Nur fürs Geld.

Für den Film hat man einfach die meisten Pointen der geschriebenen Känguru Chroniken genommen und sie wild aneinandergereiht. Dummerweise funktioniert eine Pointe allerdings nicht ohne den Witz selbst. Also wurde für das Zusammenkleben der Pointen einfach ein meist belangloser Kontext generiert und zusammenhangslos vermischt. Und immer schön auf Kinderlogik achten, wir wollen ja, dass der Film auch von Menschen verstanden wird, die zum Lesen der Bücher noch zu jung wären. Keine Drogen, keine Religion, bloß nicht anecken.

Beispiel gefällig?
(ACHTUNG SPOILER!)
Die entwicklung des Assozialen Netzwerkes ist im Buch ein wirklich ausgetüftelter großer Meta-Plan des Kängurus, zu dem unüberschaubar viele Mitglieder gehören, die sich nicht einmal untereinander kennen.
Im Film erwähnt das Känguru am Rande kurz mal gegenüber dem Bösewicht, dass es sich den Namen (Assoziales Netwerk) überlegt hat um... tja... weil es sich gut anhören soll. Das "Netzwerk" besteht im Film auch nur aus den Hauptcharakteren. Der Box-club besteht sogar nur aus dem Känguru und einem einzelnen Kind.
(SPOILER Ende)

Die gesamte tiefgreifende Story ist einfach verschwunden.

Nun kann man sagen, dass der Film eben auch für Leute funktionieren soll, die die Bücher nicht kennen...
Ich bin SEHR gespannt, wie diese Leute dann z.B. den Pinguin verstehen sollen. Oder das Fehlen von Nirvana.

Alles in Allem nimmt dieser Film durch seine künstliche Konstruktion der Geschichte genau das, was sie so unglaublich liebenswert, lustig und realistisch macht: Die natürliche Situationskomik der Realität.
Und das schlimmste: das Känguru ist NICHT NIEDLICH und gemäßigt linksliberal!

Das einzige, was mir sehr gut gefallen hat, ist dieses gemütliche Nachbarschaftsfeeling, das ich am realen Berlin so liebe.
Ansonsten ist der Film einfach eine lauwarm aufgekochte Tütensuppe ohne echte Würze aber mit jeder Menge künstlicher Geschmacksverstärker.

Community-Meinung zu Die Känguru-Chroniken