Wer auf der IMDb nach den 100 bestbewerteten Serienepisoden aller Zeiten schaut, wird auf Platz 2 die legendäre Game of Thrones-Folge Die Schlacht der Bastarde finden. Mit 9,9 von 10 möglichen Punkten weist die 9. Episode von Staffel 5 das höchste Durchschnitts-Rating der Fantasy-Serie auf und wird insgesamt lediglich von der Breaking Bad-Folge Ozymandias übertroffen.
Eigentlich ist die von Miguel Sapochnik vortrefflich inszenierte Episode damit über jeden Zweifel erhaben. Besonders die titelgebende Schlacht zwischen den Armeen von Jon Snow (Kit Harington) und Ramsay Bolton (Iwan Rheon) ist ein Action-Highlight par excellence. Doch ausgerechnet in dieser furiosen Szene findet sich ein kleiner Wermutstropfen: Fans stören sich nämlich schon seit Jahren an einer Sache, die bei genauer Betrachtung wenig Sinn ergibt.
Game of Thrones: Das ist der Logikfehler in Die Schlacht der Bastarde
Es ist der Deus-ex-Machina-Moment in besagter Episode: Als Jons Trupp von Ramsays Armee eingekesselt wird und scheinbar seiner Niederlage entgegenblickt, tauchen plötzlich Sansa Stark (Sophie Turner) und Kleinfinger (Aidan Gillen) mit den Rittern des Grünen Tals als Rettung in letzter Sekunde auf.
Nun könnte man sich schon allein an diesem dramaturgischen "Kniff" der finalen Wendung stören. Die große Frage lautet allerdings: Wie kam das Heer von Arryn überhaupt bis nach Winterfell? Wie Game Rant detailliert aufschlüsselt, ist das nämlich gar nicht so einfach möglich. Der weite Weg bis zum Schlachtfeld müsste demzufolge von entscheidenden Hindernissen gesäumt sein.
Logikproblem Nummer 1: Die einzige Landesroute nach Winterfell hätte die Ritter des Grünen Tals an der Festung Maidengraben entlangführen müssen, die zu diesem Zeitpunkt aber von Boltons Streitkräften besetzt ist. In dem von unpassierbaren Sümpfen umgebenen Fort wären sie also durch dessen Verteidiger höchstwahrscheinlich vorher ums Leben gekommen.
Game Rant stellt dazu die Theorie auf, dass der gerissene Kleinfinger eine Vereinbarung mit den Pfahlbaumännern des Hauses Reet von Grauwasser Wacht getroffen haben könnte, die Maidengraben flankieren, um sicheres Geleit zu bekommen. Das bringt uns zu Logikproblem Nummer 2: Die Grauwasser Wacht ist quasi als unauffindbare Burg bekannt, da sie sich ständig mit dem Wasser mitbewegt. Wie konnte Petyr Baelish dann überhaupt solche Verhandlungen führen?
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Ramsay hätte vorher von der Armee erfahren
Und selbst wenn die Ritter des Grünen Tals statt über Land den Seeweg nach Winterfell genommen hätten, erscheint es praktisch unmöglich, dass Ramsay nicht über ihr Auftauchen informiert worden wäre und demzufolge über den "Überraschungseffekt" Bescheid gewusst hätte.
Wie man es also dreht und wendet, logisch ist die plötzliche Rettung durch Kleinfingers Armee bei strengem Blick auf die geografischen Gegebenheiten in Westeros nicht. An der Qualität der Episode ändert dieser inhaltliche Fehler trotzdem zum Glück nichts.