Eine Studie aus dem Jahr 2024 beschäftigte sich mit der Frage, ob Streaming-Dienste in den USA regelmäßig genutzt werden. Die Zahlen, die dabei herauskamen, lassen tief in die gegenwärtige Streaming-Landschaft blicken: Viele zahlen völlig umsonst jeden Monat Geld.
Erstaunlich viele Leute haben Netflix, nutzen es aber gar nicht
Wie Indie Wire im August 2024 feststellte, förderte eine Studie der Plattform Self Financial über das Nutzungsverhalten von Streamingdienst-Abonnent:innen in den USA diese spannenden Zahlen zutage. Ziel der Studie war es, genau herauszufiltern, wie viel Prozent der Abonnent:innen das Angebot von Netflix, Disney+ und Amazon Prime aktiv nutzen.
Laut Self Financial abonnieren in den USA 83 Prozent der Bevölkerung mindestens einen Streaming-Dienst. Von diesen allgemeinen Nutzer:innen gaben 85,7 Prozent an, dass es (mindestens) einen Streaming-Dienst gibt, der zwar monatlich bezahlt, aber nicht aktiv geschaut wird. Die allermeisten zahlen also für Dienste, die sie gar nicht nutzen.
Besonders Netflix scheint ein wenig zu sehr in den Alltag US-amerikanischer Film- und Serien-Liebhaber:innen übergegangen zu sein. So sehr nämlich, dass rund 28,8 Prozent der Netflix-Nutzer:innen – also fast jede:r Dritte – ein Abo abgeschlossen haben, das angebotene Programm aber nicht ansehen. Bei Disney+ schalten wohl 27,6 Prozent trotz Abo nicht ein, bei Amazon Prime sind es 26,0 Prozent. Mehr als ein Viertel des Geldes bekommen die Dienste von ihren Kund:innen also geschenkt.
Manche buchen Netflix vielleicht, um die neuste Stranger Things-Staffel zu schauen und vergessen, es fürs restliche Jahr wieder abzustellen. Bei Amazon Prime haben das Konto einige sicherlich nur, um ohne Versandkosten zu bestellen. Auch bei Disney+ gibt es sicher Abonnent:innen, die die neusten Kinofilme wie derzeit Vaiana 2 streamen wollen, und das Abo aber gleich fürs ganze Jahr abschließen. Oft sind die Ambitionen zum Streamen vielleicht sogar da, aber der Alltag kommt dazwischen.
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Aber auch Unzufriedenheit herrscht unter den Streamenden. Die Streaming-Landschaft hat sich in den letzten Jahren stark verändert und höhere Kosten, teilweise Werbeunterbrechungen und das eingeschränkte Passwort-Teilen (das gemeinsame Nutzen von Konten in unterschiedlichen Haushalten) erschweren die Freude an den Diensten. Für rund 72,1 Prozent der US-amerikanischen Nutzer:innen sind das Gründe, ihre Abo-Entscheidungen zu überdenken.
Es wird spannend, wie das Streaming-Verhalten sich weiter entwickeln wird – und wie dies wiederum auf Netflix, Amazon und Co. zurückfällt.
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Auch unsere Redakteur:innen Jenny Jecke und Max Wieseler haben sich gefragt, ob sich das Amazon Prime Video-Abo für sie noch lohnt. Hört die Folge unseres Podcasts Streamgestöber:
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