Was deutschsprachige Komödien angeht, lohnt sich ein Blick in den Süden. Der österreiche Humor ist kreativ und pechschwarz. Auch der wunderbare Dialekt macht die Filme der Alpenrepublik sehenswert, trägt aber vermutlich auch eine Teilschuld daran, dass der österreichische Film in Deutschland nicht die verdiente Popularität besitzt. Wer sich ein bisschen in die sprachlichen Eigenheiten unserer Nachbarn hineindenkt, wird dies aber nicht bereuen. Den Beweis könnt ihr heute Abend in Arte bewundern. Dort wird die wunderbare Krankenhauskomödie Aufschneider mit Josef Hader gezeigt.
Der Pathologe Dr. Fuhrmann ist ein Grantler vor dem Herrn. Niemand ist vor seinem beißenden Spott sicher und sein einziges echtes Ziel ist, seinem Erzfeind, dem Starchirurgen Dr. Böck, einen Kunstfehler nachzuweisen. Immerhin findet er mit dem jungen Assistenzarzt Winkler einen Bruder im Geiste – auch der hasst kranke Menschen. Doch als ob Fuhrmann vom Leben nicht schon genervt genug wäre, wird seine Ex-Frau von Dr. Böck geschwängert und bandelt seine frühreife Tochter Feli mit seinem Assistenten Winkler an. Und dann muss er auch noch seine neue Flamme Dr. Wehninger überreden, ihren toten Vater zurückzubringen, den sie aus der Pathologie geklaut hat.
Das Drehbuch ist eine Koproduktion von Josef Hader und David Schalko. Ersterer übernahm die Hauptrolle als Dr. Fuhrmann, letzterer die Regie. Der Film war ursprüngliche als sechsteilige Serie mit 30-minütigen Episoden geplant. Letztendlich wurde jedoch ein zweiteiliger Fernsehfilm daraus. Arte zeigt beide Teile hintereinander. Aufschneider ist eine schwarzhumorige Komödie voller Wortwitz, Situationskomik und kreativer Ideen. Ein genialer Josef Hader beweist nach seinen Rollen in Indien, Komm, süßer Tod oder Der Knochenmann wieder, dass im deutschsprachigen Raum niemand besser für die Rolle des zynischen Versagers geeignet ist als er.
Was: Aufschneider (2009)
Wo: Arte
Wann: 20.15 Uhr
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