StrawStar - Kommentare

Alle Kommentare von StrawStar

  • 7

    The East ist ein intelligenter Indie-Thriller, der spannend anzusehen ist, ohne dafür große Geschütze auffahren zu müssen. Die ruhige Erzählung hält die Meinung des Zuschauers zur mitunter Sekten-artigen (Terror-)Gruppe lange in der Schwebe und versetzt uns damit in die Position der von Brit Marling überzeugend bodenständig verkörpten, zwiegespaltenen Protagonistin.

    • 5

      Teil 2 wirkt ähnlich lieblos wie Teil 1. Die Moral von Freundschaft, Teamwork und Akzeptanz kommen einem im Film ähnlich ausgetreten vor wie griechische Riemchensandalen. Die Abenteuer der Protagonisten bleiben eher Episoden, anstatt sich zu einer großen Erzählung zusammenzufügen. Und wer städig dem Zyklop ins Auge sieht, dem wird es trotz Bemühungen schwerfallen, die CGI zu übersehen. So bleibt am Ende nur das Fazit: Viel Effekt, wenig Herz.

      • 5

        Trotz (oder vielleicht auch wegen?) prominenter Besetzung findet der Film nicht zu sich selbst. Das Wir-verfrachten-die-griechische-Mythologie-ins-Heute-Konzept bringt zwar ab und zu eine ganz nette Idee zustande, wirkt am Ende der Gleichung allerdings doch arg aufgepfropft.

        • 9
          über Boyhood

          Boyhood ist so atemberaubend gut, dass es einem dabei mitunter kalt den Rücken runterläuft. Das Konzept des Echtzeit-Alterns funktioniert fantastisch, wobei der Film - und das muss man ihm wahrlich zugute halten - seine Besonderheit niemals übermäßig ausstellt oder sich ihrer eitel rühmt.
          Auch wenn das 12-Jahres-Experiment klar im Vordergrund steht und ganz deutlich den größten Teil der Faszination dieses Films ausmacht, ist die Geschichte fast ebenso beeindruckend in ihrer Unaufgeregtheit. Ohne viel Tamtam wird hier das Bild einer Familie gezeichnet - mit Szenen die jeder wohl aus dem eigenen Leben kennt (simulierende Geschwister, Barrieren auf dem Auto-Rücksitz etc.). Ganz nebenbei entwickelt sich dabei ein quirliger Junge zu einem introvertierten Jugendlichen zu einem jungen Mann. Doch auch wenn der Titel das nahelegt, ist es nicht nur die Entwicklung des Jungen, die hier nachgezeichnet wird. Als Teil einer Familie erleben wir auch die Wandlungen der Eltern (und Schwester) mit, was bedeutet das hier viel mehr als "nur" die 12 Jahre Kindsein abgedeckt werden. Ein Film, den man gesehen haben muss!

          1
          • 9

            Es tut so gut wieder im X-Men-Universum zu sein: Days of Future Past fügt sich ganz wunderbar in die Stimmung ein, die seine Vorgängerfilme (mit Ausnahme vielleicht der weniger starken Wolverine-Spin-Offs) vorgegeben haben: Phantastik in einem realen Setting, interessante Charaktere, viel Witz, aber auch Spannung und Action. Eine großartige Mischung, die dafür sorgt, dass man mit einem Grinsen auf den Lippen das Kino verlässt.
            Ein kleines Aber gibt es allerdings schon noch (ACHTUNG SPOILER): Als die Zeitreisenproblematik am Anfang erklärt wird, dachte ich mir: Die werden doch hier nicht den Dallas-Fehler begehen und die ersten drei X-Men-Filme hier einfach mal für null und nichtig erklären, weil die Zeit verändert wurde, oder? Dann, im Verlaufe des Films hatte ich die Idee: Wäre es nicht genial, wenn die ersten drei X-Men-Filme das Ergebnis eben dieser Zeitreise wären? Wenn also durch Wolverines eingreifen all das passiert, was wir in Teil 1-3 gesehen haben (das ist zwar auch keine allzu rosige Zukunft/Gegenwart, aber immerhin besser, als die Verfolgung durch die Sentinels). Schön wär gewesen! Aber nein: Am Ende erklärt Bryan Singer seine ersten Filme tatsächlich für "nicht passiert" und das lässt dann in diesem großartigen Film doch einen ganz leichten bitteren Beigeschmack zurück.

