Straight Outta Compton-Trailer wurden auf Ethnien der Zuschauer zugeschnitten

21.03.2016 - 18:06 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Straight Outta ComptonUniversal Pictures
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Straight Outta Compton war 2015 ein großer Erfolg an den Kinokassen, das Hip-Hop-Biopic erhielt sogar eine Oscar-Nominierung. Nun wurde bekannt, dass das Facebook-Marketing unterschiedliche Trailer auf unterschiedliche Ethnien zugeschnitten hat.

Das Hip-Hop-Biopic Straight Outta Compton über die Gruppe N.W.A. sammelte nicht nur eine Oscar-Nominierung ein, sondern mauserte sich im vergangenen Jahr zum echten Box-Office-Erfolg. Auf dem Weg dahin ging das Marketing von Universal Pictures ungewöhnliche Wege, wie Business Insider  berichtet. Demnach wurden Facebook-Trailer zum Film speziell auf afroamerikanische, hispanische und weiße Zuschauer zugeschnitten.

Mehr: Wie Universal das wichtigste Filmstudio 2015 wurde

Im Rahmen eines Panels beim South by Southwest Festival in Austin, Texas, erklärte Universals Digital-Marketing-Chef Doug Neil vergangene Woche das Vorgehen. Dabei ging das "multikulturelle Team" von der These aus, dass die "allgemeine Bevölkerung", also weiße Zuschauer, mit der Musik von N.W.A. nicht vertraut seien. Hauptfigur Dr. Dre sei ihnen eher durch Beats by Dre bekannt und Ice Cube durch seine Schauspielerei. Bei afroamerikanischen Zuschauern, so der Umkehrschluss, sei hingegen ein größeres Hintergrundwissen über die Hip-Hop-Geschichte vorhanden.

Aus diesem Grund wurden auf Facebook unterschiedliche Zielgruppen mit unterschiedlichen Trailern für Straight Outta Compton angesprochen. Laut Doug Neil erzählte der Facebook-Trailer für die weißen Zuschauer die Geschichte des Aufstiegs von Dr. Dre und Ice Cube, ohne N.W.A. zu erwähnen. Der Trailer für die afroamerikanischen Zuschauer hätte hingegen direkt und ausführlich mit N.W.A. geworben. Zudem wurde ein Trailer für Zuschauer hispanischer Herkunft ausgespielt, der Zitate auf Spanisch eingebunden hat.

Zusammengearbeitet wurde auch mit Facebook. Die ethnische Herkunft lässt sich bei dem sozialen Netzwerk nicht im Profil festlegen, weswegen sie aus Sicht des Marketing-Departments von Interessen und persönlichen Angaben abgeleitet werden musste. Als Indikator galt beispielsweise, ob ein Nutzer Mitglied der Facebook-Gruppe einer lokalen afroamerikanischen Handelskammer war.

Nun ist nicht eindeutig zu klären, ob dieses ungewöhnliche Social-Media-Konzept bei Straight Outta Compton überhaupt aufgegangen ist. Laut dem Hollywood Reporter  lockte der Film von F. Gary Gray am Startwochenende jedenfalls zu 46 Prozent afroamerikanische Zuschauer ins Kino, wies aber auch ein "echtes" Crossover-Potenzial zu weißen (23 Prozent) und hispanischen Zuschauern (21 Prozent) auf. In den USA nahm Straight Outta Compton in den Kinos danach insgesamt 161 Millionen Dollar ein, im Ausland kamen 40 Millionen Dollar zusammen.

Was haltet ihr von dieser Marketingstrategie zu Straight Outta Compton?

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