Thomas Brasch

Thomas Brasch wurde am 19. Februar 1945 (dem Todestag
von Georg Büchner – darauf legte Brasch wert) als Sohn antifaschistischer
deutsch-jüdischer Emigranten im englischen Exil
in Westow/Yorkshire geboren. 1947 siedelte die Familie in die
sowjetische Besatzungszone über.

Nachdem die Publikation des Prosabandes Vor den Vätern sterben
die Söhne durch staatliche Stellen untersagt wurde, ließ Brasch
den Text im Westen drucken. Zur „einmaligen Ausreise“ wurde
sein Ausreiseantrag bewilligt und Thomas Brasch übersiedelte
gemeinsam mit seiner damaligen Lebensgefährtin Katharina Thalbach und deren Tochter Anna Thalbach nach West-Berlin.

Thomas Brasch wird im Westen berühmt. Ab 1980 setzte sich Thomas Brasch auch
in Spielfilmen mit der deutschen Vergangenheit auseinander.
1981 drehte Thomas Brasch seinen ersten Film: Engel aus Eisen.
Als historische und poetische Landschaft inszeniert er die
Stadt Berlin zwischen Mai 1948 und Mai 1949, dem Beginn und
dem Ende der Luftbrücke. Der Film wurde als einziger deutscher
Beitrag nach Cannes eingeladen. 1981, als Thomas Brasch hierfür
den Bayerischen Filmpreis erhielt, kam es zu einem Skandal.

1985 verfilmte Brasch sein Stück Mercedes für das holländische Fernsehen.

Im Herzzentrum verursachte ein Arzt ende der 90er einen Kunstfehler. Thomas Brasch
selbst sagte später, er sei zehn Minuten lang klinisch tot gewesen,
konnte aber noch einmal gerettet werden. Die Lungen waren extrem angegriffen, so dass die Ärzte ihm nur noch zwei Monate gaben. Brasch stellte sein Leben um und versuchte auf
Drogen jeglicher Art zu verzichten.

Am 3. November 2001 starb Thomas Brasch im Alter von 56 Jahren an Herz-Lungenversagen.

(Quelle: Presse-Heft)