            1
            • 6

              Iron Sky ist Hochglanz-Trash der feinsten Sorte. Mal lachhaft, dann wieder wirklich zum Lachen komisch. Die absurde Idee der Mond-Nazis verliert nach einer Weile allerdings ihren Neuheitswert und dann beginnt der Film, sich etwas in die Länge zu ziehen.

              • 6
                über Stereo

                Seinen Stilwillen muss man Stereo wirklich zugute halten. Die Genre-würdige Aufbereitung der Bilder nimmt für sich ein, gerade in der Kombination mit dem beunruhigenden Soundtrack, auch wenn es mit Zeitlupen und Details manchmal etwas übertrieben wird.
                Ansonsten wirkt die Handlung insgesamt leider ein wenig zusammengestoppelt (um nicht zu sagen geklaut): Fight Club meets Nicolas Winding Renf meets geläuterter Gangster-der-seiner-Vergangenheit-nicht-entfliehen-kann-Story.
                Dadurch, dass das Mysterium des Unbekannten ziemlich schnell aufgeklärt wird (oder in großen Teilen erahnbar ist), verliert Stereo leider bald so einiges von seinem Reiz. Gerne hätte man noch etwas länger die Gänsehaut beim Anblick von dunklen Gestalten in Kornfeldern auf dem eigenen Rücken gespürt.
                Trotzdem lässt sich der Film doch weitaus besser als so manche andere deutsche Kost anschauen.

                • 8

                  Heilige Sch***. Dieser Film ist wirklich krass. Ein Film-Trauma in Reinform.
                  Exzellent arbeitet Haneke mit der Kadrage: Die Einstellungsgrößen allein sorgen für psychische Schmerzen, wenn die Kamera im Detail auf etwas verharrt, während wir den Blick eigentlich unbedingt auf etwas anderes im Off richten wollen. Und dann folgt wieder eine Totale, die so lange in der Stasis bleibt, dass man am liebsten den Raum verlassen will.
                  Pauls Kamera-Blicke hätte ich nicht unbedingt gebraucht, aber wenn sich dann am Ende der Kreis zu den am Anfang aus der Ferne begrüßten Nachbarn schließt, holt einen der Schrecken endgültig ein...
                  Die größte Qual ist allerdings die vollkommen nervenaufreibende, fast durchgehend präsente "Freundlichkeit" der beiden Peiniger. Da kann man sich nur allzu bildlich vorstellen, wie wenig man selbst damit umgehen könnte. Das hat mir wirklich den Rest gegeben.

                  2
                  • 2 .5

                    Ich kann mich einfach mit den Filmen von Assayas nicht anfreunden. Die Distanz zu den Figuren ist mir zu groß. Es wird zu viel geredet und rumgesessen, sodass ich irgendwann abschalte. Es wird einfach langweilig , egal wie historisch oder persönlich sich die Erzählung an Assayas' Jugend anlehnt. Da hilft es dann auch nicht, dass der Regisseur auch hier mal wieder seine Trademark-Party-Plansequenz einbaut, in der er Jugendlichen über eine Feier mit Feuer folgt.

                    1
                    • 3 .5

                      Leider hat Paranormal Activity: Die Gezeichneten eine viel zu lange Anlaufzeit. Die ganze Etablierung des Settings nimmt einfach zu viel Raum ein und wenn es dann endlich zu den ersten Schock-Momenten kommt, ist gut und gerne schon eine Dreiviertelstunde vergangen. Und viel mehr passiert dann auch nicht.
                      Als Teil (Spin-Off?) des Franchises hat The Marked Ones zwar noch einige Berührpunkte zum Originial, trägt aber nicht unbedingt dazu bei, mehr Klarheit in die zunehmend verworrener werdenden Gesamt-Geschichte zu bringen (Dämon, Hexen, Kinder, Kräfte - steckt da überhaupt noch System dahinter?).

                      • 6

                        Gut anschaubar. Gerade im Vergleich zur dreiteiligen BBC-Verfilmung von 2011 ist es vor allem interessant zu sehen, dass hier andere Figuren gestrichen werden (z.B. ist Orlick weg, aber dafür Biddy wieder da) und damit veränderte Schwerpunkte an anderer Stelle gesetzt werden. Damit hat jede Romanverfilmungen des Dickens-Klassikers - obwohl ja beides Adaptionen ein und desselben Buches sind - ihre Eigenständigkeit.

