Schon lange vor der Dark Knight-Trilogie oder Inception lieferte Christopher Nolan ein frühes Highlight in seiner Karriere ab. Der im Jahr 2000 erschienene Thriller Memento überzeugte Publikum und Presse zugleich mit dem innovativen Kniff, den Gedächtnisverlust der Hauptfigur durch chronologisch rückwärts aneinandergereihte Szenen darzustellen. Hauptdarsteller Guy Pearce ebnete der Film seine weitere Karriere, doch der The Brutalist-Star arbeitete danach nie wieder mit Christopher Nolan zusammen.
Nachdem er vor kurzem erklärte, ein Executive bei Warner habe damals Steine in den Weg einer erneuten Zusammenarbeit mit Nolan gelegt, habe Pearce nun eine neue Erklärung dafür gefunden.
Guy Pearce hat 25 Jahre nach Memento "Existenzkrise"
In einem ausführlichen Interview mit The Times im Rahmen seiner oscarnominierten Rolle in Brady Corbets 3,5-Stunden-Epos The Brutalist kam Pearce auch auf seine kürzlichen Aussagen zu Memento zu sprechen. Dabei wollte er eine Sache klarstellen:
Ich muss etwas hinzufügen. Weil ich eine Existenzkrise habe. Ich habe vor kurzem Memento gesehen und ich bin immer noch deprimiert. Ich bin in diesem Film scheiße. Ich habe das vorher nie gedacht, aber ich habe Anfang des Monats ein Q&A zu Memento gemacht und entschieden, mir den Film nochmal anzuschauen. Als er lief, habe ich realisiert, dass ich hasse, was ich darin mache.
Also alles was ich über den Executive bei Warner gesagt habe, der der Grund sei, warum ich nie wieder mit Chris[topher Nolan] gearbeitet habe? Es ist alles klar geworden. Ich weiß, warum ich nicht mehr mit Chris gearbeitet habe – weil ich in Memento nicht gut bin.
Schaut hier einen Trailer zu Memento:
Guy Pearce ist mit seiner Schauspielleistung in Christopher Nolans Memento unzufrieden
Weiter erklärte Pearce, was genau er an seiner Schauspielleistung in Memento bis heute nicht mag:
Ich habe versucht, eine vorlaute Attitüde rüberzubringen, aber das war komplett falsch. John Gielgud hat einmal gesagt: 'Du kannst gut in einem guten Film sein, du kannst gut in einem schlechten Film sein, aber du kannst nie schlecht in einem guten Film sein.' Aber ich habe Memento geschaut und realisiert, dass ich schlecht in einem guten Film bin. Verdammt!
Auf die Frage, ob er einmal mit Christopher Nolan über seine Schauspielleistung gesprochen habe, antwortete Pearce:
Nein, weil ich vermute, dass er mir zustimmen würde. Es ist lustig; die Leute sagen, ich hätte für Memento eine Nominierung erhalten sollen. Jetzt verstehe ich, warum ich es nicht habe. Ich bin mit L.A. Confidental zufrieden, aber ich schaue mir das an und denke, 'Uff! Fingernägel auf einer Tafel!' Wenn ich denke, meine Performance in Neighbours ist eine Zwei von Zehn, dann ist Memento eine Fünf ...
Wenn ihr euch Guy Pearce nun noch einmal selbst in Memento anschauen wollt, müsst ihr euch den Film aktuell auf DVD oder Blu-ray besorgen. Nolans frühes Meisterwerk streamt aktuell nicht in einer Flat oder als Kauf- und Leihtitel. Pearce' oscarnominierte Rolle in The Brutalist könnt ihr dagegen seit dem 30. Januar 2025 im Kino erleben.