                        • 7 .5

                          Beziehungsweise New York ist eine würdige Fortsetzung der L'Auberge Espagnole-Reihe. Was den Realitätgehalt angeht, wirkt der Film manchmal zwar over-the-top, aber unterhaltsam ist das allemal. Außerdem nimmt der Streifen mit seinen tollen Montage für sich ein, die dem verworrenen Lebensweg des Protagonisten ein Äquivalent im Bild liefern.

                          • 4

                            Für ein paar Lacher ist der Film schon gut, aber letztendlich kommt am Ende eben leider doch (trotz noch nicht 100 Mal gesehener Thematik) nur eine deutsche Durchschnittskomödie dabei heraus...

                            1
                            • 4 .5
                              über Fanny

                              Mannomann war Horst Buchholz mal jung. Den hätte ich ja fast nicht erkannt.
                              Ansonsten zieht sich der Film für meinen Geschmack etwas zu sehr in die Länge und wartet mit einem Tick zu viel Herzschmerz auf.

                              1
                              • 6

                                Es ist erfreulich, dass ein deutscher Film auf spannende Weise dazu ausholt, eine etwas komplexere Geschichte zu spannen. Allerdings bin ich auch nach dem Ende noch reichlich verwirrt oder ich habe es nicht vollständig verstanden (vielleicht muss man dazu den Roman lesen?). Hat der Mord am radelnden Arzt nun stattgefunden, oder wird das durch die allerletzte Einstellung wieder entkräftet? (Denn das ist er doch, oder?)

                                • 7

                                  Die BBC-Verfilmung ist eine sehenswerte Umsetzung des Romans. Mehr oder weniger werksgetreu erzählen die 3 Folgen die Geschichte nach, kürzen sinnvoll (auch wenn das leider bedeutet, dass Figuren wie Matthew Pocket oder Biddy wegfallen) und glättet die im Buch doch sehr auf die Spitze getriebenen Eigenschaften der Charaktere etwas zum Menschlicheren aus. Für Hauptdarsteller Booth als Pip konnte ich mich leider nicht recht recht erwärmen, dafür bereitete mir Harry Lloyd als Herbert umso mehr Freude.

                                  1
                                  • 4 .5

                                    Mit zuweilen ganz guter Action liefert Colombiana eine simpelgestrickte Rachegeschichte ohne Moral ab, die seine Hauptfigur und Kampfamazone für das männliche Publikum gerne in Oberteilen aus äußerst dünnem Stoff präsentiert.

                                    • 5 .5

                                      Obwohl Tommy Lee Jones eindrucksvoll beweist, wie sehr ein Lächeln ein mürrisches Gesicht verändern kann, bleibt der Film (trotz Meryl Streep) eher einigermaßen schmerzfrei anschaubares Mittelmaß.

                                      • 2 .5

                                        Ander als Wer früher stirbt ist länger tod ist Sommer in Orange eher anstrengend und klischeebelastet. Obwohl Rosenmüller erneut auf die Kinderperspektive zurückgreift, vermag man es nie so recht, in die Geschichte einzutauchen, sondern verliert sich stattdessen am Ende in abschreckend süßlichem Wohlgefallen.

                                        • 4

                                          Dass Mensch-Maschine-Beziehungen bewegend erzählt werden können, bewies unlängst HER. Transcendence fehlt allerdings defintiv das Herz (was nicht etwa seiner Thematik geschuldet ist).
                                          Obwohl es bis zum Attentat auf das wahrlich Genie nicht lange dauert, zieht sich der Film in seiner Erzählung unerfreulich in die Länge. Johnny Depp nuschelt sich durch seinen Text, Rebecca Hall wirkt stellenweise gelangweilt. Da das Ende schon am Anfang preisgegeben wird, gibt es keine großen Überraschungen (auch nicht, auf welche Seite man sich als Zuschauer stellt, denn durch die Distanziertheit zu allen Figuren, bleibt es einem letztendlich ziemlich egal).
                                          2 Jahre lang entführte Freunde werden anscheinend nicht vermisst. Der Kombi-Auftritt von Cillian Murphy und Morgan Freeman löst Sehnsucht nach Christopher Nolan aus (kaum zu glauben, dass der hier als ausführender Produzent aktiv gewesen sein soll). Und wenn schließlich irgendwelche dubiosen Erklärungen zu Nano-Partikeln o.ä. einsetzen, hat man sowieso längst das Interesse verloren... Zumindest ging es mir so.

                                          • Stimmen machen unglaublich viel aus. Als Kind hab ich immer Bill Murray und Tom Hanks verwechselt, obwohl die sich äußerlich ja nun nicht soooo ähnlich sehen... als ich dann irgendwann rausgefunden habe, dass sie den gleichen Synchronsprecher haben, hab ich diese Irritation dann endlich verstanden. :-)

                                            Beim "Diese-Stimme-kenn-ich-doch"-Effekt kann man hier übrigens gut nachforschen, wer was in welchem Film gesprochen hat:

                                            https://www.synchronkartei.de/

                                            1
                                            • Hmmm, schlimmer als Teil 3 kanns wohl nicht werden. Trotzdem ist es, denke ich, ein Fehler, die Found Footage Optik und das Haus aufzugeben, die den Grusel in Teil 1 & 2 so großartig hervorgerufen haben...

                                              1
                                              • 7 .5

                                                Das Beste vorweg: The Amazing Spider-Man 2 ist ungemein unterhaltsam: lustig - spannend - dramatisch... kurzum: das Rundum-Sorglos-Paket für Freunde des wohlgepflegten Popcorn-Kinos. Sogar seine zahlreichen Bösewichte kriegt der Film irgendwie alle einigermaßen unter einen Hut und trifft die richtige Entscheidung, hier Schwerpunkte zu setzen, statt alle gleich zu gewichten.
                                                Da kann man zugunsten des Filmgenusses schon mal die eigenen physikalischen (hier wird Elektizität mit Wasser bekämpft... suuuper!) und handlungsüberspannenden Zweifel (das Flugzeug-Debakel hätte doch wirklich nicht sein müssen, oder?) hintenan stellen.

                                                Aber was bitte sollte die Abspann-Szene - oder sollte ich sagen: die den Abspann unterbrechende Werbemaßnahme? Wird die in jeder Version gezeigt? Ja, wir freuen uns auch auf X-Men und ja, dass Mystique irgendwann ihren eigenen Film bekommt, ist auch schön, aber was hat dieser Einschub in Spider-Man verloren? Sehr seltsam... das wird hoffentlich auf die Kinoversion beschränkt bleiben.

                                                • 6

                                                  Ein netter kleiner Film aus der Zeit, als Comicfiguren noch kein Massenphänomen waren.
                                                  Das Ben Affleck/Matt Damon/Casey Affleck - Gespann wird hier mal wieder in einem (von vielen) Filmen vereint. Samt ikonischem Jay & Silent Bob-Duo. Zwei Jahr später folgte dann ja der Kevin Smith-Streifen Dogma, in dem Damon und Affleck die Racheengel gaben und auch Jay, Bob und Jason Lee wieder mit dabei war. Tja, wenn man gut miteinander auskommt, steht dem wiederholten gemeinsamen Filmemachen anscheinend nichts im Weg. :-)

                                                  • 7 .5

                                                    Captain America 2 ist unterhaltsam und trotz Überlänge nicht allzu langatmig (wenn man sich mal vor Augen führt, dass ja eigentlich nicht viel Handlung zwischen den vielen Kämpfen stattfindet).
                                                    Man merkt dem Film an, dass er Teil des Marvel-Universums ist und die großangelegte Erzählung etwas voran bringt, zugleich führt diese offensichtliche Einbettung allerdings auch dazu, dass die Eigenständigkeit des Streifens etwas untergraben wird. Nebenher werden noch Figuren wie Nick Fury oder die Black Widow etwas ausgebaut und wenn der Winter Soldier nicht wäre, hätte Steve Rogers wohl Schwierigkeiten, dem Film seine persönliche Note zu verleihen (im deutschen Titel darf er namentlich ja schon nicht mal mehr auftauchen). Außerdem bleibt Robert Redford in seiner Rolle seltsam blass.
                                                    Aber nichtsdestotrotz: Gut anschaubar. Lustig. Den Kinobesuch wert.